Beitrags-Archiv für die Kategory 'Robert Zimmermann'

Ein Monat belangloses Geschwätz / Scene Three

Freitag, 29. November 2013 16:36

kaktus gemeinsam

„Ich ist ein Anderer, aber man kommt so selten dazu!“

„Ja. Klar.“

„Sicher?“

„Ich habe heute Nacht auch nicht geschlafen. Ich stand an dieser Kreuzung!

„Hast Du den Deal gemacht?“

„Ich weiß es nicht mehr, aber irgend etwas muß passiert sein heute Nacht! Da war dieses Lied, als ich erwachte und es lief los, bevor ich dazu kam, einen Kaffee zu trinken. Und jetzt ist es da draußen und ich habe schon wieder vergessen, wie ich es sang!“

„Hat das Lied Stacheln?“

„Oh Mann, es muß Stacheln haben. Ein Lied darf man nicht streicheln können!“

„Hast Du Freude daran, anderen Schmerzen zuzufügen?“

„Wenn Du in einer Wüste hängengeblieben bist, und dein Mund voller Sand und Dein Herz rauh und trocken ist wie der große Salzsee, findest Du im Inneren des Kaktus letzte Feuchtigkeit.“

„Hugh!“

„Davon singt Neil!“

„Wovon möchtest Du nicht singen?“

„Davon daß das, was ich am 17. Juni 1997 oder am 3. April 1983 gesagt haben könnte, heute immer noch seine Gültigkeit hat!“

„Leben als Karteikarte!“

„Frag mich was!“

„Wärst Du gerne ein Schwarzer?“

„Ich bin es nicht!“

„Wann träumst Du am liebsten? Nachts oder tagsüber!“

„Tags! Immer tagsüber! Mit offenen Augen! Nachts gehe ich in mir selbst spazieren!“

„Begegnest Du nachts jemandem, der Dir ähnlich ist?“

„Nein, Bildern, Schemen, Schamanen vielleicht. Nein, nachts bleibe ich allein!“

„Stachelig?“

„Cactus! Ja, Mann.“

„Gute Band!“

„Ja, Bedroom Mazurka!“

„Ja, Mann. Schamanenlied.“

„Frauen tanzen länger!“

„Genau!“

„Man muß das Leben in sich aufbewahren!“

„Ja! Die Stacheln!“

„Frauen tanzen länger! Genau! Das Leben!“

Thema: Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Einen Monat belangloses Geschwätz / Scene Two

Donnerstag, 21. November 2013 18:13

radio

„Songs? Ja! Lieder? Ja!“

„Woher kommen sie?“

„Sie sind einfach da. Sie waren schon immer da!“

„Wo? Im Kopf?“

„Ja! Im Kopf! In der Haut! Leber! Überall!“

„Wem gehören die Lieder?“

„Allen! Niemandem! Gott!“

„Deine Lieder?“

„Kennst Du ‚Alien’?“

„Den Film?“

„Ja, so schießen sie aus der Brust, manche Songs! Und plötzlich sind die Lieder da, man kann sie hören!“

„Und manche erschrecken sich vor ihnen!“

„Au ja, viele erschrecken sich!“

„Warum?“

„Sie erwarten etwas anderes, etwas Neues und sie vergessen, daß sie nicht so schnell vergessen können, wie sie es sich erträumen! Das Alte ist zäh, auch wenn man es nicht mehr sehen kann!“

„Man kann es noch begreifen, anfassen vielleicht?“

„Jeden Morgen, wenn Du Dir das Gesicht wäschst! Wir sammeln alle!“

„Ja. Tage. Niederlagen. Illusionen. Unter den Fingernägeln.“

„Man hat seinen Körper! Nicht mehr!“

„Es gibt Prothesen!“

„Klar! Prothesen! Schallplatten! Phantomschmerzen!“

„Das Radio spricht nicht mehr zu uns, Bob, es schreit uns an!“

„Es wird immer schwerer den Schlaf zu finden!“

„Manchmal braucht man Freunde, Tom.“

„Laß uns über fliegende Wesen reden!“

„Engel?“

„Später!“

„Jüdische Flüche?“

„Mögen alle Deine Zähne ausfallen, bis auf den einen mit dem Zahnschmerz!“

„Mögest Du wachsen wie eine Zwiebel, den Kopf in der Erde, die Füße in der Luft!“

„Möge Gott nach Deinem Lied verlangen und Deine Feinde es singen!“

„Uuuh! Gibt mir nur einen Freund!“

„Schalt ein!“

Thema: Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Einen Monat belangloses Geschwätz / Scene One

