Beitrags-Archiv für die Kategory 'Autor: Christian Lugerth'

Verschlungene Pfade suchen im Hinterland / 003

Donnerstag, 14. April 2022 9:21

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„Und heute immer noch drinnen?“

„Draußen stürmt es, Mahler!“

„In mir, teurer Budnikowski, stürmt es ohne Unterlaß!“

„Als würde mir dies, teurer Freund, entgehen!“

„Die Bohne interessiert dies nicht die Bohne! Sie rast vor sich hin in Wachstum!“

„Unsui!“

„Wie bitte? Unsinn! Ich verbitte mir jegliche Beleidigung. Vierundzwanzig Stunden vor der Kreuzigung.“

„Unsui! Wir sind Novizen auf unseren Pfaden. Unsui! Japanisch!!!“

„Dann sprechen Sie halt deutlicher!“

„Are you mad at me?“

„Noch ein englischer Ausdruck von Ihnen in die Alltagssprache gedengelt und sie fliegen hier raus!“

„Drohen Sie mir?“

„Budnikowski!“

„Mahler!“

(Längere Pause. Geben wir ihr ihre Zeit. Der Pause. Sie können solange Mittagessen machen. Oder die Mülltonnen rausstellen. Oder die Katze füttern. Und zur Not nachdenken.)

„Budnikowski? Können Sie verzeihen!“

„Meine leichteste Übung. Wer den Streit vermeidet, weil er nicht verzeihen kann, bleibt ein Leben lang vor seinem Spiegelbild stehen.“

„Sie überraschen mich immer wieder und immer mehr!“

„Mahler! Gerne!“

„Ich habe über den Unsinn … äh … Unsui nachgedacht. Während unseres Schweigens. Wir müssen uns treiben lassen wie Wolken. Auch wenn sie wasserschwer. Und wir müssen darauf vertrauen, daß die Regentropfen unserer Seele, fallen sie auf die Erde, entweder versickern oder sich einen Weg suchen ins Meer.“

„Oder lediglich in den nächsten Tümpel?“

„Würde mir auch reichen, mein Freund!“

„Gibt es dazu einen Reim?“

„Sie kennen mich doch!“

„Her damit!“

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„streckten sich hände

als ich den Himmel kratzte

in meinem kopf ein Meer

*

das rinnsal zwischen den Steinen

ein hungriger Frosch springt zu hoch“

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Verschlungene Pfade suchen im Hinterland / 002

Mittwoch, 13. April 2022 15:55

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„Budnikowski! Montag war vorgestern!“

„Manche Aufbrüche ziehen sich, Mahler!“

„Daß wir aber nicht abbrechen, bevor überhaupt etwas geschah!“

„Nehmen wir die Bohne. Man kann sehen wie sie wächst! Täglich!“

„Und was nochmal macht die Wanderübung, Budnikowski?“

„Wir müssen unsere eigene Wanderübung erfinden!“

„Hase! Haben Sie heute überhaupt mit der Bohne gesprochen?“

„Mahler! Haben Sie die Mülltonnen rausgestellt?“

„Warum?“

„Ich hatte den Ehrentag der Pflanze heute vergessen! Und Sie?“

„Lassen Sie uns nicht mehr von Mülltonnen sprechen! Budnikowski! Die Wanderübung! Also!“

„Angya. Ein angehender Williger und dem Wissen Folgender bricht auf. Von der Gedenkstätte zum Kloster zu den sanitären Anlagen und wieder ins Kloster und zufällig kommt er irgendwo vorbei. Geplanter Zufall. Und dann? Vorbei! Genau!“

„Und gerne mal hinschauen dann?“

„Sollte man! Mahler! Und es gibt aber nunmal keine Belohnung.“

„Das sagen Sie. Budnikowski! Heute sind Sie dran!“

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„wird schon werden Welt

will ich rufen über den

Tisch der zwischen uns

schweigt nicht abgeräumt

noch nicht gedeckt wieder

bleib sitzen

Zeit

die wir nicht hatten

die Bohne wächst

ohne uns

zu schnell

bleiben wir

Gemach“

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Verschlungene Pfade suchen im Hinterland / 001

Dienstag, 12. April 2022 10:18

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„Mahler! Montag war gestern!“

„Manche Aufbrüche ziehen sich hin, Budnikowski!“

„Daß wir aber nicht abbrechen, bevor überhaupt etwas geschah!“

„Nehmen wir die Bohne. Man kann sehen wie sie wächst! Täglich!“

„Und wo nochmal wäre das Gedichtkissen, Mahler?“

„Wir müssen unsere eigenen Gedichtkissen finden!“

„Wo man findet man die?“

„Wir müssen Orte aufsuchen, die Bedeutung haben für uns, die Welt und zur Not auch für befreundete Aufrechtgeher! Und die dann bedichten oder besingen!“

„Erstmal Bewundern?“

„Kann ein Anfang sein!“

„Also Pelagias Bohne ist quasi unser erster Übungsacker!“

„Machen wir! Wer gibt?“

„Der, der fragt.“

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„geduldig strebt sie

himmelwärts eine bohne

ich hege hoffnung“

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