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Mittwoch, 15. Juli 2020 21:46
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Was ich nicht sehe, liegt mir im Weg rum
(frei nach Zimmermanns ‘Mutter der Musen’)
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Man sieht vor lauter Holz den Mahler nicht. Und auch nicht den Budnikowski. Und schon gar nicht den Wald vor den eigenen blinden Augen. Aber man hört etwas. Der Bär Mahler summt ein Lied des GROSSEN ZIMMERMANNS. In eigenen Worten. Es ist ein Versuch. Ein Versuch, wieder zurückzukehren in den eigenen Kopp, auf den vor einiger Zeit so manches herabgefallen war. Aua! Der Budnikowski hört zu. Ist das nun Gesang oder Gebet? Wir wissen es nicht und es geht uns auch nichts an. Hören wir zu und lesen hin:
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Mutter der Musen singe für mich
Sing von den Bergen und der tiefdunklen See
Sing von den Wassern und Nymphen, die in den Wäldern wohnen
Singt Euch das Herz aus dem Leib, Ihr Frauen, Ihr Chöre
Singt von der Ehre, dem Glauben und dem Ruhm gelegentlich
Mutter der Musen singe für mich
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Mutter der Musen singe für mich
Sing von den Lieben die endeten so schnell
Sing von den Helden und ihrer Einsamkeit
Nichts erinnert an sie als eine Grabinschrift
Vergiß nicht ihr Ringen mit dem Schmerz und der Welt gelegentlich
Mutter der Musen singe für mich
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Sing von Keith Richards, Samuel Beckett und Willy Brandt
Sing von den Befreiern von Buchenwald
Sing vom Blut das andere für unsere Feigheit vergossen
Wer hat Martin Luther King erschossen
Getrieben, gejagt vom inneren Ringen
Deren Geschichten mag ich besingen
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Ich habe mich verliebt in Calliope
Niemandem gehört sie, also gebt sie halt mir
Sie spricht mit mir, es sind ihre Augen, die sagen
Ach, was bin ich es müde Lügen hinterher zu jagen
Mutter der Musen, wo immer Du fern
Der Jahre etliche mehr, ich nehme sie gern
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Mutter der Musen, mit deinem Zorn verschone mich nicht
Was mir im Weg liegt, ich erkenne es nicht
Schenk mir deine Weisheit, was meine Bestimmung sei
Laß mich aufrecht bleiben, halt meine Wege frei
Kehre mein Inneres nach außen, zeig mir wer ich bin
Du weißt wovon ich spreche, ich sehe hin
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Geleit mich zum Fluss, schenk mir Deine Freundlichkeit
Lass mich liegen in Deinen Armen, Liebe, alle Zeit
Weck mich, schüttle mich, rüttle mich und befreie mich von Sünde
Mach das ich unsichtbar werde wie wispernde Winde
Ich bin ein unruhiger Geist, ich reise meist allein
Heut reise ich ohne Hast und so langsam kehre ich heim
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Man wird sehen. Bald im Wald. Mehr und auch hören.
Thema: Klebebilder, Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth