Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (18)

Fr14

“Mahler?”

“Budnikowski?”

“Im Netz des gestrigen Tages saßen wir andersrum!”

“Gefangen!”

“Wo?”

“Im Netz!”

“Warum?”

“Das Herunterleiern alter Erkenntnisse!”

“Sie verzichten auf den Monolog?”

“Hase, ich liebe Sie!”

“Aber was bleibt dann, Bär!”

“Die Hühner, welche diesen Morgen über unsere Terrasse krähten und kackten und deren Eier wir ebends zum Frühstück verzehrten und sie waren – ebends diese Eier  – so viel kleiner als das gewohnte Ei und dann der gestern kalte Wind, welcher am heutigen Morgen von den Vogesen und Nordafrika kommend, unsere Gesichter und Pöter und Thermomötorköpfe rot färbte und – Sie schliefen noch  – und ich schon auf eintausendzweihundertdreizehn Höhenmetern und sprach mit Pferden oder Kühen und dieser Rammler hoppelte über Löwenzahn, Sauerampfer und Höhenfenchel auf mich zu und drehte ab besorgt mit vibirierenden Löffeln und ein früher Denkschreck ließ mich zittern und so ich dachte sogleich, daß ohne all’ Begegnung die Einsamkeit ein eitel, aber glänzend Ding, man mag es sehen mal von rechts und auch von links, das Moos den Pöter, der Baum das Hirn befruchtet, Schritt für Schritt zum wissenden Zweifel voran in Tippelei, wenige Atemstöße öffnen den Vorhang, ach Budnikowski, Sie bleiben mir gewogen?”

“Gewiß!”

“Die Zunge schwillt!”

“Nur Schweigen stillt?”

“Den Schiß!”

“Weia! Sagen Sie immer!”

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Dienstag, 2. Juli 2013 17:43
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