Dienstag, 19. November 2013 21:24

brownsville

„Fertig?“

„Warte!“

„Bob?“

„Du heißt Sam?“

„Heute! Ja, heute heiß’ ich so. Denk ich mal!“

„Sam, ich hab’ ein Lied mitgebracht!“

„Willst Du es singen?“

„Nein, es befindet sich noch in meiner Schreibmaschine!“

„Gibt es eine Frau in diesem Lied?“

„Es gibt keine Lieder, in denen keine Frau wohnt!“

„Und was ist mit Henry Porter?“

„Das einzige, was wir wissen, ist das Henry Porter nicht Henry Porter heißt!“

„Du bist heute Bob?“

„Sie gaben einem von mir diesen Namen!“

„Trägst Du gelegentlich einen Ausweis bei Dir?“

„Ich kenne Menschen, die mich zu kennen meinen, das reicht! Hast Du Bier mitgebracht?“

„Ja, aber es befindet sich noch in meinem Notizbuch! Weißt Du, wo ich am Sonntag war?“

„Hmm?“

„Esch sur Alzette!“

„Eine harte Stadt!“

„Harte Stadt, uuh! Leere Schächte! Portugiesisches Bier! Slips über diesem Tresen an die Wand genagelt! Fußballpokale! Kinderspielzeug!“

„Frauen, die Bier verkaufen?“

„Billiges Bier, aber man muß es trinken! Und die Frauen lachen dich an!“

„Seltsam, Menschen, die zusammen etwas erleiden, haben mehr gemeinsam als die Zufriedenen!“

„Genau! Honey, bleib bei mir und laß uns hoffen, daß das Dach nicht wegfliegt!“

„Ich muß kurz mal telefonieren!“

„Ich erinnere mich noch heute an den Tag, an dem Du mich in der bunten Wüste besuchen kamst! Lange bevor man die Sterne vom Himmel riss!“

Thema: Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Zum 35ten Male besingt Zimmermann eine Scheibe, alles neu und alles bleibt und gut (3)

Mittwoch, 12. September 2012 13:50

tempest3

Heute ist ein sehr kalter Tag. Der Herbst kriecht unter des Bären Fell und da wird ein Bär auch sogleich von unerbittlicher Müdigkeit befallen. Was singt der Zimmermann heute?

“Letzte Nacht hörte ich Dich sprechen im Schlaf.
Du sagtest Dinge, die Du vielleicht besser nicht, na ja!
Ein Tages wirst Du vielleicht hinter Gittern sitzen!”

Und:

“Das hier ist anstrengendes Land, will man hier leben.
Die Luft voller Rasierklingen, sie zerfetzen meine Haut.
Bis unter die Zähne bin ich bewaffnet. Mühsames Kämpfen.
Ohne Narben kommt keiner davon.
Es ist eine lange Strasse, ein sich ziehender und schmaler Weg.
Und wenn ich es nicht schaffe, mich auf Deine Höhe hochzuarbeiten,
wirst Du Dich wohl oder übel eines Tages auf meine Ebene hinunter begeben müssen.”

Herr Zimmermann ist ein Künstler. Und ein alter Mann. Ein Überlebender. Was könnte seine Aufgabe sein? Zu unterhalten? Schon alleine beim Gedanken daran schüttelt sich Herr Mahler und ist da ganz gelehriger Schüler des Ehrenwerten Herrn Albert.
“Geschichte erzählen. Eine einzige, eine lange und sich ziehende, manchmal sehr schmale Geschichte erzählen. Immer und immer wieder. Jeden Tag geht irgendwo eine Titanic unter. Und sei es nur in der Badewanne.”
Das ist wohl so, denkt auch der Bär. Dann muß er vom Moped runter und in die Reisetasche. Heckerland wartet mal wieder. Hoffentlich ist da wärmer, am See.

Thema: Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Zum 35ten Male besingt Zimmermann eine Scheibe, alles neu und alles bleibt und gut (2)

Montag, 10. September 2012 18:17

tempest2

„Ein Simsonroller hat ein ähnliches Alter wie der Zimmermann. Als ein Zimmermann seine ersten Töne sang, dachte man: ein Simsonroller ist keine Harley – Davidson und der Zimmermann ist nicht der „Kleine Richard“. Aber Zimmermann fühlte sich nun mal wie ein Kleiner Richard’ und der Simsonroller fühlte sich mindestens so schnell wie eine Kreidler ‚Florett’. Was das heißt? Rote Ampeln haben ab einem gewissen Alter keine Bedeutung mehr. Und Exegese ist der Zeitvertreib der Orientierungslosen. Wie bitte? Dig it: Man liest seine Bibel oder liest sie nicht.“

So sprach der Herr Albert am Tage nach dem Eintreffen des Sturms. Archibald Mahler hatte den Silberling termingerecht abgeliefert. Jetzt dreht er sich vor den Ohren des Ehrenwerten Herrn Albert in schwerer Rotation. Dreistellig? Noch nicht ganz, ein ordentliche Zweistelligkeit ist erreicht, aber wenn das so weiter rotiert, ist die Hundert keine allzu ferne Utopie. Und was hört der Bär mit? Ein bisserl anglikanisches Wörterbuch hat er sich schon angeeignet im Laufe seines Unterschlupfes beim Herrn Ernst A. und das Knarzen des Zimmermanns ist ihm so seit Zeiten Kopfkissen und Ansporn. Ein kurzes Anriechen der neuesten Worte des Sturmes:

„Dummer Junge, Du glaubst ich bin eine Heilige? Deine Klagegesänge mag ich nicht mehr hören. Was schenkst Du mir? Süße Lügen? Halt Deine Zunge im Zaum und entdecke Deine Augen!“

Oder:

„Mein Herz ist voller Freude und ohne Angst. Ich war da unten, wo es richtig schmerzt. Ich habe keine Eile mehr. Deine Wut, davor fürchte ich mich nicht mehr. Ich stand schon vor dickeren Mauern.“

Oder:

„Wenn Liebe eine Sünde ist, dann ist die Schönheit ein Verbrechen. Jedes Ding atmet Schönheit, von Zeit zu Zeit.“

Und die Musik der Mitbarden des Robert Z. schwingt und walzert vor sich hin und des Bären Pöter tut da mit. Keine Musik für junge Menschen ist das oder für jene schon gar nicht, welche da nicht altern mögen. Und heute war ein heißer Tag. Morgen gedenkt sich die Welt mal wieder der Tatsache , daß sie um beinahe den Preis eines getöntes Haares untergegangen wäre. Tut sie das übermorgen nicht auch?

Thema: Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Zum 35ten Male besingt Zimmermann eine Scheibe, alles neu und alles bleibt und gut (1)

Montag, 10. September 2012 12:29

tempest1

„Frisch gepresst. Druckfrisch noch. Man muß sich beeilen. Quatsch. Einstens mußte man sich tatsächlich beeilen. Die Platte kaufen. Diese Platte nicht wie die anderen beim Händler vorhören. Einfach rein in den Laden und das Ding aus dem Regal ziehen und es kaufen, unter den Arm klemmen und aufs Moped und heim. Alleine. Diese Platte muß man alleine ersthören. „Ah, der Nasenbär wieder!“ Die Anteilnahme von Banausen benötigt man in solchen Momenten nicht. Erwartung. Nadelknistern. Erstes Rauschen. Euphorie oder tiefe Enttäuschung, man mag dies nicht teilen. Verschlungene Wege, die der Meister ab und an beschritt. „Ich verstehe nicht. Warum macht er das?“ So war das mal. Irgendwann kommt der Tag, da läßt man all seine Zweifel am Rande der verschlungenen Pfade fallen und folgt. Die Aufregung bleibt. Und heute? Nun gut, man trickst sich aus. Platten kaufen nur noch die letzten Mohikaner und die Nachrückfanatiker. Wenigstens noch den Originalsilberling erstehen und sich nicht fremde Mucke runterholen. Was Fremdes anfassen und nicht nur sich! Morgen ist der Tag! Denkste! Man trickst sich weiter aus. „Sie können das gesamte Album schon mal im Streaming vorhören.“ Häppchenweise. Vorfreudetöter. Und die Worte. Die vielen neuen Worte? Wo sind Sie? Hat ein fleißiger Phisher sie schon in seinem Net? Ach. Hier noch warten. Gott sei Dank mit scharrendem Huf! Ach!“

Während der Ehrenwerte Herr Ernst Albert vor sich hin grummelt, klagt und wartet, alte Zeiten besingt, nimmt Archibald Mahler seine Aufgabe sehr ernst. Der Silberling lag pünktlich im Regal, der Simsonroller war vollgetankt, doch die Ampel, die die Kreuzung bewachte, war eine rote Ampel. Wer den Sturm unter seinen Armen trägt, kann leider keine Rücksicht darauf nehmen.

Thema: Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

VON DER SCHWINGENDEN SULTANINE UND DEM SINGENDEN STEINBRUCH

Freitag, 11. November 2011 10:52

nbg5

Herr Karl Ehrenfeld, der Honorige nebst Gattin und Herr Ernst Albert sind schon oben in der Nemmbercher Bleibe. Der Bär hat darum gebeten, noch etwas in der historischen Briefkastenanlage des Gebäudes verweilen zu dürfen. Nachsinnen möchte er über das Gehörte und Gesehene. Außerdem hält Archibald Mahler Ausschau nach einem komfortablen und standesgemäßen Örtchen in Sachen Winterschlaf. Konzentration! Also hatte Herr Zimmermann, der Ewige, gesungen. Zuerst jedoch ein ebenfalls älterer Herr, Kopf einer Musiktruppe, deren größter Hit vor mehr als dreißig Jahren „Wir sind die schwingenden Sultaninen“ war. Die Halle war voll, übervoll, überheizt und stickig. Die Musik? Harmloses Geklimpere aus dem Biosupermarkt! So würde es Herr Ernst Albert ausdrücken. Archibald Mahler fand es schlichtweg langweilig und vertrat sich derweilen vor der Halle die Tatzen. Da war er nicht alleine. Man ließ den Bären am Tucherbier nippen. Oder Ducher? Basst scho! Umbaupause. Black. Der Alte und seine Musikantentruppe entern die Bühne. Licht. Die ersten zwei Minuten des ersten Liedes atmen mehr Kraft, Freude, Spiellust und Spontanität als der gesamte Set des Vorgängers. Der darf aber bei den ersten vier Liedern Gitarre spielen, was er sogar kann. Warum tut er es dann nicht? Dann ist er weg. Und dann geht es noch mal richtig los. Zwar nur ganze zehn Liedlein lang, aber dafür laut, dreckig, grinsend, tänzelnd, bösartig, liebevoll, bis zu drei Gitarren schrammeln gleichzeitig, das elektrische Piano quietscht und über allem diese Stimme, die klingt, als sei sie ihr eigner Steinbruch, diese Stimme, die das ganze Leben eines Aufrechtgehers nimmt, zerpflückt, mit den Versatzstücken gurgelt, diese ausspuckt, ausbellt und wieder zusammensetzt, um sie im nächsten Moment den Zuhörern wieder vor die Füße und Ohren zu knallen. Friß oder leb! Und ja, einige Aufrechtgeher flüchten. Wahrscheinlich müssen sie noch in einen Biosupermarkt. Archibald Mahler hatte sich einen wunderbaren Platz erobert, einen Stehplatz, denn wie bei der Pöhlerei gilt beim Rock’n’Roll: Sitzen iss fürn Arsch. Er stand an der Seite der in die Halle hineinragenden Bühne, zwanzig Meter vielleicht entfernt vom, und Aug in Aug mit dem Sing- und Tanzmann. Der hat natürlich anderes zu tun als einem entzückten Bären zuzuwinken, aber gegrinst hat er schon, der Herr Zimmermann. Den ganzen Abend lang, von dem Moment an, als er sich den Leopardenfellhut aufsetzte, alles vorbei war für die traurige Maid, weil die Dinge sich geändert hatten am Mississippi, und, sei ehrlich zu mir, er dermaßen in der Traurigkeit gefangen war, daß alle Dämme brachen, er in die Straße der Verwüstung einbog, um seine Reise auf dem Highway 61 fortzusetzen, wo der Mann mit dem langen schwarzen Mantel auf ihn wartete und der Donner von den Gipfeln der Berge ins Tal rollte, bis ein balladesker dünner Mann den Raum betrat, nicht begriff was hier geschah, daraufhin den Wachturm bestieg und sich selbst in der Ferne davon rollen sah, heimatlos, wie ein Stein. Dann war Schluß. Kurze Verbeugung. Ab. Black. Es war großartig und Archibald war glücklich. Das war besonders. Fanden die Herren Ehrenfeld und Albert auch. Die müssen es ja wissen. Die haben den Meister schon oft genug gesehen und gehört. So sinnt der Bär nach, in einem Briefkasten in Nemmberch, als ihm einfällt, was er vergaß. Weia! Frau Elvira Bühne wartet auf ihn. Die vorletzte Antwort auf die letzte Frage! Die leeren Vorratskammern! Der Winterschlaf! Er stürzt hinaus in die freie Luft und ein Radfahrer kommt vorbei. Es hätt’ ja auch eine Trambahn sein können, aber nein, ein Radfahrer war’s. Er winkt und fragt den Pedaleur, ob er ihn denn ein Stück des Weges mitnehmen könne. Richtung Mittelhessen. Man hält an.

nbg6

Thema: Robert Zimmermann, Unterwegs mit Herrn Albert | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

