WENN EIN SCHIFF DA IST, HEISST DAS GAR NICHTS (WENN ES WEITERFÄHRT)
Und dann ist es plötzlich da. Es schält sich aus dem Nebelbrei. Man hatte es nicht kommen hören können, nicht kommen sehen können. Zack! Riesig! Ist es das richtige Schiff? Zumindest das erste Schiff ist es. Archibald Mahler hatte gerade Spaß am Warten gefunden. Das Schiff kommt zu früh. Viel zu früh. Man hatte gesagt morgen oder eher übermorgen. Aber wenn es das jetzt schon ist? Man wäre noch nicht bereit. Oder will mittlerweile doch ein anderes Schiff haben, auf das man warten möchte. Das Leben ist der neidvolle Blick auf den Teller des Mitessers. Warum habe ich das eigentlich nicht bestellt? Zu spät. Jetzt hört man – das Schiff ist nah genug – das Stampfen der Maschine des Schiffes. Weit weg. Vernebelt. Gedämpft. Fremd. Das Schiff macht keine Anstalten zu halten. He! Hallo! Komisch. Ich habe doch gewunken. Dann ist es das Schiff nicht, auf welches Archibald Mahler warten will. Fahr weiter! Nimm mein Winken als Abschiedsgruß. Entscheidung! Aber morgen dann nicht rumjammern. Hätte und wäre und wenn! Archibald Mahler denkt nach. Ihm fällt was ein. Weia! Ist er etwa schon so winterschlafdusselig im Kopf, daß er schon komplett vergessen hat, ob heute heute oder vielleicht nicht doch gestern oder gar schon morgen ist? Vielleicht war dies schon das nächste Schiff. Das von morgen. Und das richtige Schiff ist schon längst vor Anker und man wartet. Das kommt davon, wenn man vergessen hat, die Fahrpläne zu studieren und sich mal so an den Strand setzt, weil da hinten im tiefsten Nebel, am Ende des Wassers Litauen liegen soll und man jemanden erwartet. Vielleicht ist es doch angeraten einen Hafen zu suchen. Sonst fahren die Schiffe einfach weiter. Der Bär macht sich auf den Weg. Er geht am Ufer entlang. Ein ganzes Stück. Er erblickt, was er gesucht. „Ha! Wußte ich es doch! Man ist ja kein Blödbär!“ Das spricht Herr Mahler und nimmt Platz. Eventuell ist morgen ja tatsächlich morgen.
Neben den Wassern
Kein Land. Hör auf zu winken.
Bau einen Hafen.