Autorenarchiv

Die Andere Reise / Bär kehrt zurück (Wann???)

Freitag, 24. Juni 2016 13:42

andere_008a

Hier stehe ich nun. Kann ich nicht anders? Wo sollte ich sein? Wo ich mich befinde, ist mir klar. Im Rahmen. Alles noch im Rahmen. Im Rahmen der Türe. Türrahmen. Ist im Türrahmen schon draußen? Noch drinnen? Immer noch? Beides? Ist dies möglich? Schützen die Mauern eines Hauses vor der Welt oder schützt sich die Welt vor den fürchterlichen Bewohnern der Gebäude? Um wenigsten ab und zu Ruhe zu haben vor all den Lästigkeiten? Ist Türe, was andere ‘Jetzt / Momentum / Gegenwart / Atem’ nennen? Verharre doch, weil Du so schön? Man sagt, während oder nach einem Erdbeben sei der sicherste Ort, sollte man es nicht ins Freie schaffen, unter dem Rahmen einer Türe. Mauern brökeln, reißen, stürzen, zertrümmern. Wie oft besteht Erinnerung an ein Haus lediglich in Gestalt eines in den Himmel ragenden Türrahmens? Aber was ist die Türe? Das Loch? Das Stück ‘Holz / Stahl / Glas / Kunststoff’, welches das Loch verschließt? Ist Türe nur Türe, wenn offen? Ist Türe geschlossen lediglich eine Art Mauer – oder Wandbastard? Man möge die Herzenstore öffnen, dazu wird man gelegentlich aufgefordert. Offen die Türe wie das Ohr. Eindringlich. Dringlich. Eindringling. Gewiß, auch ein Fenster wird gerne benötigt. Jedoch durch das Fenster betritt das Haus der Dieb von Gegenständen oder auch Herzen und durchs Fenster verläßt das Haus der Betrüger oder der Paniker. Ist die Türe ehrlich und das Fenster verlogen? Erhobenen Hauptes durch die Vordertüre, so sagt man es sich in Momenten der Verzweiflung ein. Ist eine Hintertüre gleichberechtigt? Oder nur ein Ventil für ab und an notwendigen Druckausgleich? Ist das Notwendige mutlos? Ist es von Bedeutung, daß man wahrgenommen wird, wenn man sein Haus verläßt? Um dann seinen Hut zu lüften zum Gruß der Nachbarn und zufälligen Passanten? Der Leser wird erkennen die Gründe weshalb ich länger unter dem Türrahmen verweilte und verweile. Viel zu bedenken. Demnächst strebe ich eine Karriere als Eckensteher an. Fatalitäten. Welches Lied pfeift man da? Eckensteher pfeifen doch immer. So steht es in manchen Büchern. Sogar in vielen. Es ist sehr heiß. Von vorne. Also aus der Welt her gegen meinen Kopp. Im Westen türmen sich Gewitter. Das Leben ist schön, solange man es hat. Innert der Tür sich im Unentschiedenen sonnen. Bären dürfen das. Potzrembel! Sie können dies sogar!

Jetzt Gleich Leck mich

Fett

Wer räumt die Reste vom

Bankett

Schnecke Ecke Stehen

Pfiff

Hut gelüpft

Galant und Griff

Fett rein

Näpfchen Welt

Morgen wird ein

Lied

Gepfiffen

Thema: Wieder ein Jahr / Jetzt schon 2016 | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Budnikowski grätscht rein und vorbei. Packing!

Mittwoch, 15. Juni 2016 13:23

hecker17

Hömma, hier, iss ja nich so, dat ich mich nur inne vergangenen Zeiten aufhalten tu. Abends geh ich inne Heia, am nächsten Morgen erhebe ich mich innen neuen Tach rein, putz die Beißerchen, drück ein paar Kötel inne Schüssel, nage an der Karotte von gestern und dann wird weitergeatmet. Iss dat nich genug an Neuerung? Aber getz hier, hömma: Packing. Ich versuch dat getz mal zu erklären, wat dat sein soll. Iss Packing, wennse als Hooligan deine Pyros innen anderen Block über die Köpfe von Kohorten von Sicherheitsorgane abballern tust? Oder iss Packing, wennse 70 Millionen anne Augen und Ohren von genauso vielen treudoofen „Fans“ vorbei inne eigenen Konten bugsieren tust? Iss Packing, wennse als Fernsehanstalt die Anstoßzeiten vorbei anne Schlafzeiten vonne letzten ordentlich Malochenden – dat war mal dat Stammpublikum vonne Pöhlers – ansetzen tust? Iss Packing, wennse dir in alle Öffentlichkeit anne letzten Reste von Selbstbeherrschung vorüber anne Eiers und Analritzen rumhantieren tust? Oder iss Packing anne Hirne der nich komplett Verblödeten vorbei sinnentleerte Kommenare über die letzten neunzig Minuten inne Mikros zu keuchen? Iss Packing gar, wennse als Reporter komplett am Geschehen auffe Wiese vorbei dich in spekulative Gedankenlesereien ergießen tust? Ne, Packing iss, wenne germanischen Medienschlausprecher vorbei annem Rest von Europa und der Restwelt natürlich wissen, dat die Weltmeisternation die ganzen prügelnden und saufenden Arschkrampen selbstredend im Griff hätte, aber halt die Dummbatzen aus Frankreich, Belgien, Griechenland und überhaupt überall schlecht organisiert, ausgerüstet und und und geh mich wech. Zur Beruhigung und für et Seelenheil des Herrn Budnikowski, also meiner kleinen Wütigkeit, mantra ich mal die Aufstellung von Theremouth – anno ‘66 gegen Leberschwimmbad -  inne Tasten:

Hans Tilkowski (Mütze)

Gerd Cyliax, Wolfgang Paul (Kapitän)

Rudi Assauer, Theo Redder, Hoppy Kurrat, Alfred Schmidt, Willi Sturm

Reinhard Libuda (Gott), Siegfried Held (Held), Lothar Emmerich (Vorbild)

Trainer: Willi ‘Fischken’ Multhaup (noch bessere Mütze)

Tschüsken!

Thema: Hömma, wat ich grad am Denken bin, Wieder ein Jahr / Jetzt schon 2016 | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Die Andere Reise / Ein Bär kehrt zurück (jetzt)

Sonntag, 12. Juni 2016 17:59

andere_008

Aha. Also doch. Sind wir wieder eins: Welt und Mahler. Waren wir jemals getrennt? Es gibt dich nicht als Einzelstück, sondern tatsächlich nur als Bestandteil. Ohne Mahler keine Welt, kein Mahler wiederum ohne selbige. Ende der Egomanie. Tausend Fäden ziehen an mir, und ziehe ich zurück, dann bewegt sich etwas gegenüber. Und dies sind mehr als die umfallenden Reissäcke in Peking. Nein, der Schlag des Schmetterlingsflügels ist nicht zu unterschätzen. Ich hatte es manchmal vergessen. Heute versuche ich einen Ausflug aus dem alten Gefängnis Selbstsucht. Das Selbst sucht nach mehr als einem Selbst, alter Höhlenbewohner. Auf der Wäscheleine hängt eine Windhose. Einige Aufrechtgeher werden vergessen haben, daß ihre Fäden irgendwo zerren. Kann die Welt eigentlich ein Selfie von sich machen? Da im HInterhof ein imponierender neuer Baum. Er ähnelt in der Form dem kleinen Baum drinnen, nur größer.  Aha. Ich erblicke den Baum und höre auf zu denken. Momente des Friedens. Das tut mir gut. Daneben sitzt Ernst Albert und schreib in ein schwarzes Buch. Schreibt er an mich? Über mich?

Lenk Denk Schwenk

Dich weg

Von der Autobahn

Sitz Schwitz Donner und Blitz

Bremse Seitenstreifen

Heut’ will ich begreifen

Etwas über Wahn

Und habe keinen Plan

Auch keinen putzig kleinen

Selbstbetrug

Heute nur

Ist Genug

Thema: Wieder ein Jahr / Jetzt schon 2016 | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Budnikowski grätscht zu spät? Ne, auffen Punkt!