HERR MAHLER VARIIERT ÜBER ENTEN 5

Donnerstag, 6. Oktober 2011 18:28

enten5

Probenbeginn? Endproben! Schon wieder ist es dunkel, wie es eigentlich immer dunkel ist in den Eingeweiden der Musentempel. Archibald Mahler fällt ab und hat so einige Fragen übrig. Zum Beispiel, ob das alles hier auch mal entet! Verzeihung! Blödes Wortspiel, aber warum: davon gleich. Entenendproben also! Die Lichter an, die Musik wird eingespielt, die Mimen kommen und los. Man schaut. Dann ist es fertig! Schön wäre es! Dann geht es erst los. Man müßte noch hier und dort hast Du vergessen und wenn die Lampe dann da grün, dann Du nach rechts und noch mal von vorne. Die Intendantin ist geblendet. Nicht von der Leistung der Mimen, nein vom Umbaulicht. Schieben nach rechts, schieben nach links, dunkler, heller: es bleibt wie es ist. Morgen wird es sowieso keiner merken. Warum? Ist das nicht frech? Nein! Morgen schauen Zuschauer und keine Mitwirkenden! Trotzdem: Umbaulicht zwanzig Prozent runterziehen. Mist, das Armband der Uhr eines der zwei Mimen ist kaputtgegangen. Die Requisite kann gerade nicht. Sie feiert, weil sie ab morgen einen neuen Vertrag hat. Glückwunsch! „Wem soll ich einen Kaffee mitbringen?“ Wer das gefragt hat? Der Mann mit den angeklebten Haaren ist wieder da. Er spielt wieder Klavier. Und Baß auch. Aber nicht richtig und lebendig, sondern aus den Lautsprechern. Komponieren nennt man das. Die Klaviermusik hüpft und der Baß erzählt davon, wenn das Hüpfen aufhört. Endgültig! Puuh! Da kommt der Mann mit den angeklebten Haaren wieder und der Kaffee auch. Immer noch keine Pause. Die Haare des Mannes mit den anklebten Haaren sind nicht mehr angeklebt. Sie fliegen wild. Das Blut der Aufrechtgeher färbt sich braun. Koffein! Keine Pause in Sicht. Weiterhin! Gut, die Mimen machen Mittagsschlaf. Der Aufrechtgeher, der die Bühne gebaut hat, schabt mit einer Drahtbürste am Sofa herum und macht das, so daß es kaputt aussieht. Was das wieder kostet. Das Licht am Ende ist zu bedeutungshuberisch. Sagt einer! Hat Recht! Weg damit! Wer was vergessen hat, bitte vortreten. Hast Du schon dran gedacht? Oder auch daran? Längst geschehen! Eigentlich reicht es jetzt. Das Schilf verliert an Form und schlägt um sich! Wird in Form gebracht. Schon wieder was vergessen. Restalkohol schleicht durch den Musentempel. So ist gut! Bitte genau so lassen! Alles! Markierungen? Markierungen! Noch einmal die Mimen. Alles mit Allem. Geht doch! Und morgen abend? Gar nicht dran denken. Der Aufrechtgeher, der auf den ehrenwerten Herr Ernst Albert dramaturgisch aufpaßt, sagt: „Herr Robert Zimmermann hat den Literaturnobelpreis nun nicht bekommen!“ Man ist empört. Weiterspielen! Wird gemacht! Die Mimen sind heute sehr beseelt. Das ist schön. Am Ende der Entproben darf auch mal lauter gelacht werden. Ein Danke an alle. Der Grill wird angeschmissen. Herr Ernst Albert und der Mann mit den einst angeklebten Haaren trinken Bier und sprechen davon in der kleinen Schilflandschaft irgendwann mal Lieder des Herrn Zimmermann zu singen. Wenn er schon keinen Nobelpreis. Und der Bär? Archibald Mahler ist rechtschaffen müde. Die spinnen, die Musentempler!

Thema: Musentempel, Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

DR. MAHLERS GESAMMELTE BÄNKE XXII

Sonntag, 26. Juni 2011 14:12

bank_af_13

Und also setzt sich der ehrenwerte Herr Ernst Albert neben den Bären. Es entspinnt sich ein Gespräch.

