Beitrags-Archiv für die Kategory 'Autor: Christian Lugerth'

Verschlungene Pfade suchen im Hinterland / 023

Sonntag, 22. Mai 2022 13:02

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Hömma hier oder soll ich sagen Moin?

Quatsch! Salli sag I. Des war etz schon it so wie I mir des gwünscht hätt. I hätt au scho ä längeres Jubelpoem gern in die Welt jenseits vom Breisgau rausg’haue. Wegen dem Chrischtjan. Weil I den so geil find. Aber geschtern? Irgendwie händ die älle bissle was in de Hose gehabt. Au vum Elferpunkt weg. Und des ware halt it siebe uff eim Streich. Des isch schad. Mr wirds überläbe. I hänn halt nur gehofft, daß die so was vum Hessenmut hätte abkupfere könne. War it so. Aber er isch einfach ein großartiger Mensch. Do braucht‘s koi Poem. Merci vielmol, Meischter!

*

Zurück inne Heimatdialekt. Sonst isset dem Mahler noch mehr an Unheimlichkeit, watt ich in Sachen Pöhlereileiden noch inne Welt husten tu. Vamissen tu ich den alten Mopperbären stets und in alle Gegenwärtigkeit. Aber wie et iss, da musse dir mal die ZEIT ergreifen tun und dich vom Acker machen. Et wächst auch ohne dich, dat geistige Gemüse. Und dat mit der Rose, Quatschekuchen, dem Rose dat war eine dumme Mißverständlichkeit. Kannse nur hoffen, dat der Terzic Eddi den Schwatt – Gelben irgendwann dat Kloppo – Trauma austreiben tut. Obwohl, Margarine bei die Kotletts, tut mal den Watzke und seine Wehleidischkeiten wech, dann fluppt dat. Und ob ich mich freuen tu für die Blauen un deren Rückkehr inne obere Etage? Brauchse Rückenschmerzen? Hömma hier, dat alte Pöhlerherz iss nich gestorben. Dat iss wie mit die alte Liebe. Da bisse ständig in die Hacksen getreten worden, hass deine Enttäuschung in die Grasnarbe geflennt, aber von loskommen? Iss nich. Kannse dir keinen Reim drauf machen? Meine Dürftigkeit versucht et.

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Unsere Hände

Schlugen eine Trommel doch

Leiser ist lauter

*

Getz sach ich noch, mach wat aus deinem Sonntag und maat et joot

Ihren Lütten Stan aka Budnikowski

Und wennse den Mahler sehen tust, kannse ihn mal grüßen von mich

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Thema: Autor: Christian Lugerth, Hömma (revisited BVB), Verschlungene Pfade | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Verschlungene Pfade suchen im Hinterland / 022

Sonntag, 22. Mai 2022 12:08

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Guten Tag!

Heute bin ich alleine. Also nur ich. Früher mochte ich das sehr gerne. Das Alleinesein. Dasitzen. Und aufs Wasser gucken. Lachse fangen. Und dann nachsinnen. Oder Buchstaben sortieren. Und die dann in den Gedankenschrank packen. Das übliche solitäre Dasein eben. Heute wird mir alleine manchmal bange. Also bange vor mir selber. Man braucht schon jemanden an seiner Seite. Früher habe ich da gerne mal entschieden den Kopp geschüttelt, wenn wer fragte, ob ich jemanden brauche. Jetzt ist das anders. Das macht halt die Zeit mit einem. Zwar möchte ich immer noch jedem Aufrechtgeher oder Sonstsowesen, die mir mit dem dämlichen Spruch „Die ZEIT heilt alle Wunden!“ kommen, beherzt in die Wade beißen oder dem Sprücheklopfer einen Haufen vor die Haustür setzen – das machen Bären halt so, um ihr Revier zu markieren – aber so ist es jetzt halt nicht mehr und ich beginne zumindest in Betracht zu ziehen, daß auch ein anderer als Archibald Mahler recht haben könnte. Wie gesagt: könnte heißt nicht kann. So schnell hüpft keiner aus seinem Fell. Gell! Vielleicht ist es auch das Alter, obwohl man behauptet wir, also solche Bären wie ich, seien alters -, zeit- und sonstwielos. Jedenfalls fehlt mir heute mein guter Budnikowski. Aber ich ließ ihn allein. Nein. Ich habe ihn nicht verlassen. Könnte ich gar nicht. Weil auch Solitäre sind tief drinnen im Gedärm treue Seelenhasen. Man kann es halt nicht immer so zeigen. Blöd wie man ist. Also ich habe dem Hasen Zeit gegeben, die er sich nahm. Ohne mich zu fragen. Wie auch immer. Der Budnikowski hat seit gestern Nacht ein wenig Pöhlerleiden. Und er hatte doch schon ein großes Poem im Kopf. Wegen dem Streich. Und jetzt ist halt alles anders oder so. Muß er sich eben sortieren. Braucht seine Zeit. Oder wie ich einwerfen mag, vor der Zeit ist nach der Zeit und wegschmeißen ist oft doof, aber manchmal nötig. Was wollte ich eigentlich sagen? Ist auch wurscht wie Hose. Einen Reim muß ich noch machen.

