Hömma, wat ich grad am denken bin (Folge 8)
Ich sach mal so: vielleicht sind et die meteorologischen Daten: fünf Grad in Johannisburg un rabenschwarze Nacht. Dat is kein Spaß und also isset nich weiter verwunderlich, wenn sich die Pöhlerei von unsere Nationale Jugendtruppe wieder anne gute alte germanische Tradition erinnern tut und dat macht, wat sie kann: malochen. Nix mehr mit die Balltretkunst vonne Gala gegen Arminia Australien oder zumindest spielerische Ansätze wie beie verdiente Niederlage gegen Eintracht Serbien. Dat Ganze erschöpft sich in zwei lichte Momente von unsere gelsenkirchenstämmigen Mesut, wobei die Vergeigung vonne erste Chance schon gomezoid war. Dat, nur nebenbei, war eines von meine Highlights, dat der Herr Gomez draußen vor geblieben war. Nee getz mal ehrlich: dat Betrachten von die Partie: dat war Maloche pur. Ersmal fängt et damit an, dat eine schwachmatige Hiphop-Combo mit die üblichen Insignien vonne coole Männlichkeit anne Jacke durch eine Hometown rennen tut und dummdreiste Reime über die Pöhlerei zu billigste Rhythmen singen tut. Herr ARD, können wir dat bitte lassen? Dann erzählt Dir jeder Jungpöhler inne überflüssigsten Interviews inne Geschichte der Menschheit, dat er „focussiert“ is und dat der Zweifel nicht im Herzen wohnt, der Siech sicher gebucht und sonst wat an Larifari. Hamm die keine eigene Wortschätze mehr inne Labbertasche? Überall Orakel, Weißsagerei. „Kannse im Gesicht vom Müller schon wat sehen tun, ob er seine Gelbe Karte inne erste oder zweite Halbzeit abholen tun wird?“ Gott sei Dank gibbet noch Herrn Netzer, der dann sacht, dat Pöhler, die aussem Bus aussteigen eben ausehen tun, wie Pöhler, die aussem Bus aussteigen tun. Dann geht et los, wat übereifrig, der Werbeprinz hat wie immer seine energische erste Viertelstunde und dann is er sich am unter die Grasnarbe begeben, in et kölsche Versteck. Khedira rast los und nach zehn Minuten überlegt er et sich anders und bleibt konsequent wech von die Pille. Nur der einsame Herr Schweinsteiger gibt den Capitano un is am rennen, bis der Oberschenkel platzen tut. Der Rest trägt die Parole auffe Brust „Wir haben keine Angst, aber die Hosen voll!“ Der Kommentator is den Gegner am klein reden, weil er wohl hoffen tut, dat dat dat Spiel von die Unseren beflügeln könnte. Dat ging inne volle Hose. Dat Team von Ghana unter die Leitung von einem sehr dezenten Kevin Prince B. – Nix war mit die herbeizitierte Brüderkämpferei! Schade, Herr Kai Dieckmann, Du Vollpfosten!– hatte nur einen Fehler, allerdings vonne fundamentale Prägung: leider keine Hütte gemacht! Vielleicht sollten sie auffe Trainingsplätze auch dat ein oder andere Tor aufstellen und die Spielers anweisen, dat Runde innet Eckige und so weiter. Ansonsten is dat gepflechte Pöhlerei, wat die anbieten. Und et hat Gott sei Dank knapp gereicht für die Letzten von Afrika. So getz geht et gegen die Freunde von die Insel und da können die ersten Übungen für die Elfmeterschießerei schon mal eingeläutet werden, Herr Bundestrainer. Und noch wat, und da brauch ich gar nich inne detailierte Beschreibung hineingehen. War dat der dritte Torpfosten, oder war dat der Herr Mertesacker, von wo die Pille in Permanenz unkontrolliert innet Spielfeld zurück am springen war? Dat waren vielleicht Schmerzen! Aber, Butter bei die Fische, dat Nivea von die Großen Pöhlerei Festspiele is bis getz auf erschreckende Niedrigkeit un die Chancen von unsere Herren Nationale Jugendtruppe bleiben in intakte Form. Und natürlich is man weiterhin „focussiert.“ Kär, Kär, anstrengend is dat schon.
Also: Schicht im Schacht und ich danke Sie für heute. Et grüßt Euren „Lütten Stan“