„Herr Chef und Aufrechtgeher! Sie sitzen nun schon seit geschätzten drei Minuten. Und bleiben sitzen. Was ist geschehen?“

„Urlaub!“

„Was ist das!“

„Zeit!“

„Hat man die nicht immer? Ohne Zeit kein Tag, keine Nacht. Also ist sie da die Zeit, wie die Luft oder das Wasser oder die Hundekacke!“

„Nicht jeder ist Bär, mein Freund!“

„Und sonst?“

„Ich habe gestern Herrn Zimmermann besucht.“

„Tanzt er noch?“

„Er wackelt vor allem mit dem rechten Knie. Und ordnet – recht unrhythmisch allerdings – mit der linken Hand sein widerspenstiges Haar.“

„Hat er noch diesen Hut?“

„Ja. Diesmal sogar mit einer kleinen Feder im Hutband!“

„Habe ich etwas verpaßt?“

„Jein! Man verpaßt immer, wenn man nicht vor Ort. Seien Sie jedoch versichert: Dornbirn spielte in einer anderen Liga. Erfreulich war es nichtsdestotrotz. Von Zeit zu Zeit sieht man den Alten eben gerne.“

„Dann kann ich ja weiter Bänke sammeln.“

„Das nächste Mal reisen Sie wieder mit. Das tut dem Meister gut!“

„Vermeiden Sie die Hybris, Herr Ernst Albert. Gab es Erkenntnisgewinn am gestrigen Abend?“

„Gewiß!“

„Sprechen Sie?“

„Ein Künstler trägt keine Verantwortung für Deine Erwartungen.“

„Atmen nach Noten?“

„So kann man das nennen. Machen Sie es gut, bester Bär. Bis bald.“

Der ehrenwerte Herr Ernst Albert steht auf und macht sich auf den Weg die eine oder andere Reise anzutreten. Archibald Mahler blickt ihm nach und erhebt sich desgleichen. Auch er hat ein Ziel. Die nächste Bank.

Thema: Dr. Mahlers Gesammelte Bänke, Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

MORNING, MY DEAR HONERABLE R. Z.!

Dienstag, 24. Mai 2011 4:04

zimmernman

Congratulations to you on this day and I just wanna thank you for every of these songs:

10,000 Men   2 x 2   4th Time Around   A Hard Rain’s A-Gonna Fall   A Satisfied Mind   Abandoned Love   Absolutely Sweet Marie  Ain’t No More Cane   Ain’t Talkin’   Alberta #1   Alberta #2   All Along The Watchtower   All I Really Want To Do   All Over You   All The Tired Horses   Angelina   Apple Suckling Tree   Are You Ready?   Arthur McBride   As I Went Out One Morning   Baby Let Me Follow You Down   Baby Stop Crying  Baby, I’m In The Mood For You   Ballad In Plain D   Ballad Of A Thin Man   Ballad Of Donald White   Ballad Of Hollis Brown   Band Of The Hand (It’s Hell Time Man!)   Belle Isle   Bessie Smith   Beyond Here Lies Nothin’   Beyond The Horizon   Billy (Main Title Theme)   Billy 1   Billy 4   Billy 7   Black Crow Blues   Black Diamond Bay    Blackjack Davey    Blind Willie McTell   Blood In My Eyes    Blowin’ In The Wind   Blue Moon   Bob Dylan’s 115th Dream   Bob Dylan’s Blues   Bob Dylan’s Dream   Bob Dylan’s New Orleans Rag   Boots Of Spanish Leather   Born In Time   Broke Down Engine   Brownsville Girl   Buckets Of Rain   Bunkhouse Theme  Bye And Bye   Call Letter Blues   Can You Please Crawl Out Your Window?   Can’t Wait   Canadee-i-o   Cantina Theme (Workin’ For The Law)   Caribbean Wind  Cat’s In The Well   Catfish    Changing Of The Guards   Chimes Of Freedom   Clean-Cut Kid   Clothes Line Saga   Cold Irons Bound   Coming From The Heart (The Road Is Long)    Copper Kettle  Corrina Corrina   Country Pie   Covenant Woman   Crash On The Levee (Down In The Flood)   Cry A While   Dark Eyes   Day Of The Locusts   Days Of ‘49   Dead Man, Dead Man   Dear Landlord   Death Is Not The End   Delia   Desolation Row   Diamond Joey   Dignity    Dink’s Song   Dirge   Dirt Road Blues   Disease Of Conceit   Do Right To Me Baby (Do Unto Others)   Don’t Fall Apart On Me Tonight   Don’t Think Twice, It’s All Right   Don’t Ya Tell Henry   Down Along The Cove   Down The Highway   Dreamin’ Of You   Drifter’s Escape   Driftin’ Too Far From Shore   Dusty Old Fairgrounds   Emotionally Yours   Eternal Circle   Every Grain Of Sand   Everything Is Broken   Farewell   Farewell Angelina   Father Of Night   Final Theme   Fixin’ To Die    Floater (Too Much To Ask)   Foot Of Pride   Forever Young   Forgetful Heart   Frankie & Albert   Freight Train Blues   Froggie Went A-Courtin’   From A Buick 6   Gates Of Eden   George Jackson   Girl From The North Country   God Knows   Goin’ To Acapulco   Going, Going, Gone   Golden Loom   Gonna Change My Way Of Thinking   Gospel Plow   Got My Mind Made Up   Gotta Serve Somebody   Gotta Travel On   Groom’s Still Waiting At The Altar   Had A Dream About You, Baby   Handy Dandy   Hard Times    Hard Times In New York Town   Hazel   He Was A Friend Of Mine   Heart Of Mine   Heartland   Hero Blues   High Water (for Charlie Patton)   Highlands   Highway 51   Highway 61 Revisited   Honest With Me   Honey, Just Allow Me One More Chance   House Carpenter   House Of The Risin’ Sun  Huck’s Tune   Hurricane    I Am A Lonesome Hobo   I And I   I Believe In You   I Don’t Believe You (She Acts Like We Never Have Met)   I Dreamed I Saw St. Augustine   I Feel A Change Comin’ On   I Forgot More Than You’ll Ever Know   I Pity The Poor Immigrant   I Shall Be Free   I Shall Be Free No. 10   I Shall Be Released   I Threw It All Away   I Wanna Be Your Lover   I Want You   I Was Young When I Left Home   I’ll Be Your Baby Tonight   I’ll Keep It With Mine   I’ll Remember You   Idiot Wind   If Dogs Run Free   If Not For You   If You Ever Go To Houston   If You Gotta Go, Go Now   If You See Her, Say Hello   In My Time Of Dyin’   In Search Of Little Sadie   In The Garden   In The Summertime   Is Your Love In Vain?   Isis   It Ain’t Me, Babe   It Hurts Me Too   It Takes A Lot To Laugh, It Takes A Train To Cry   It’s All Good   It’s All Over Now, Baby Blue   It’s Alright, Ma (I’m Only Bleeding)   Jack-A-Roe   Jet Pilot   Jim Jones    Joey    John Brown   John Wesley Harding   Jokerman   Jolene   Just Like A Woman   Just Like Tom Thumb’s Blues   Katie’s Been Gone   Kingsport Town   Knockin’ On Heaven’s Door   Last Thoughts On Woody Guthrie   Lay Down Your Weary Tune   Lay, Lady, Lay   Lenny Bruce   Leopard-Skin Pill-Box Hat   Let It Be Me   Let Me Die In My Footsteps   Let’s Keep It Between Us   Let’s Stick Together   License To Kill   Life Is Hard   Like A Rolling Stone   Lily, Rosemary And The Jack Of Hearts   Little Maggie   Little Sadie   Living The Blues   Lo And Behold!   