Hinterm Hof ist Reimen vor Ort / 04

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„Jetzt, bester Bärengenosse, lügen wir weiter und sogar doppelt!“

„Wie bitte?“

„Ja eben weil die Sonne gar nicht scheint und heute nicht das unlängst versprochene Morgen ist, an dem wir dann weiter lügen würden wollten!“

„Hasenpompel und Chefkritiker, selbstredend richtig Sie sind!“

„Jedoch?“

„Wurscht es ist. Könnte eben nicht die Sonne durch einen Spalt gelugt?“

„Das glaubt uns doch keine Karotte, Mahler!“

„Der gemeine Aufrechtgeher verwechselt die Welt mit seinen Ängsten. Da sollten wir ausscheren!“

„Nach rechts oder links?“

„Hase, am besten geradeaus. Dabei darf man natürlich Haken schlagen!“

„Sie sprechen mit einem Fachkaninchen!“

„Sag ich doch!“

„Und noch mehr Regenberge rollen an! Nur ein Wort dazu!“

„Klug mit den Verlusten leben, statt stets im hohen Tone zu moppern!“

„Das ist doch geklaut, Herr Pelzphilosoph!“

„Was denn nicht, Löffeldenker?“

„Her mit dem Reim!“

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Was denn nun ein Sommer ist

Auch wenn der Himmel ständig pisst

Wer will es wissen kann es sagen

Blick zum Himmel statt zu klagen

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„Aha! Da hat der Prediger in Ihnen wieder zugeschlagen. Gibt es eigentlich auch eine Kirche der Bären?“

„Wäre eine Idee! Ihr Reim bitte!“

*

Auch wenn der Himmel nicht richtig himmelt

Wichtig ist daß die Karotte nicht schimmelt

Deshalb lieber früher ernten

Und vor den Blumen zieh den Hut

Alles Wasser fließt bergab

Auch wenn sich das nicht reimt

Neue Ernte keimt

Oder auch nicht

Dies wäre mein Gedicht

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„Budnikowski!“

„Ich höre?“

„Hut gezogen!“

„Seien Sie bedankt, Mahler!“

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Hinterm Hof ist Reimen vor Ort / 03

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„Mahler! Dieses Bild lügt!“

„Budnikowski! Alle Bilder Lügen!“

„Aber es regnet Katzen und Hunde derzeit!“

„Wenn, mein Gudster, regnet es Hasen und Bären! Zufällig wie immer!“

„Hä?“

„Lesen oder hören Sie!“

*

Ene mene muh

Die eine Tür fiel zu

Die andere Tür blieb offen

Kann man weiter hoffen

Auch falls der Regen prasselt

Und manchen Plan vermasselt

Ich bleibe froh

Der Pelz bleibt trocken

Bären brauchen keine Socken

*

„Ein bisserl wirr, mein Freund und Bär!“

„Ist so beabsichtigt! Brauche nach langer Zeit wieder einen Potzrembel – Tag!

„Genehmigt! Na dann nun ich eben!“

*

Zufällen finden Stellen

In den Plänen dicke Dellen

Wo man sich so sicher war

In jeder Suppe schwimmt ein Haar

Und der Regen fällt

Arme schöne Welt

Tag für Tag

Ich habe nichts dagegen

Regen

*

„Das ist schön. Da freut sich der Ehrenwerte Ernst Albert!“

„Man muß gelegentlich dem Auftraggeber eine Referenz erweisen!“

„Sehr ehrenwert, Freund Budnikowski!“

„Morgen, Mahlergenosse, lügen wir weiter. Gelle!“

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Hinterm Hof ist Reimen vor Ort / 02

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„Und jetzt, Mahler?“

„Budnikowski! Bißchen Schutz ist immer gut!“

„Weil es eben regnete?“

„Genau so habe ich mir das gewünscht!“

„Und was ist mit unserem Auftrag?“

„Die dicke Lippe wird heute 80!“

„Na dann legen Sie mal los in Sachen Reim!“

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Ein bißchen Schutz ist immer gut

Wenn’s regnet niemals ohne Hut

Ein Schirm ist auch kein Freifahrtschein

Man kann nicht ständig trocken bleiben

Beileibe nie

*

„Und wer reimt jetzt konkreter über die dicke Lippe?“

„Der, der fragt, bester Budnikowski!“

„Warum?“

„Sie haben seine Figur!“

„Ehrlich? Na dann!“

*

Alles bleibt und wird mal älter

Hüpft halt rum und

Gimme shelter

Von mir aus kann es immer regnen

Solang wir uns begegnen

*

„Hase!“

„Ja?“

„Gefällt mir!“

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Hinterm Hof ist Reimen vor Ort / 01

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„Weia, werter Budnikowski! Man hat uns einen Auftrag erteilt!“

„Tja, mein gudster Mahler, was ich so las eben, Sie sehen das mit dem rechten Auge!“

„Rechtes Auge? Wird es gar politisch nun?“

„Quatsch! Spricht man doch so!“

„Und, wollen wir uns dem verweigern?“

„Mahler! Ich habe keine Lust ausziehen!“

„So schlimm steht es schon?“

„Herr Bär! Witz!“

„Sie sind mir aber ein rechter Schlingel, Herr Hase!“

„So könnten wir doch beginnen zu reimen!“

„Sitzen wir hier aber erst noch ein bisserl cognac!“

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Die postgriechischen Sammelbildchen / dekatria

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„Unsere Bucht!“

„Ne!“

„13 lang kurze Tage immer wieder eine Freude für das Auge!“

„Dann schauen wir hin. Noch mal.“

„Und nochmal!“

„Und dann wieder!“

„Man kehrt selten zurück!“

„Oh, es gibt der Aufrechtgeher viele die dies tun auf ewiglich!“

„Wir wohl eher nicht, Kioskos!“

„Mahlerias! Besser so!“

„Man kann sich Erinnerung auf die Netzhaut malen.“

„Mahlern?“

„Auch!“

„Poem?“

*

Und wie die Sonne fiel ins Meer

Als sei’s ein letztes Mal

Sang ich ein Lied

In die hereinbrechende Nacht

Der Abendwind strich meine Wangen trocken

Aus dem Zimmer hörte ich Deinen ruhigen Atem

Charon bat ich noch zu warten

Bis die Grillen schweigen

Für immer

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„Da wird sich die Pelagia aber freuen, bester Bär!“

„Pssst! Nix verraten!“

„Antio, Lourdata!“

„Ta léme sýntoma!“

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Die postgriechischen Sammelbildchen / dodeka

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„Und so gastierten wir noch zwei Tage auf Ithaka, der Insel des Vielgereisten und hinterließen uns als eine Art Strandmal!“

„So ist es, Hasenfreund und wir erinnerten uns, wie wir vor 10 Jahren schon blickten aufs ionische Meer und priesen den Vielklugen!“

„Der, Bär verehrter, wohl nicht sein kann Ihr treuer Gefährte!“

„Ach Ihre gleisenden Lichter unter einen Scheffel zu stellen vermag ich nicht!“

„Ich weiß. Man tut es stets selbst wenn denn!“

„Was wünschen Sie von der Zukunft, da der Rückreiseflieger ungeduldig mit den Tragflächen wedelt?“

„Oh könnten wir, alter Sangesbruder, doch einmal auf den Spuren des von den Göttern getriebenen Trojakämpfers bereisen all die Winkel des Mittelmeeres.“

„Dies mag 10 Jahre dauern!“

„Mir doch wurscht. Die letzten zehn Jahre haben wir ja auch ganz anständig durchlebt?“

„Ne! Und zwar meist poli kala. Morgen noch eine kleine Zusammenfassung?“

„Gerne!“

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Veröffentlicht unter Autor: Christian Lugerth, Hellas23 | Schreib einen Kommentar