*

Ich drehte mich um

Hinter meinem Rücken Wuchs

Ich erwarte nichts

*

Schönen Sonntag noch

Ergebenst Ihr Archibald Mahler, Bär vom Brandplatz

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Verschlungene Pfade suchen im Hinterland / 021

Donnerstag, 5. Mai 2022 15:22

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„Und dies wäre nun unsere Aufgabe? Diesen Acker befeldern?“

„Befürchte es. Sogar, obwohl das Photo geschönt wurde.“

„Woher wissen Sie das, Mahler?“

„Wir kennen doch den Ehrenwerten Herrn Ernst Albert. Und seine große Freude daran zu manipulieren!“

„Entziehen Sie bitte Ihrer Äußerung die Negativität. Manipulieren heißt nichts anderes als Hand anzulegen. Falls ich die Griechen recht verstanden habe.“

„Entschuldigung, Herr Budnikowski, ähem …“

„Schlechter Versuch schlechten Humoreinwurfes! Aber Sie haben recht. Vertrauen wir darauf, daß Mutter Erde und die Elemente alle und generell, das was unter unseren Pöter noch nicht mal schlummert, baldigst wachküssen mögen!“

„Bei mir kitzelt es schon!“

„Darf ich zweifeln?“

„Darf ich reimen?“

„Sie müssen, liebster Mahler!“

„Budnikowski! Ranzen Sie sich bitte nicht so unverschämt an mich ran!“

„Äh! Darf ich noch was sagen wegen Pöhlerei?“

„Große Güte! Heute fällt das Niveau aber schnell. Schneller als der Nebel zu London!“

„Eben! Die vereinten Westschinken aus der Stadt, wo der jüngste Leimener aller Zeiten eingebuchtet ist, sollen heute bitte verlieren.“

„Budnikowski! Ich warne entschieden! Wir verirren uns!“

„Ja! Sie haben recht! Ab morgen wieder japanische Fassung unserer selbst. Her mit dem Reim!“

*

„der winter nahm mir

letzte kartoffeln barg ich

den vollen keller

*

wir werden warten müssen

bis neigen sich die halme

*

es schreit ein milan

da! wolken über dem kopf

küsse den himmel

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Verschlungene Pfade suchen im Hinterland / 020

Mittwoch, 4. Mai 2022 15:49

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„Uff!“

„Mehr Buchstaben benötige ich heute auch nicht!“

„Da haben wir uns mal wieder was vorgenommen!“

„Müssen wir die Kartoffeln ausbrüten?“

„Wahrscheinlich jede einzelne!“

„Ich wollt ich wär‘ ein Huhn, Mahler!“

„Sie sind Hase und Ihre Eroberung der Eierwelt war mir eh schon immer suspekt!“

„Herr Bär! Diese bescheuerte Eierauslieferungspflicht haben mir irgendwelche Aufrechtgeher an die Löffel gepappt!“

„Wehren Sie sich!“

„Mahler! Wir befinden uns in diesen Minuten auf niedrigem Niveau. Halten Sie Reime noch für möglich?“

„Ich zweifle so beherzt daran wie Sie!“

„Und wenn wir einfach mal nichts tun?“

„Budnikowski. Da fällt mir was ein. Oder um!“

„Her damit!“

*

„nichts

nichts tun

das nichts

das tun des nichts

tu das nicht

das nicht

aber

später

wenn der nebel

tee geworden

trink ihn aus in ruhe“

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Verschlungene Pfade suchen im Hinterland / 019

Dienstag, 3. Mai 2022 16:06

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„Mahler, da haben wir den Salat!“

„Budnikowski? Wie meinen?“

„Wir spiegeln uns!“

„Wer in den Teich blickt!“

„Machen Sie sich keine Sorgen?“

„Sie meinen?“

„Na ja! Man verweilt länger und verliebt sich in das, was sich einem entgegenspiegelt!“

„Das, Budnikowski, hatte ich befürchtet!“

„Das Verweilen? Das Spiegeln? Das sich verlieben?“

„Mahler! Ich mache keine Vorwürfe!“

„Ich weiß, bester Freund und Budnikowski. Das Narzißgemütlein ist eine eitle Blüte, aber dieses Wasser unter uns wird man nutzen müssen. Denken wir an die schlummernden Samen!“

