Archibald schaut weiter hin
Also hatte Archibald aus dem Fenster geschaut, aufmerksam. Viel hatte sich nicht getan. Der Schnee lag entspannt und sonnenbestrahlt auf der Erde rum. Zwei schwarze Vögel pickten kleine schwarze Löcher in die weiße Oberfläche. Dann zog der Himmel sich zu, grau und feucht, und in Archibalds Bärenkopf bummerte das heranziehende Tief. Bären und Tauwetter haben keine wirklich innige Beziehung zueinander. Tauwetter heißt für Bären nichts anderes als Aufstehen und Dinge tun zu müssen. Archibald fing an über den Frühling nachzudenken. Dann wurde es hinter seinem Rücken laut. Er drehte sich um. Ernst Albert schaute in seinem Bilderapparat ein alle vier Jahre stattfindendes Sportereignis. Er fluchte vor sich hin. Das tut er meistens, wenn er diesen Bilderapparat angestellt hat. Selbst dann, wenn er kein Bier beim Gucken trinkt. Mädchen und Frauen fuhren einen sehr steilen Berg herunter und viele fielen hin. Weil der Berg zu steil und zu schnell war. Archibald erschrak. Er weiß nämlich aus eigener Erfahrung, wie leicht man ein Bein verlieren kann. Und als das alles zu Ende war und eine gewonnen hatte, weil das ist ja das Wichtigste, daß da immer wer gewinnt, haben sie im Apparat noch mal Bilder gezeigt von den herumfallenden Mädchen und Frauen. Das sah etwas unbeholfen aus. Und der Ansager machte dazu dann lustig gemeinte Bemerkungen. Die waren aber nicht lustig. Ernst Albert fluchte: “Zynischer Schwachkopf. Diesen Quatschsack sollte man in einen gelben Sack stecken und den Berg runterkugeln lassen. Dann hat er seine spätrömische Dekadenz. Hier und Heute. Panem et Circenses.” Archibald verstand das alles nicht. Aber es gefiel ihm, wie Ernst August fluchte. Jedoch vergaß er darüber, was er eigentlich erzählen wollte. Nämlich wie sein abbes Bein wieder anoperiert wurde. Da mußte er jetzt noch mal richtig drüber nachdenken. Aber dann kam noch mehr mit Eis und Bergen und Schlitten in Ernst Alberts Bilderapparat. Und Archibald hat hingeschaut.