Donnerstag, 9. Juni 2016 14:55

em01

Hömma hier, der Franzose in seine dauerrevolutionären Anwandlungen. Müll auffe Strasse liegen lassen, mit die Eisenbahnen kannse nicht mehr anne Stadions ranfahren und getz auch noch die Fluchzeuge auffem Boden genagelt wegen die Streikerei. Kannse mal sehen dat unser NiveAU-Jogi ein großer Denker iss, weil er mit badische Voraussichtigkeit seine verzärtelten Modelgirlsfreunde inne sichere frankoschweizerischen Regionen verfrachtet hat, da wo et gesunde Wasser seine Urprünge haben tut. Dat gesunde Wasser, dem seine umhüllenden Plastikpullen dat gesamte Mittelmeer versaubeuteln. Kannse sicher sein, dat der abgesoffene Flüchtling, wenn er wieder auftauchen tut, als erstes mit eine Plastikbouteille zusammenprallen darf. Felix Europa! Wat feiern die Heiopeis da eigentlich? Dat die Hälfte vonne Europäers, nachdem sie ihre Wirtschaftsförderkohle innen Erwerb von Schwachmaten – SUVs investiert haben, fleißig Stacheldraht einkaufen – Denke mal, genauso wie bei die Panzers ist hier Germanien ganz vorne dabei inne Verdienerhitparade – und sich in längst ausgestorbene Nationalphantasien ergötzen tun? Oder Großmeister Putin? Firewall Erdlochgan? Geh mich weg! Iss ja leider nich so dat Pofresse Gauland inne Republik der Unsolidarischen so schrecklich alleine mit seine Meinung iss. Willse ja nich in die Gehirne von deine Nachbarn reingucken tun. Oder innet eigene. Empört bisse schnell. Dat Traurige iss dat die Abgehängten nach unten treten tun, anstatt die Faust Richtung oben inne scheinheiligen Augen der Abhänger zu verfrachten. Anderet Thema! Weiße wat ich mich wünschen tu? Hier, innem Finale pöhlen die White Lions die Portugesen wech. Danach treten die Angelsachsen aussem FC Europe aus mit Fish und Chips und dat Fadovolk kann sich weiter inne Traurigkeit warm machen. Aber noch wat. Ich bin die EM am schauen. Weiße warum? Weil dat der einzige Wettbewerb außer die Campionenliga iss, wo der FC Kalle und Knastbruder nicht gewinnen kann. Und hier noch: dat mit die Streikerein. Kannse sicher sein, dat der Platini. Muß ich ja nich mehr sagen, woll! So, genug mit die Beleidigungen. Zwei Fragen noch: in welcher Pöhlercombo will unsere WM-Paniniikone Mario Brömmel nachem Ausscheiden innem Achtelfinale seine Nutellabrötchen schmieren? Empfehle Eintracht Aspirin! Und wat iss mit die Unwetterwarnungen? Warten wir auffet Märchen. Solange bin ich auffen Stier am stieren. Dat sind so die alten Reflexe. Schlangen sind leider aus. Und ein Gebet innen Pöhlerhimmel sendet dabei der Renegat Kuno Budnikowski. „Bitte nich wieder die Fuentesschüler aus Espana. Wo wir endlich den SuperSuperSuper – Anzugträger los sind.“ Lasset Budnikowski. Verneigung nach alle Polizeistationen da drüben. Da iss die Arbeit.

Thema: Hömma, wat ich grad am Denken bin | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Die Andere Reise / Ein Bär kehrt zurück (fast)

Donnerstag, 9. Juni 2016 9:23

andere_007

Aha. Da ist sie wieder. Immer noch. Wird nicht weg gewesen sein. Ob sie jemals vollkommen entschwunden sein wird? Blöde Frage. Hybride Frage der Aufrechtgeher. Diese Frage kann nur einer stellen, der zu lange oben war, zu weit und zu lange oben war. Ich bin heute wieder unten angelangt. Ebenweltig eben. Bin ich das? (Betone den Satz nach gusto, lieber Leser!) Zuerst: außerordentliche Helle. So viel heller als im Treppenhaus. Schwüle schlägt mir entgegen. Mach langsam. Nicht zu schnell atmen. Nicht alles auf einmal sehen wollen. Streck Deinen Kopp nicht zu weit ins noch Ungewohnte. Hat man auf mich gewartet? Wer? Sie ist immer da und man selbst ist doch recht bedeutungslos. Das übersieht selbst ein bescheidener Bär bisweilen. Ist Sommer? Mir schwindelt, da ein Bär nicht schwitzen kann. Die Helligkeit zwickt meine Augen. Ich muß mich festhalten. Weia, ist die Türe schwer. Wird ein Bär zerquetscht, bevor er zurückkehrt? Gut, sie ist noch vorhanden. Da draußen da. Unverändert? Man wird sehen. Ist sie eigentlich auch hinter mir? Na ja, teils teils. Hauptsächlich bin da ich hinter mir. Und Budnikowski. Und Pelagia. Und, wenn er da ist, Ernst Albert. Und die Lieder von Herrn Zimmermann. Der Kühlschrank. Solche Sachen halt. Höhlensachen. Draußen jedenfalls ist entschieden mehr Welt. War lange nicht mehr dort. Nur draufgeschaut hatte ich. Komm, Mahler, einen Schritt. Nein. Noch ein wenig gucken und nachhirnen. Ah, der Wind frischt auf. Kühler. Diese Türe ist aber auch schwer.

Nichts Nutz Apfelbutz

Hinten zerrt es

Vorne Helles

Windig Sonnig Morgenlicht

Immer noch und weiter nichts

Mond Mars Großer Wagen

Viele Sorgen

Viele Klagen

Kragen hoch und

In den Wind

Heut’ noch hadern

Dann geschwind

Zur Welt

Thema: Wieder ein Jahr / Jetzt schon 2016 | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Die Andere Reise / Ein Bär spielt gegen sich

Sonntag, 5. Juni 2016 17:11

andere_006

Vielleicht betrachte ich eben einen Film. Oder sehe ich auf ein Plakat? Ist es nur ein Brief? Werbung? Dann der schlimme Gedanke. Ich bin lediglich eine Figur in einem Spiel. Was ist es, worauf ich sitze? Die Kacheln? Das Muster? Kühler Grund, sagt mein Pöter. Auf meinen Pöter ist Verlaß für Archibald Mahler. Der ich bin. Oder? Die Kühle ist angenehm. Draußen donnert und blitzt es seit Tagen schwül. Doch jenseits dieser Feststellung, kann mein Pöter nichts an Antworten anbieten. Meine Koppschmerzen lichten sich, jedoch nicht der Wald meiner Zweifel und Verunsicherheiten. Bin ich Spielerleider oder doch Spielleiter? Der andere Bär auf dem Film / Plakat / Foto / Sonstwas: ist das ein Schiedsrichter? Zwei einander zugewandte Hirnende kämpfen und der Bär, was tut er da? Was hatte die Stimme in meinem Kopf gesprochen, als ich auf der Treppe lag, gefallen, gestürzt von Höhen, aber ohne Brüche? (Sind damit eigentlich die Brüche in der eigenen Biographie gemeint, die Außenstehende gerne als so fürchterlich interessant bezeichnen mögen, der Erleider selbst aber meist das Gegenteil erfährt? Nur eine der Fragen.) Die Stimme meinte wohl lediglich die Knochen. Bin ich am Zug? Früher mußte man Bahnsteigkarten lösen, um in die Nähe eines Zuges zu gelangen. Es zieht, das ist gewiß. Werde ich gezogen? Bin ich der Zug? Wohl steht eine Tür offen. Die Stimme hatte mir doch ans Herz gelegt, die Türe selbst zu öffnen, also selber die Türe, welche gemeint. Die Türe erscheint mir groß. Und außerordentlich schwer. Kein Grund für nichts. Ich atme dennoch schwer. Plus plus Plus iss Minus. Oder so ähnlich. So könnte man Jahre verbringen. Alle Jahre. Die restlichen Jahre. Bis der Bahnhof abgerissen wurde. Vielleicht ziehe ich lieber mal los. Besser iss.

Grübel Übel

Ach zum Teifel

Bauer zieht und Turm, der wacht

Zwischen Zügen ächzen Gleise

Und wenn die Nacht den Morgen winkt

Das Herz es sinkt

In Furcht und Zweifel

Zur Hölle fahr

Ich stehe auf

Bahnsteigkartenkauf

Gezogen werden

Wunderbar

Thema: Wieder ein Jahr / Jetzt schon 2016 | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Die Andere Reise / Ein Bär fällt vom Himmel

Dienstag, 31. Mai 2016 16:32

andere_005

Das Folgende? Ich kann nur das berichten, was mir erzählt wurde. Und ein wenig davon, womit mich verschattete Erinnerung speist. Ich stürzte wohl, von woher, warum, wie, aus welcher Höhe gar, ein Schleier mir. Später berührte mich eine Pfote. Weiß? Weiß ich’s? Was mir daraufhin in schlichter Klarheit in mein Unterbewußtsein schlich: obwohl alle Handgreiflichkeiten der Pfote von hoher Professionalität geprägt waren, nie hatte mein abwesendes Ich das Gefühl Kälte oder den Drang nach rascher Abwicklung zu spüren, im Gegenteil: Sorgfalt, Wärme, eventuell gar Zärtlichkeit war das, was mein Pelz an die noch aktiven Teile meines Hirnes meldete. Offensichtlich hatte jener Jemand auch mit mir gesprochen. Nun gut ja, auf mich eingeredet. Mahnendes, Sorgenreiches, Kopfschüttelndes. Doch nichts in mir erinnert sich an Inhalte, lediglich ein Vorgang wurde konstatiert, ein Vorgang, der mich sachte zurückführte in selbigen Moment, aus dem heraus ich meinen Bericht versuche zu beginnen. So liege ich nun eine gute halbe Etage unterhalb des kleinen Baumes, den ich gestern noch überragte und mir ist, als sei ich Dädalus. Aber nirgends ein Zeus, der lacht, zürnt, kein empörter Aiolos, der mich vom Himmel blies, auf daß ich in den wütend schäumenden Fluten des Poseidon mein nichtsnutziges Leben aushauche, nein, ein kühles Treppenhaus, das von tiefer Stille widerhallt. Sei ich der Sonne zu nahe gekommen? Nein, hier nicht, gewiß. Mein Kopp brummt wie der Motor einer Harley – Davidson im Leerlauf, schreibt mir aber einige Worte, die durch schlafende Ohren in ihn gedrungen wohl, vor meine erwachenden Augen. „Gebrochen scheint mir nichts zu sein!“ Mich zu bewegen, ich wage es nicht. Das Abbe Bein jedoch, es schweigt und weiter spüre ich nichts von Besonderheit. Die Unterlage sehr hart, dies doch. Verweil in Ruhe, denn gebrannter Bär den Übermut besser meidet. Aber weshalb stürzte ich, fiel, stolperte, holperte, liege nun in Regungslosigkeit? Eine fremde Macht? Und jenes noch scheint man mir zugeraunt zu haben: „Die Türe? Aufstoßen muß Du diese selbst! Ein Geschwätz wird Dich nicht sattmachen!“

Langsam Stille

Atem tief

Knochen schief

Eingerenkt

Ins Gelenk

Mahler denk

Und harre

Warte

Auf der Stufe

Dieser harten

Und spüre

Die Türe

Den Hauch

Draußen leben

Ich muß raus

Thema: Wieder ein Jahr / Jetzt schon 2016 | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Die Andere Reise / Ein Bär beginnt zu wachsen

Montag, 30. Mai 2016 11:30

andere_004

Ich bin größer als ein Baum. Zugegeben, der Baum ist ein kleiner Baum. Aber ich bin andererseits auch ein kleiner Bär. Das erste Mal in meinem Leben, von dem ich gar nicht weiß, wie lange es schon währt, bin ich größer als ein Baum. Dazu mußte ich nicht einmal wachsen. Wobei ich noch nie gewachsen bin. (Innen vielleicht. Aber da sind andere Geschichten verborgen.) Ich war so. Von Beginn an war ich, der ich bin, dieser Bär. Auch wenn ich mich nicht daran erinnern kann, wie ich wurde zu sein. Selbst als ich das Abbe Bein hatte, war ich weder größer noch kleiner. Wenn man mit dem noch Drannen Bein eine Messung gemacht hätte von unten bis zum Kopp, wäre da die nämliche Größe gewesen. Kein Vertun! (Innerlich war ich da bestimmt geschrumpft, das schon. Aber lies oben noch mal.) Und leichter war ich ohne Abbes Bein gewiß. Nein. Eigentlich auch nicht. Weil das zwar in Entfernung auf der Straße, genauer dem Brandplatz in der Kleinen Häßlichen Stadt in Mittelhessen, lag, jedoch rechtsmäßig weiterhin zu mir gehörte, auch in Sachen Gesamtgewicht eines kleinen Bären. Jetzt mag ich etwas schwerer sein, wegen der neuen Fäden, die mein Abbes Bein wieder dran halten am restlichen Bären. Jedenfalls blicke ich nun über die Wipfeln eines Baumes hinweg, spüre kaum einen Hauch, obwohl die Fenster im Treppenhaus offen gekippt sind und draußen singen die Vögel im Hinterhof. Man kann also auch als kleiner Bär so einiges erreichen. Selbst wenn der Weg nach unten führt. Ich werde das Gefühl nicht los, daß man mich beobachtet. Nein, nicht Du bist das, Herr oder Frau Leser. Da ist noch etwas. Was? Egal doch. Wenn man größer ist als ein Baum, kann man dann auch fliegen?

Zack Pack Dummer Sack

Nase hoch

Tatze krumm

Eben noch gescheit

Schon dumm

Zuviel Himmel übern Kopf

Stolper Holper

Armer Tropf

Tränen Schneuz

Rotes Kreuz

Tatü

Thema: Archibalds Geschichte, Küchenschypsologie, Wieder ein Jahr / Jetzt schon 2016 | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Budnikowski grätscht spät rein. Aber es passt so!

Mittwoch, 25. Mai 2016 0:25

bob1

Hömma hier an alle, die anne Apparaturen sitzen!

Der Mahler iss die Bonsaien am betrachten tun und meine Fehlerheit soll getz über den Zimmerman sein Geburtstach wat schreiben tun oder verfassen. Ja lüch ich denn? Da liech ich hier inne pofende Flachheit, weil dat neue Album vonnem Meister mich gerne erfreuen könnte, aber auch inne Schläfrigkeit duseln tun tut. Wat soll ich vermelden? Alle sindse sich inne Himmels am verabschieden, aber Herr Bobness iss am weitermachen. Die Beobachter und die Deterheringe schrauben sich die Weisheiten ausse Tasturen und huren sich auffe Spuren der Exegese rum, aber da jitt et nix zu luuren, weil innet Hirn kannse nich hineinblicken tun. So, getz iss der Blick auffe Uhr am Handgelenk und Damen und Herren: ich bin zu spät. Wie immer. Trost iss am Start. Dem Mahler sein Finder und Genosse vonne Erzählprinzipien iss morgen Liedlein am singen. Und Worte am reden. Also heute. Oder gleich. Happy Birthday! Getz muß ich mich mal ummen Mahler kümmern. Mit die Treppen hattet der nicht so. Da bisse schnell mal am fallen. Wie die Engels dat gerne tun. Ausse pure Lebensfreude heraus, bleib ich getz inne melancholische Verfassung liegen. Verneigungen gen Hibbing von hier.

Thema: Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Die Andere Reise / Ein Bär gerät ins Rutschen

Sonntag, 22. Mai 2016 16:36

andere_003

Dann geht es schnell. Die Schwerkraft. Es zieht und rüttelt an mir. So rutsche ich hinab. Der Aufprall schmerzte, aber scheint notwendig gewesen zu sein. Bären verfügen nicht über Bremsklötze. Eher wirkt der Bärenpöter an sich beschleunigend. Das Fell sozusagen. Und ein mit Lachsschnittchen und Heidelbeertoast gütig und reichlich gefüllter Magen (Die Reise!!!) tut was dazu an Geschwindigkeit im Abwärts. So! Aber was geschah mit dem Gewächs dort vor mir? Da leicht unten vorne. Es scheint ein Baum zu sein. Sehr klein. Ich schreibe das Wort hin: Filigran! Eigentlich ein so kleiner Baum, wie ein sehr großes Gänseblümchen groß wäre. Ist das einer dieser Bäume, die in der Kälte entstehen? „Ich bin ein Bonsai!“ Weia und Potzbembel, das Ding spricht zu mir. Sprechen Gewächse? Die Ents machen das ab und an. Die können sogar weglaufen und gegen böse Mächte in die Schlacht ziehen. Aber mir ist nicht nach Schlacht, ich bin heute auf dem Weg nach unten und überhaupt: dieser Winzling? „Kümmer Dich um Dich und komm her!“ Was ich nicht antworte: „Jetzt wird es mir aber zu bunt, Herr oder Frau oder Dings Gewächs!“ Denn manchmal haben Überraschungen ja recht. Auf dem Weg nach unten muß ein Bär sehr vorsichtig sein. Meine Rippen schmerzen vom Aufprall noch. Ich atme einfach mal nicht? Auch blöd. Dann spreche ich. Laut und deutlich „Bonsai?“ „Ja, mein Herr?“ „Ich komm mal rüber!“ „Laß Dir Zeit, Herr Mahler!“ Oh, das Gewächs kennt meinen Namen.

Rätsel Brezel

Zosch Wusch Öttel

Gestern oben

Noch und droben

Heute unten und Gespöttel

Aufgewacht

Neuer Tag

Jemand spricht

Wer ist der Wicht

Der Magen schmerzt

Im Hirn kein Licht

Talstation

Kenn ich schon

Thema: Wieder ein Jahr / Jetzt schon 2016 | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth