MDdW / Heute von Versöhnung verwirrt
Sonntag, 7. April 2013 9:40
Dann hat Mahler weitergedacht und weil es ein Sonntag war an dem Tag an dem er weiterdachte, wollte er das Gedicht, welches selbstredend ein Gedicht des großen Samuel B. war, wieder in die richtige Reihenfolge der Worte bringen. Von vorne, quasi. Das war nicht einfach, weil das Poem von hinten her schon ein beträchtliches Eigenleben entwickelt hatte. Aber Mahler kennt da nix und tut es.
ich möchte daß meine Liebe stürbe
daß es regnet auf den Friedhof
und in die Gassen wo ich gehe
jene beweinend die mich zu lieben glaubte
Daraufhin war Mahler nicht mehr traurig, zum einen weil es ein Sonntag war und der Himmel recht blau sich gab, aber vor allem deshalb weil, wenn bär über ein Poem so schön traurig sein kann, dann braucht der Bär nicht mehr traurig zu sein.
Thema: Dichtung der Wahrheit | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth