Beiträge vom 17. April 2020

Mit gebührendem Abstand betrachtet / Eins

Freitag, 17. April 2020 19:53

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Morgen ist auch noch ein Tag

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Viele machen sich viele Gedanken. Etliche natürlich weniger. „Ich will meine alte Welt zurück! Sofort!“ Das sprechen sie dann. Lieber nicht, denken daraufhin die, welche sich Gedanken machen darüber, was könnte sein danach, wohl wissend aber auch, daß man jederzeit gefeit sein sollte vor Überraschungen, da jene das einzige sind von Bestand und worauf Verlaß.

Nein, Archibald Mahler und der Gefährte Kuno Budnikowski – nun wieder vereint – sind nicht nochmal nach Hoyerswerda gereist, obwohl sie sich dort sehr wohl gefühlt hatten im letzten Sommer und auch wenn obige Photographie Erinnerungen wachrufen mag. Man sitzt vor den Resten einer aufgegebenen, vom Zahn der Zeitläufte langsam abgenagten Fabrik am Rande der Kleinen häßlichen Stadt in Mittelhessen. Des Bären Rückkehr aus Engelthal und klösterlicher Innenschau liegt fünf Wochen zurück. Einiges an erworbener Ruhe und Seelenfrieden konnte in den Alltag hinüber gerettet werden, was allerdings so schwer nicht war, steppte und steppt doch draußen vor der Tür dieser Tage  nicht gerade der sprichwörtliche Bär.

Dem tatsächlichen Bär ist das nur recht, denkt er doch lieber vor sich hin und da ist die Neue Stille förderlich. Also sitzen Mahler und Budnikowski vor den Hinterlassenschaften eines schon erfolgten Umbruchs und gemeinsam wollen sie über die aus ihrer Sicht vielleicht notwendigen Konsequenzen aus dem sich anbahnenden Umbruch – wenn er als solcher akzeptiert wird – nachsinnen und auch dummes Zeugs quatschen. Mit gebührendem Abstand selbstredend. Zollstock, Maßband und eine große Schachtel voller Erinnerungen, alter Befürchtungen, spekulativer Menetekeleien, zaghaften Erkenntnissen und frommen Wünschen führen die beiden mit sich. Aber heut’ noch nicht. Das Regelwerk in Sachen Abstand gilt es auszuhandeln. Morgen ist auch noch ein Tag.

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Siga, siga!

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Thema: Gebührender Abstand | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth