DR. A. MAHLERS GESAMMELTE BÄNKE IV
Archibald Mahler hat Platz genommen auf einer neuen Bank. Eine Bank im Grünen. Gräser blühen, Winde fegen durch Halme, es wogt und rauscht. Die Sonne arbeitet und der durchgetrocknete Boden bricht auf und Falten und Furchen allenthalben und die mittelhessische Erde altert von Mai auf Ende August. Und dies haste nich gesehen. Regenwolken? „Vergisset! Da bisse innen Arsch gekniffen!“ So würde es der ehrenwerte Herr von Lippstadt – Budnikowski formulieren. Aber der schweigt ja bis die Pille wieder über die Rasen der Republik rollt. Doch der Bär mag die Wärme. Er kann sich nicht daran erinnern, jemals einen so schmerzfreien Lenz erlebt zu haben, schmerzfrei in Sachen abben Bein und Anoperationsnarbe. Die Seele nickt und bestätigt. Dann hat der Bär, welcher sitzt und sich wohl fühlt während er sitzt und das obwohl noch kein einziger bemerkenswerter Gedanke durch seine besonnten Synapsen gerauscht war, eine Idee. Wie wenn das pure Sitzen auf einer Bank, ein Alltag garnierendes und strukturierendes Sitzen, sprich alltägliches Sitzen, erhoben und ernannt wird zu etwas, was den Alltag transzendiert, Kunst also, um diese dann zurückzuführen zu dem, was sie eigentlich ist, also Alltag, aber eigentlich dann doch Kunst? Und warum dies alles? Weil ein erschüttertes EGO seinen AKKU gelegentlich wohl aufladen muß, indem es sich selber feiert, indem es das ernennt, was eigentlich geschieht in Wiederholung und Alltäglichkeit, eben dies ernennt zur Großen Außerordentlichkeit, zum: “Sehet hier ist ein Momentum in Kunstuß und gleich wird auch noch gegrillt oder Suppe ausgeschenkt und sich gegenseitig toll gefunden in weißen Kleidern und vor allem permanent gegrinst! Wo ist die Kamera? Da ist die Oberbürgermeisterin! Ei sieh, wie sie die Flöte hält!” Vielleicht kann man dann auch Eintritt verlangen? So als Geste halt? Oder halt so! Und wie der Bär darüber nachdenkt, wird ihm gräßlich schlecht und er muß sich den Pöter kratzen, intensiv wie seit Tagen nicht mehr und ein gewaltiger Furz entfährt seinen erhitzten Eingeweiden. Und weg ist dieser seltsame Gedanke. Dank allen Bärengöttern! Um solch einen Schwachsinn sollen sich ein paar selbstverliebte Aufrechtgeher “kümmereien”, hier in der Kleinen Häßlichen Stadt in Mittelhessen. Wenn ein Bär auf der Bank sitzt, sitzt er auf der Bank. Das reicht doch. Oder? Na ja! Das sehen wir dann schon! Jetzt riecht es nach durchwehten Grashalmen und Spurenelementen einer Flatulenz zum Thema Kunstgemerkel. Morgen ist auch noch eine Bank.