SCHIRME, HERRSCHAFTEN, ZEITEN, JAHRE

poesie4

„Der Schirm, Herr Mahler!“

„Was ist mit dem Schirm, Herr von Lippstadt-Budnikowski?“

„Es ist nicht wirklich korrekt! Also heute!“

„Ja denken Sie, dies wäre mir nicht bewußt?“

„Nun, aber der Leser vielleicht!“

„Der..! Verzeihung! Ja denken Sie, nur weil der Herr Sommer meint, seine dürftige Bilanz mit ein oder zwei halbwegs erfreulich hellen und trockenen Tagen wieder ins Lot rücken zu können, klappe ich hier optisch den Schirm zu! Potzrembel und Waldfee!“

„Oho, der alte Wüterich bärt wieder! Reimt sich da was!“

„Kaum!“

„Bitte!“

„Wohlan!

Ein gereizter Magen ist dieses Land

Ein gereizter Magen ist dieses Land

Ein geiziges Zagen ist dieses Land

Und baut an seinem Tellerrand

Die alten Herrschaftszeiten

Auf und auf den Schirm

Klappt es und klappert sich

Gereizt und zagend

Wonnig klagend fett

Durch und durch

Und zu die Augen

Weitersaugen weitersaugen

Platzen Krägen und vielleicht

Die Ränzen auch

Denn nur der dicke Bauch

Nicht der Verstand

Hängt über den Tellerrand

Wohin kein Auge reicht

So mag es regnen

Oder schnei’n

Und nirgends Jahreszeiten.“

„Lieber Herr Mahler, da fällt mir was ein. Replikant quasi. Wenn ich mich zurückziehen darf? Morgen mehr!“

„Gerne! Ich wüte noch ein bißchen.“

„Die Aufrechtgeher sind ja auch wieder weltweit in großer Form!“

„Weia! Das kann man singen!“

„Schlafen Sie etwas! Ist besser!“

„Nun denn! Recht haben Sie wohl!“

„Gute Nacht!“

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Donnerstag, 18. August 2011 23:09
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