Lone Pilgrim   Lonesome Day Blues   Long Distance Operator   Long Time Gone   Lord Protect My Child   Love Henry   Love Is Just A Four-Letter Word   Love Minus Zero/No Limit   Love Sick   Maggie’s Farm   Make You Feel My Love   Mama, You Been On My Mind   Man Gave Names To All The Animals   Man In The Long Black Coat   Man Of Constant Sorrow   Man Of Peace   Man On The Street   Masters Of War   Maybe Someday   Meet Me In The Morning   Million Dollar Bash   Million Miles   Minstrel Boy   Mississippi   Mixed-Up Confusion   Moonlight   Moonshiner   Most Likely You Go Your Way (And I’ll Go Mine)   Most Of The Time   Motorpsycho Nightmare   Mozambique  Mr. Tambourine Man   My Back Pages   My Wife’s Home Town   Nashville Skyline Rag   Need A Woman   Neighborhood Bully   Nettie Moore   Never Gonna Be The Same Again   Never Say Goodbye   New Morning   New Pony   Night After Night   Ninety Miles An Hour (Down A Dead End Street)   No More Auction Block   No Time To Think   Nobody ‘Cept You   North Country Blues   Not Dark Yet   Nothing Was Delivered   Obviously Five Believers   Odds And Ends   Oh, Sister    On A Night Like This   On The Road Again   One More Cup Of Coffee (Valley Below)   One More Night   One More Weekend   One Of Us Must Know (Sooner Or Later)   One Too Many Mornings   Only A Hobo   Only A Pawn In Their Game   Open The Door, Homer   Orange Juice Blues (Blues For Breakfast)   Outlaw Blues   Oxford Town   Paths Of Victory   Peggy Day   Percy’s Song   Please Mrs Henry   Pledging My Time   Po’ Boy   Political World   Positively 4th Street  Precious Angel   Precious Memories   Pressing On   Pretty Peggy-O   Property Of Jesus   Queen Jane Approximately   Quinn The Eskimo (The Mighty Quinn)   Quit Your Low Down Ways   Ragged & Dirty   Rainy Day Women # 12 & 35   Rambler, Gambler   Rambling, Gambling Willie   Rank Strangers To Me   Restless Farewell   Ring Them Bells   Rita May   River Theme   Rocks And Gravel   Rollin’ And Tumblin’   Romance In Durango    Ruben Remus   Sad-Eyed Lady Of The Lowlands   Sally Gal   Sally Sue Brown    Santa Fé   Sara   Saved   Saving Grace   See That My Grave Is Kept Clean    Seeing The Real You At Last   Señor (Tales Of Yankee Power)   Series Of Dreams   Seven Curses   Seven Days   Shake Shake Mama   She Belongs To Me   She’s Your Lover Now   Shelter From The Storm   Shenandoah    Shooting Star   Shot Of Love   Sign Language   Sign On The Cross   Sign On The Window   Silver Dagger   Silvio   Simple Twist Of Fate   Sittin’ On Top Of The World   Sitting On A Barbed-Wire Fence   Slow Train   Solid Rock   Someday Baby   Someone’s Got A Hold Of My Heart   Something There Is About You   Something’s Burning, Baby   Song To Woody   Spanish Harlem Incident   Spirit On The Water   Stack A Lee   Standing In The Doorway   Step It Up And Go   Stuck Inside Of Mobile With The Memphis Blues Again   Subterranean Homesick Blues   Sugar Baby   Summer Days   Suze (The Cough Song)   Sweetheart Like You   T.V. Talkin’ Song   Take A Message To Mary   Take Me As I Am   Talkin’ Bear Mountain Picnic Massacre Blues   Talkin’ Hava Negiliah Blues   Talkin’ John Birch Paranoid Blues   Talkin’ New York   Talkin’ World War III Blues   Tangled Up In Blue   Tears Of Rage   Tell Me   Tell Me That It Isn’t True   Tell Me, Momma   Temporary Like Achilles   The Ballad Of Frankie Lee And Judas Priest   The Boxer   The Death Of Emmett Till   The Groom’s Still Waiting At The Altar   The Levee’s Gonna Break   The Lonesome Death Of Hattie Carroll   The Man In Me   The Times They Are A-Changin’   The Water Is Wide   The Wicked Messenger   They Killed Him   Things Have Changed   This Dream Of You   This Land Is Your Land   This Wheel’s On Fire   Three Angel   Thunder On The Mountain   Tight Connection To My Heart (Has Anybody Seen My Love)   Til I Fell In Love With You   Time Passes Slowly   Tiny Montgomery   To Be Alone With You   To Ramona   Tombstone Blues   Tomorrow Is A Long Time   Tomorrow Night    Tonight I’ll Be Staying Here With You   Too Much Of Nothing   Tough Mama   Trouble   Trouble In Mind   True Love Tends To Forget   Trust Yourself   Tryin’ To Get To Heaven   Turkey Chase   Tweedle Dee & Tweedle Dum   Two Soldiers   Ugliest Girl In The World   Unbelievable    Under The Red Sky   Under Your Spell   Union Sundown   Up To Me   Visions Of Johanna   Walkin’ Down The Line    Wallflower    Walls Of Red Wing    Watching The River Flow    Watered-Down Love    We Better Talk This Over    Wedding Song   Went To See The Gypsy   What Can I Do For You?   What Good Am I?   What Was It You Wanted   When Did You Leave Heaven?    When He Returns   When I Got Troubles   When I Paint My Masterpiece   When The Deal Goes Down   When The Night Comes Falling From The Sky   When The Ship Comes In   When You Awake   When You Gonna Wake Up?   Where Are You Tonight? (Journey Through Dark Heat)   Where Teardrops Fall   Who Killed Davey Moore?   Wiggle Wiggle   Wigwam    Winterlude   With God On Our Side   Woogie Boogie   Workingman’s Blues #2   World Gone Wrong   Worried Blues    Yazoo Street Scandal   Ye Shall Be Changed   Yea! Heavy And A Bottle Of Bread   You Ain’t Goin’ Nowhere    You Angel You   You Changed My Life   You Wanna Ramble   You’re A Big Girl Now   You’re Gonna Make Me Lonesome When You Go   You’re Gonna Quit Me   You’re No Good.

Have I forgotten one?

Raise your glass, if you got the time! Guess, you`re busy anyway.

Sincerely yours!

Archibald Mahler, middlehassonian bear and listener to your work in any mood and temperature life may bring.

Peanuts_Bob30

Thema: Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth