Mahler sammelt Grenzerfahrungen und andere Familiaritäten oder schaut nur auf den See (8)
Der Ehrenwerte Herr Ernst Albert hatte einen klaren Auftrag erteilt. Wann war das noch gewesen? Letzten Montag! Weia! Denn was ist seitdem geschehen? Na ja! Archibald Mahler hatte den Auftrag schlichtweg vergessen. Ein freundliche Herbstsonne hatte sich die Woche über am See breit gemacht und so etwas gefällt dem Bären. Da braucht er nicht mehr. Wolken gucken, Segelboote auch, ab und an ein Schwan, ein Kahn, ein Schiff und ein Gundele vor den Horizonten. Genug zu tun. Oder die Haubentaucherfamilie gestern. Ständiges Gezirpe und Gefordere der Kinderschar, durch das klare Wasser jagende Elternhühner, im Zehnminutentakt werden Fische und Fischle aus dem Wasser gezogen und an die fordernde Brut verteilt. Und weil der Herbst naht, sind die Haubentaucherkinder aka – jugendliche schon genauso groß wie ihre Füttereltern, nichtsdestotrotz wird weiter gefiept, geklagt und gefordert – natürlich auf haubentaucherisch – kaum ist das Abendbrot im Rachen. Satt? Satt isst nicht! Und da fiel Herrn Mahler der Auftrag wieder ein. La Familia! Drüber nachsinnen! Hatte er wohlfeil verdrängt! Ist ja auch bekennender Solitärbär, der Archibald Mahler, Bär vom Brandplatz und mal wieder an heckerländischen Gewässern weilend. Und dann rauschte Herr Ernst Albert übers das Gelände, überreichte ihm eine Postkarte aus Polen und war weg, jedoch ohne zu vergessen, den Auftrag zu erneuern. Und der Bär konnte gar nicht so schnell hinterherrufen dem Davoneilenden, daß er doch gerade – natürlich auf haubentaucherisch – den Auftrag erfüllt habe. Von Nordost näherte sich kalter Wind und eine Schwanenfamilie. Dann las Mahler Budnikowskis Postkarte. “Aha!” und “Interessant!”. Das dachte der Bär. In diesem Moment zog Papa Haubentaucher ein richtiges dickes Fischlein aus dem See. Mal sehen, in welchen Schreihals die Beute passt.