Lächerlicher Wind und ein Bär findet jemanden
(Ein Balkon. Lächerlich kalter Wind. Februarland. Ein Hase liegt sorgenfrei im Schoß eines sorgenvollen Bären. Leergut scheppert, weil der lächerlich kalte Wind es so will.)
„Mensch, Lippstadt – Budnikowski, wo waren Sie?“
„Mahler, autsch das Hirn, ich weiß ja noch nicht mal wo ich bin!“
„Auf einem Balkon!“
„Großartig! Ich könnte die Meistaschale in die Luft halten!“
„Dort sind wir nicht!“
„Schade! Ist schon Mittwoch?“
„Nein, ein Tag davor!“
„Blöd! Großkreutz hat gesagt, bis Mittwoch wird gefeiert!“
„Ich fand sie aber heute zitternd im lächerlich kalten Wind!“
„Morgen wird es warm winden, sagt man!“
„Aber heute weht nicht der Wind von morgen!“
„In mir weht aber noch der Wind von vorgestern!“
„Man riecht es!“
„Weia! Ist alles, was nicht mehr in diesem Leergut, nun in mir?“
„Wollen wir es nicht hoffen!“
„Im Raum nebenan ist ein großer Bilderapparat!“
„Da waren Sie?“
„Ja. Ich vernahm Stimmen. Jubelgesänge! Und es standen nicht vollständig geleerte…“
„Keine Details, noch sind wir auf der Flucht!“
„Aber wo sind wir!“
„Erst mal auf einem Balkon!“
„Und die Roten Bögen? Und Schneewittchen?“
„Er lebt noch, der Hase! Und erinnert! Fein! Jetzt aber schlafe er!“
(Es gibt Feierlichkeiten, die fordern etwas längere Nachruhe. Dafür hat jeder Bär Verständnis. Morgen soll es endlich warm werden.)