HERR MAHLER VARIIERT ÜBER ENTEN 7
Montag, 10. Oktober 2011 15:10
Eigentlich ist Herr Archibald Mahler seit gestern wieder zu Hause. In der Höhle. Da ist geheizt. War ja auch kalt gestern und vorgestern. Zu Hause also in der Höhle, aber noch nicht im Kopp. Der ist noch im Musentempel. Der Kopp eines Bären arbeitet wie die mahlernde Mühle langsam und stet. Da bleibt stets was über. Das ist nicht so einfach. Genau! Hören wir mal rein bei den Damen und Herren Aufrechtgehern: „Das ist doch ganz einfach! Geh doch einfach! Mach doch einfach! Das ist eine einfache Aufgabe! Das glaub ich einfach nicht! Könntest Du einfach mal? Das ist einfach unfaßbar! Ich denk einfach Pünktchen Pünktchen! Ich sage jetzt einfach mal so! Der hat es doch wirklich einfach! Der macht es sich einfach! Das ist mir jetzt zu einfach! Wenn man denen jetzt einfach mal sagt, was Sache ist? Ich mach das einfach nicht mehr mit! Könnten Sie einfach mal die Schnauze halten?“ Potzrembel die Waldfee! Kein Schrank hat nur ein Fach und die Welt ist kein Regal! Das wiederum denkt Herr Mahler, ehemals der Erfinder des Gedankenschranks. Aber: er hat es gesehen die letzten Tage, das Einfache. Das heißt, es war nicht zu sehen. Aber man hat nach ihm gesucht. Weil der Herr Mamet gesagt hatte, die Entengeschichte sei eine einfache Geschichte! Natürlich kompletter Blödsinn! Aber ein Blödsinn, welcher herausfordert. Machen wir es einfach! Bleiben aka werden wir einfach! Und wieviel Arbeit das ist, bis das Einfache erspäht wird im angeblich oder im zitierten Einfachen. Feuer kann man anfachen, aber nicht einfachen. Ein Einfach als das Einfach gibt es nicht. Es gibt lapidar, direkt, zuhören, reagieren, atmen, eine Geschichte, diese Geschichte erzählen zu wollen, den Spielpartner als Gegenüber akzeptieren, Emphatie, Mut, Wut und Ausdauer. Und Disziplin. Und die ist schon gar nicht einfach. Das ist das Schlimmste. Archibald Mahler denkt an seinen Pöter. Wie oft er auf diesem Pöter rumsitzen muß, wenn er in die Welt schaut. Aber er will ja in die Welt schauen. Und er hat nur einen Pöter. Potzrembel und die Waldfee aber auch Weia! Und dann denkt er: das Tolle am Einfach ist, daß es Einfach gibt, daß es aber ganz anders heißt. Und das ist nicht einfach. Einfach mal leben? Quatsch! Das heißt leicht. Leben! Leicht leben! Einfach ist vielleicht nichts! Da fällt Archibald Mahler, dem Bären vom Brandplatz und gelegentlich Hobbydramaturg, etwas ein. Morgen ist auch ein Tag!
Thema: Musentempel | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth