Beiträge vom 25. Oktober 2012

Archibald Mahler weiterhin am See und doch in Mittelhessen (Autobiographisches Hirnen Sechs)

Donnerstag, 25. Oktober 2012 18:00

steg2

Natürlich hat der Budnikowski mal wieder recht. Weg hier, nur weg. Leiblich und mental. Keine Fragen mehr stellen. Was hätten sie auch geantwortet, der Doktor und das Fräulein? „Wir sind nicht dazu bestellt Ihnen das zu sagen. Gehen Sie in Ihr Zimmer und warten Sie. Das Verfahren ist nun einmal eingeleitet, und Sie werden alles zur richtigen Zeit erfahren.“ Vielleicht geht es so. Keine Fragen mehr stellen, sondern warten bis dir jemand eine Frage stellt. Archibald Mahler vermeint einen Hauch von Bewegung festzustellen, an der Oberfläche des Aspikbodensees. Er verspürt wenig Lust, nun da er sich auf den Weg nach Prag gemacht hat, um sich mit Herrn Budnikowski am Grabe des Ehrenwerten Herrn Kafka zu treffen, sich noch einmal umzudrehen. Zu spät. Nein, heute fühlt er sich seit langem mal wieder richtig beieinander. Fast als seien er und er selbst und seine restlichen Varianten ein einziges Ich. Ich bin einer, so einer wie ich bin. Nicht schlecht dieses Lied. Als am Steg ein Boot anlegte, um den Bären abzuholen, war dieser schon längst unterwegs. Kein schöner Oktober dieses Jahr. Aber viel begriffen, selbst wenn es nicht zu begreifen ist.

Thema: Archibalds Geschichte, Im Heckerland | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Da war noch was! Postnachklapp aus Polen (8)

Donnerstag, 25. Oktober 2012 10:12

postkarte_pol_ende

Bester Mahler!

Bin ja eigentlich ein ehrlicher Karottenfresser. Aber mit obigem Bild lüge ich Ihnen noch mal ordentlich einen in den Postkasten. Ist ja auch das Prinzip der Postkarte und der meisten Abschiede: Gehen wir ein Ründchen lügen, woll! Hömma Mahlerchen, brauch ich Ihnen ja nix vorkauen. Mann, hat das geplättert und gestürmt hier oben rechts an der guten, kalten Ostsee. Gott sei Dank haben die Polen heißes Bier mit Honig im Angebot. Sollte der arme Kuba auch trinken und sich nicht grämen tun. Aber der Sonnenuntergang von oben hat so stattgefunden. Nur watt länger her. (V)erinnerung eben. Hin un wech war ich trotzdem. Aber die dritte Meistaschaft iss nich im Garantiepaket mit vorhanden. Die Kraniche haben inzwischen die Flucht ergriffen. Denke, die sind nun sogar über Mittelhessen hinweg. Ich bleibe dennoch östlich, orientiere mich aber südlich. „Ich will doch sehen, was für Leute im Nebenzimmer sind und wie Fräulein Mario Grubach diese Störung mir gegenüber verantworten wird.“ Was halten Sie davon, wenn wir uns in Wochenfrist am Grabe des guten alten Herrn Franz Kafka treffen? Ich wäre dann dort. Hoffe nich, dat Sie schon inne Winterpennerei verfallen sind. Getz, wo der Prozeß beginnt. Mach mit inne Bande.

Bis dahin herzlichst Josef K. Budnikowski

Thema: In Polen | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth