Ein Ausflug in eine Stadt. Anfangs schneit es, ein Grab wird gesucht und später gefunden 4
„Sehen Sie Budnikowski, die Sonne ist rausgekommen!“
„Ich bin doch nicht blind, Mahler!“
„Nur weil Sie immer zweifeln, wenn ich sage, gleich kommt die Sonne raus!“
„Manchmal spekulieren Sie eben auch, lieber Mahler!“
„Tatsächlich?“
„Eigentlich spekulieren Sie immer, was das Wetter betrifft.“
„Budnikowski, halten Sie sich zurück, ich könnte schon lange im Winterschlaf weilen!“
„Quatsch! 11.11. um elf Uhr elf ist Totlinie! Und wo ist jetzt das Grab?“
„Wenn Sie sich mit mir verabreden wollen am Grab eines weltbekannten Schreibers, warum soll ich, wenige Tage ante Winterschlaf, dies geflissentlich wissen, Sie Hase?“
„Keine Beleidigung, bitte!“
„Klopfen Sie mir bitte nicht auf dem Hirn rum, Budnikowski!“
„Dann denken Sie halt mal!“
„Der Reiseführer schweigt mich in unpräziser Wurstigkeit an. In dieser Stadt gibt es zu viele Friedhöfe!“
„Na, dann wird hier ordentlich gestorben worden sein. Hören Sie dieses Lied?“
„Ich höre Kirchenglocken!“
„Die Kirchenglocken spielen dieses Lied, Mahler!“
„Budnikowski, jetzt haben Sie Recht! Können Sie die Tonquelle orten?“
„Die Moldau!“
„Ich dachte, das ist der Namen dieses wunderschönen Flusses hier!“
„Kenne ich nicht!“
„Ist auch schon tot!“
„Noch ein Grab, Budnikowski? Wo?“
„Výsehrad! Da oben!“
„Die Moldau fließt den Berg hinauf?“
„Das Lied heißt so und die Glocken da oben spielen es! Dvorák liegt da auch.“
„Na dann! Hoch auf den Hügel!“
„Genau! Die Sonne scheint ja noch, Mahler!“
„Budnikowski, wenn wir oben sind, auf dem Hügel mit dem klingenden Namen, gibt es einen auf die Hasenlöffel!“
„Das sehen wir dann!“
„Das Lied ist aber wirklich ein Löffelwurm!“
„Wie meinen?“
„Ein Ohrwurm, Herr Budnikowski!“
„Die Moldau ist wunderschön! Und so viele Schwäne!”