„Sie und Ihre Äußerungen machten mich in den letzten Tagen hin und wieder traurig!“

„Ich weiß! Aber die ein oder andere Träne, wie wir gestern bemerkten, würzt jegliches Gießwasser! Düngt vielleicht sogar, was wachsen mag in diesem Sommer!“

„Und was tun wir nun?“

„Dichten Sie einen Vers, der ihre und die meinen Schleusen öffnen mag!“

„Ham‘ Sie noch alle?“

„Budnikowski, überraschen Sie mich!“

*

„nach fest kommt lose

das gewinde schreit auf laut

das bild fällt hinab“

*

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Nachbemerkung: Und des Bären Schleusen öffneten sich. Gewaltiger als befürchtet. Hätte er den Hasen in seiner tiefen Aufwallung umarmt, hätte der Hase auch noch angefangen Tränen ins Gießwasser zu schütten. Dann fing es an zu regnen. Besser so. Ist der Mai zu trocken, wir die Ernte halt verbocken. Oder so ähnlich. Sagt man das so? Vielleicht. Morgen aber endlich an die Arbeit. Na ja!

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Verschlungene Pfade suchen im Hinterland / 018

Montag, 2. Mai 2022 15:06

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„Und jetzt schweres Gerät einsetzen? Was sagen Sie, Mahler?“

„Weshalb?“

„Na ja, die ganzen Steine im Acker!“

„Budnikowski, ich befürchte je schwerer das Gerät, welches wir einsetzen, desto größer die Anzahl der Steine, die wir noch nach oben befördern werden. Manche Steine fühlen sich wohler in der Unsichtbarkeit. Sollen sie doch!“

„Aber der Acker steinfrei, ist das nicht erstrebenswertes Ziel? Falls ich Sie zitieren darf?“

„Irgendwann schon. Die Betonung liegt auf irgendwann. Doch versuche ich eben von Ihro Geduldigkeit zu lernen.“

„Hä?“

„Nun denn. Wir wissen doch nicht wie viele Samen aus den letzten Jahren noch rumliegen im Feld. Und was da plötzlich alles aufploppt. Oder, wünschen wir es uns auch noch so sehr, einfach stille bleibt und nicht keimen will. Wir sollten vielleicht nur die Fingerspitzen benutzen! Das schwere Gerät fördert vielleicht Dinge noch oben, die wir so nicht sehen wollen! Aber, es gibt Samen, welche um Steine herum nach oben ranken können. Und es wollen.“

„Könnten Sie Recht haben. Aber Fingerspitzen? Haben wir Viecher nicht! Halt nur Pfoten!“

„Verzeihung, Meister Budnikowski, auch Ihnen ist das Metaphorische nicht gänzlich fremd!“

„Ah, der alte Moralbär Mahler haut wieder einen raus! Was tun?“

„Wichtig ist, daß es regnet!“

„Zur Not auch zwei bis drei Tränen?“

„Wenn es dem Wachstum dient!“

„Mahler? Wer reimt?“

„Der, der blöd fragt!“

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„blühender kirschbaum

wir tanzen unter blüten

die amsel erntet“

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Verschlungene Pfade suchen im Hinterland / 017 / Heute notwendige Abweichung und kein Reim

Sonntag, 1. Mai 2022 16:03

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„Mahler! Sie knirschen mit den Zähnen! Was ist!“

„Heute keine Reime!“

„Was dann?“

„Budnikowski, mein Hase im kalten Maiwind, eine kleine Erzählung!“

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Ein Bär und ein Hase saßen am ersten Mai, nackten Pöters, auf kalter Erde, die frisch umgepflügt. Ein kühler Ostwind kämmte ihnen das Fell. Man konnte, wenn man denn wollte, selbst in diesen Tagen der Untergänge, ein Wachsen ahnen. Unter sich. Der Hase, geringer an Gewicht und Alter denn der Bär, erwog die Flucht. Nicht nur genetisch bedingt, sondern aus Überzeugung. Der Himmel wölbte sich grau und schwer über den beiden Feldbesitzern. Im Bären rumorte es heute. Der erste Mai. Dieser Tag, der so vielen, denen das Alter schon am ergrauten Zopf zieht, stets ein kleines Ritual der Hoffnung auf gemeinsame Kräfte, Triebe und Erwartungen war, stand in diesen Zeiten seltsam unentschlossen in der Gegend rum. Was einen Bären ärgern kann. Gelegentlich. Na ja. Eigentlich stets. Die Samen seien gesät, ruhten in der Erde und die Erwartung in seinen Eingeweiden blähte so vor sich hin. Und nichts geschah. So sprang er auf und schrie der Scholle entgegen: Heraus zum ersten Mai! Heraus! Mutter Erde zuckte noch nicht einmal mit der Schulter. Auf der Schulter des Bären aber ruhte die kleine, feingliedrige Pfote des Hasen. Druck, bester Bär, Druck, nein, das ist Ihro Abwartigkeit doch nicht angemessen und fremd. Auch ich friere, alter Freund. Lassen Sie uns zuerst die Steine aus diesem Acker lesen und zur Seite räumen. Damit haben wir genug zu tun. Der Bär, dem es stets schwergefallen war, dem Hasen den Vortritt zu gewähren, nickte. Selbstverständlich so, daß es der Hase nicht sehen konnte.

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Verschlungene Pfade suchen im Hinterland / 016

Samstag, 30. April 2022 16:59

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„Wo sind wir?“

„Offensichtlich nicht hier!“

„Aber hören kann ich sie!“

„Sehe ich Sie, Herr Budnikowski. Der Goldhase? Ich dachte, Sie hätten ihn verzehrt!“

„Mahler! Und Sie wären das Ei?“

„Sollte das nicht auch von Ihnen aufgefressen werden?“

„Ich raste kurzfristig. Verzeihen Sie!“

„Ziehen wir weiter!“

„Sind wir doch schon! Wir haben zu tun!“

„Budnikowski, lauschen wir!“

„Gut! Vielleicht schenkt uns der Wind einen Reim!“

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„nachdem wir gingen

ein holzscheit barst in teile

dann rief der kuckuck“

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Verschlungene Pfade suchen im Hinterland / 015

Donnerstag, 28. April 2022 13:26

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„ich eilte durch mich hindurch

ein supermarkt gefüllt mit leeren regalen

ich stand trippelnd vor ihnen

machte mir keinen reim

bis ich verlor

die einkaufsliste

aus einer fremden bananenkiste

kroch die spinne

wünsch dir was“

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„Ist das von Ihnen, Budnikowski?“

„Vielleicht! Aber ich habe keine Zeit. Ich habe etwas gefunden.“

„Hatten Sie es gesucht?“

„Eher nicht! Aber wahrscheinlich schon. Man folgt ja immer dem eigenen Radar.“

„Und was werden Sie tun!“

„Ich werde den Hasen auffressen! Und das Schokoladen – Ei hinterher!“

„Kannibalismus?“

„Quatsch: Manchmal muß man sich selbst durch die eigenen Därme wandern lassen. Ist wie zweifelnd in den Spiegel schauen!“

„Nicht daß Ihnen davon schlecht wird, mein Freund!“

„Ich habe ja noch Ihr Lied von gestern im Ohr!“

„Und, haben Sie Goldstaub drüber gepinselt?“

„Yep!“

„Und wie hört sich das dann an?“

„Milder!“

„Und sonst?“

„Lieder, die man über andere singt, sind oft Lieder über einen selbst!“

„Dann man los! Schweigen ist Silber, Singen ist Gold!“

„Mit!“

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Verschlungene Pfade suchen im Hinterland / 014

Mittwoch, 27. April 2022 11:43

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„Noch hängt sie in der Luft

Die feuchte Kälte welche

Eine lange Nacht uns hinterlassen

Die Farbe fließt von den Wänden

Das alte Haus knirscht

Im Schuppen wartet zukünftige Vergangenheit

Reinigen wir die Pinsel“

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„Ein Reim zu Beginn? Mahler, was ist los?“

„Nun, Freund Budnikowski, sie waren ja gestern nicht der, der sie waren. Da nutzte ich die Zeit.“

„Die Sonne ist zurück. Das ist gut. Was denken sie nach heute?“

„Was sie gestern sagten. Mit dem fremden, beschlagenen Spiegel und so. Und ob man ab und zu, was man von sich sieht, entrümpeln sollte. Also was kaputt gegangen war. Oder ob etwas neue Farbe das Ganze wieder nach vorne bringt. Sie verstehen?“

„Wenn den Japanern eine Tasse aus dem Schrank fällt, dann kleben sie die wieder zusammen und malen die Bruchlinien mit Goldfarbe an. Finde ich hübsch!

„Oh jemine!“

„Das heißt, Mahler?“

„Dann kann ich das versprochene Lied nicht singen!“

„Wieso? Ist es runtergefallen?“

„Nein! Es ist wütig! Und ungerecht!“

„Singen Sie es trotzdem. Ich höre es an und meine Löffel pinseln Goldstaub drüber!“

„Sie sind mir ja einer!“

„Nun denn!“

„Herr Zimmermann übernimmt!“

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