Appenzeller Vergewisserungen / Daheim wieder

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„Ist das eine Schreibblockade?“

„Erstmal einfach nur ein Verband.“

„Was ist geschehen?“

„Mir erschien zuletzt alles so ferngesteuert. Mein Schreibarm hüpfte sinnentleert über die Tastatur und ich hatte wohl vergessen, wer der Bär ist, der ich mal sein sollen wollte.“

„Das ist das Problem mit der Tastatur. Da wird Unspezifisches gespürt, nichts mehr nachgedacht, eine vage Conclusio in die Wolke gehämmert und dann forsch aus dem Fenster gehängt!“

„Gewiß! Das Hämmern! Vielleicht leide ich demnach unter einer chronisch sentimentalen Sehnsuchtsscheidenentzündung!“

„In welche Richtung wird von Ihnen gesehnt?“

„Bleistift? Füller? Papier?“

„Soweit zurück? Wie wäre es mit einer Schreibmaschine? Gabriele zum Beispiel?“

„Ja, dieses Tikka – Takka – Tukka – Geräusch. Eine belebende Begleitmelodie.“

„Und dann dieses Krrsch – Pling!“

„Wie bitte?“

„Dieser Hebel rechterhand oben, der die nächste Zeile ermöglichte!“

„Nannte man das Ding Zeilenhebel?“

„Keine Ahnung, ich bin an einer elektrischen Schreibmaschine eingestiegen!“

„Jungspund!“

„Und was nun?“

„Da ich Rechtspföter bin: erstmal Pause. Wer übernimmt?“

„Das traue ich mir nicht zu. Hase bleibe bei deinen Löffeln! Aus der zweiten Reihe heraus moppert es sich leichter. Verantwortung ist ein eigenes Boot! Schwer zu steuern!“

„Denken Sie, Herr Zimmermann, daß…“

„Du Archibald, ich Kuno, Du!“

„Wirklich?“

„Sie haben recht, Herr Mahler. Das Siezen steht uns weitaus besser zu Gesicht!“

„Herr Zimmermann, wir müssen nachdenken!“

„Maßnahmen?“

„Maßnahmen!“

„Denken wir also nach!“

„Zu zweit. Aber einmal ist dann gut!“

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Mittwoch, 1. Oktober 2014 20:58
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