MDdW / Teufel und Kanzler im Gespräch einst
Freitag, 19. April 2013 18:38
Da gestern von Bällen gesprochen / betrunken ein Schwur ward gebrochen / und der Mahler sich windet in Reue / Budnikowski sich schämt und aufs Neue / man beschließt alte Dichtung zu feiern / so um des Reimes Ecke wird heut’ eiern / der Johann von Geheimrat mit Faust Numro Zwei / und hätte auch ein Zitat noch dabei / kursiv und schief / auch historischer Mief / es sprachen einst Teufel und Kanzler:
Wo fehlt’s nicht irgendwo auf dieser Welt? / Dem dies, dem das, hier aber fehlt das Geld / Vom Estrich zwar ist es nicht aufzuraffen/ Doch Weisheit weiß der Tiefste herzuschaffen / In Bergesadern, Mauergründen / Ist Gold gemünzt und ungemünzt zu finden / Und fragt ihr mich, wer es zu Tage schafft / Begabten Manns Natur- und Geisteskraft
Natur und Geist – so spricht man nicht zu Christen / Deshalb verbrennt man Atheisten / Weil solche Reden höchst gefährlich sind / Natur ist Sünde, Geist ist Teufel / Sie hegen zwischen sich den Zweifel / Ihr mißgestaltet Zwitterkind
Man trifft sich im Cafe Kranzler / was abgerissen / das Leben ist: / genau: / schön!
Thema: Dichtung der Wahrheit | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth