NACHDENKEN ÜBER HERRN GODOT, EIN BRIEFKASTEN UND EINE REPLIKANTATE
„Ich habe da einen Verdacht, lieber Lippstadt und Budni!“
„Oho!“
„Gestern, Tsching Tschang Tschong! Sie erinnern?“
„Vage!“
„Sie werden doch nicht absichtlich den Kürzeren gezogen haben?“
„Ich? Meine Ehre! Sie sehen mich…!“
„Ja gut, blind ist der Bär noch lange nicht! Aber ich bin vorbereitet!“
„Fein! Lasset hören, Mahlerius!“
„Wohlan!
Ich zurück vom Briefkasten
Einst schrieb ich einen langen Brief
Sand ihn an Herrn Godot
Ich schrieb ihm, käm er mal vorbei
Wär ich aufrichtig froh.
Das Schreiben war mir keine Müh’
Galant floß Tint’ und Feder
Der Zweifel hinter meiner Stirn
Schreibt an Godot nicht jeder?
Als ich den Brief zum Kasten trug
Ihn ordentlich frankiert
Da lähmte Angst mir Hand und Bein
Wenn die Post mir dies Schreiben verliert?
Im Kastenschlitz, den ich geöffnet
Ein Umschlag zitternd harrt
Ich trug das Schreiben wieder heim
Der Himmel rosazart.“
„Sie neigen dem Drama zu, Herr Mahler!“
„Wer tut das nicht?“
„Da fällt mir aber auch was ein! Ein Replikation!“
„Ran an den Speck!“
„Man ist Vegetarier. Genetisch, ohne rechte Überzeugung!“
„Her mit der Republik, Hase!“
„Hoppla und:
Replikantate
Godot das ist ein feiner Kerl
Er kommt nur nie vorbei
Und falls er mal gekommen wär’
Bin ich ihm einerlei.“
„Wahrlich unübel. Ich rieche Duette!“
„Und ich bin erschöpft!“
„Gute Nacht denn!“
„Bis morgen, Bär!“
„Ähem? Heißt das Ding nicht Replik?“