Das alte Laub ist älter als die alte Zwiebel

2012_009

(Weiterhin Wald. Temperaturen kurz vor oder doch schon zweistellig. Am Beginn der Szene ein kurzes Gespräch.)

„Unter dem Laub, da liegt die alte Zwiebel!“

„Senken Sie die gereckte Faust, Herr von Lippstadt-Budnikowski!“

„Herr Mahler, Sie interpretieren schon wieder! Ich dachte pragmatisch! Verfügen Sie über einen Laubrechen?“

„Fragen wir doch da hinten mal nach!“

(Die Waldarbeiterhütte auf Rädern war leider verwaist. Es ist März. Da muß das Umhauen der Bäume ein Ende haben. Manche halten sich dran. Der Rest nicht. Schade! Bald wird gebalzt und dann gebrütet.)

„Wäre das ein Beruf für Sie, Herr Mahler? Holzfäller?“

„Gelegentlich schon.“

„Was hindert Sie?“

„Ich schlafe von November bis März. Den Wald müssen andere aufräumen.“

„Jetzt sind die aber weg.“

„Tja!“

„Und was ist mit dem ganzen alten Laub?“

„Noch wärmt es die Köpfe der alten Zwiebel. Aber ich gestehe, wir haben uns verirrt.“

„Gleich beim ersten Ausflug?“

„Scheint so. Was tun?“

„Jetzt haben Sie die Faust gereckt, Herr Mahler!“

„Ganz schön spitzfindig! Da! Da hinten!“

„Wo?“

„Da hinten! Da!

„Tatsächlich!“

(Man erhebt sich. Läuft los. Inzwischen tatsächlich zweistellig. Die Temperaturen.)

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Dienstag, 13. März 2012 18:47
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