Tales and tellings between lechts und rinks / five

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chapter five: all i have to do is dream and work

Ist Sommer friert es den Kirchgänger. Im Winter ist auch nicht wärmer. Gott, Dienst und Heizung sind ein einziger Widerspruch. So schläft der Willige zumindest nicht ein, wenn der Reverend spricht. Tedding und Rabbit (keine Titel zu Füßen des Gekreuzigten!) betraten (Untertreibung!), waren gestürzt in den Betraum, drei tiefe Atemzüge, die Schwaden wirken, ein zweifelnder Blick, Taumeln, Staunen und der Schlaf, welcher den Entkommenen winkt, nahm sie in seine Arme. Dann nichts mehr was gewiß. Da lag dieses Buch. Unter dem Union Jack (Flagge im Tempel?), mind you, unzählige alte Schinken lagen da Rum und Whiskey. Warum darf man Schriftwerke Schinken nennen? Kann man Buchstaben oder Gedanken essen? Sollte man? Wohnt dem Bein der Sau ein notiernotwendiger Gedanke inne? Die Schwaden wärmten. Und der Schlaf war keiner, sondern ein nächtlicher Tanz. Alles ganz einfach. Es ist die Gleichzeitigkeit. Die Erinnerungen wandern von hinten nach vorn. Der Bär streichelte die alten Schinkenseiten. Dazu muß man nicht die englische Sprache beherrschen müssen. Er war froh und das mochte er, auch an sich selbst. Was für ein Aufrechtgeher, der Reverend, der aufrechte Greifvogler. Tut seine Pflicht und vernachlässigt sie. Glaubt und fällt ab vom Herrn und lebt noch eine weitere Runde. Trägt schwarze Socken und bunten Wams. Nachdem er die angeschwemmten Leichname den steilen Pfad hinaufgeschleppt hat, liegt er seinem jungen Weibe zur Seite, und eilt – das vierte Kind vermeidend – in seine Denkhöhle (Was eine Architektur!), schmaucht die Kräuter des fernen Osten, blickt dabei gen Sonnenuntergang, um sich zu vergessen und zu vermessen, daran erinnernd, wer er wäre, könnte er ein Anderer sein. Den zwei lesenden Gefährten fällt der alte Pelz vom Leib, ihre Augen fahren Kettenkarussell und so, geschätzter Leser, sehen Sie hier ausnahmsweise kein Abbild der zwei Genossen. Man mag den Rausch nicht so gerne dem Blick der Nüchternen preisgeben, auch wenn der Rausch eigentlich Menschenrecht und sogar von Sinn.

„Budnikowski, sind wir von Sinnen?“

„Ach, Tedding Mahler, sinnvoll ist es! Tanzen Sie mit?“

„Bei mir ringelrei(h)ern eben nur die Innereien!“

„Aber sehen Sie doch! Die Geretteten! Diejenigen, die einst auf Fahrt! Dann gegen Klippen geworfen! Heute Nacht danken sie dem Reverend und verlassen ihre Betten!“

„Hase, das sind Gräber!“

„Diese Bruchbuden der versenkten Erinnerung kann man jederzeit verlassen!“

„Geben Sie mir die Hand!“

„Tanzen wir?“

Und so tanzten und träumten und tanzträumten Sir Archibald Teddington of Raginton und Duke Joe Rabbit upon Castlepool (Alle Titel im Namen der Ekstase wieder zugelassen!) zu Ehren des Ihnen bis heuer gänzlich unbekannten Reverend Hawker und wie die vom Vicar des Westens ehrenvoll Bestatteten ihnen unter die Arme griffen und sie im wilden Reigen durch die mittlerweile angewärmte Kirchenluft wirbelten, da meinten die zwei Reisenden zu erkennen, daß die Götzen, welche ständig nach vorne hetzen, gerne durch die Geister ersetzt werden dürften, die Freude daran haben gen rückwärts zu reisen. Wer Du gestern warst, magst Du erahnen. Morgen? Gute Nacht erstmal. Dann schliefen die Gefährten ein. Und träumten von der unsichtbaren Würde des nahenden Tod.

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Donnerstag, 21. September 2017 16:36
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