Tales and tellings between lechts und rinks/three
Donnerstag, 14. September 2017 16:04
chapter three: fear and loathing in heddons mouth
Nun saßen die Herren Sir Archibald Teddington of Ragemouth und Duke Joe Rabbit upon Castlepool schweigend und dies seit bald zwei Wochen. Es gäbe einiges zu besprechen und aufs Maul gefallen sind die beiden wahrlich nicht. Doch angesichts der tobenden Natur übten sie sich in Verzicht und schwiegen und froren und wurden feuchter als naß, um zu trocknen und der Sonne den Pelz entgegen zu strecken und dachten und sangen auch beizeiten und des Lebens froh und doch in wilder Sorge, ein jeder Tag jagte alle vier Jahreszeiten ans Gestade, die See kam und ging in ewigem Gleichklang, der Himmel beschäftigt vom Wolkengejage spannte sich, verdunkelte, sternlichterte und keiner wagte den ersten Satz zu sprechen. Die Herzen sanken manchmal wie ein taumelndes Lot auf den Grund hinab, um gleich darauf mit den Großen Silbermöwen auf den Klippenwinden rauf und runter zu surfen. Der Hunger war ein gewaltiger und als diese eine erschreckende Wolke dräute, endete des Hasen Schweigegeduld.
„Mensch, Mahler. Das Meer ist aber sehr ungehalten!“
„Dem ist es zu warm!“
„Und ich habe fürchterlichen Hunger!“
„Das ist ja das Problem!“
„Daß man Hunger hat?“
„Daß alle meinen fürchterlichen Hunger haben zu müssen! Erinnern Sie sich noch, damals in Ihrer Pöhlerzeit, an diesen Dösbaddel von Opelfahrer mit der Gier, die nie enden dürfe?“
„Was hat das mit der See zu tun?“
„Nun, wenn der noch halbwegs vernunftbegabte Aufrechtgeher sich nicht darüber aufregt mit welcher Gedankenflachheit solch Zeugs in den Orkus hinausposaunt wird, übernimmt das eben die See!“
„Ach Sie und der Weltuntergang!“
„Budnikowski, im Gegensatz zum Aufrechtgeher ist die See sehr vernünftig und wehrt sich, wenn nötig!“
„Oder ist es vielleicht doch was Göttliches, was da rumtobt? Also so Offenbarung des Johannes oder ähnlich?“
„Quatsch, die Götter haben doch auch längst Merkel gewählt!“
„Sie springen ja mental rum wie ein Hase auf Koks!“
„Tja, Jahre an Ihrer Seite prägen. Blödsinn an die Seite. Zynismus soll nicht an die Stelle der Sorge treten. Wir sollte uns etwas vom Ufer entfernen und höhere Gefilde aufsuchen, sonst wird das nichts mit den Geschichten, die wir noch vorhaben zu erzählen!“
„Eine praktische Frage nur: und unser Lebensunterhalt hier auf der Insel? Wie wird das bewerkstelligt? Gibt es da Pläne?“
„Nun eine Anregung gäbe es! Lernen von den Altvorderen!“
„Phantastisch! Laß uns darauf schütteln die Hände!“
Thema: Tales and Tellings | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth