Countdown to Bethlehem / Klappe / Die Erste

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„Bär Mahler! Da haben wir geschwiegen. Ordentlich lange!“

„Nun denn, Budnikowski! Was soll man schon sagen dieser Tage!“

„Mein Freund! Sie haben da zwei Pflaster!“

„Nötige Impfungen!“

„Gegen was denn?“

„Die Zeitläufte!“

„Aha! Und der zweite Pieks?“

„Aufrechtgeher und die Hybris! Und Sie? Was hilft?“

„Likör! Und anderer Süßkram!“

„Warum nicht? Im Übrigen eine Anmerkung noch: Ist denn schon Weihnachten?“

„Nein! Nein! Das war. Haben Sie es vergessen? Der letzte Ehrentag!“

„Jetzt wo Sie es erwähnen! Septon in der Wallonie! Man feierte …“

„Pssst! Da kommt er!“

„Das heißt wohl, wir müssen verreisen?“

„Denke ich auch! Mahler! Koffer packen.“

„Pfeifen Sie mir dazu ein Lied!“

„Liebeslied gefällig? Wo hier schon Herzen rumliegen!“

„Wohlan, Budnikowski!“

„Und die Pelagia? Fährt die mit?“

„Teilstrecke!“

„Ihr Lied!“

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Hinterm Hof ist Reimen vor Ort / 15

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Man sollte es versuchen. Egal was. Man sollte einem Versuch eine Chance geben. Wer seinen Pöter an Faulheit kettet und Rechthaberei noch dazu, ist ein mutloser Aufrechtgeher. Darüber sprachen die Herren Archibald Mahler und Kuno von und zu Budnikowski in der gemütlichen Küche, während draußen vor dem Fenster die kleine immer häßlicher – nicht nur optisch, auch innerlich – werdende Stadt in Mittelhessen hyperventilierte. Dann wird die Umgebung verreimt. Zwei Hirne versuchen eines zu werden. Geht nur über den Verzicht. Nicht über ein Gericht.

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Es fuhr mal mit der Straßenbahn eine kleine Meise

Nach Hoyerswerda wollt sie nicht

Da war sie schon gewesen

Das schwört sie Stein auf Bein

Doch als der Wecker bimmelte

Und Rosenduft sie weckte

Der frisch aus Minz‘ gebrühte Tee

Ihr ganz besonders schmeckte

Griff sie zu ihrer Lesebrille

Warte Leser warte

Las diese alte Karte

Pickte in eine Birne

Nun Mahler bitte Hirne

Wie kommen in den Reim Tomaten

Ganz ohne die Moral

Und wieviel Striche auf dem Deckel

Du Budnikowski zahl

Es kippt das Wasser auf die Decke

Nach dem Unmöglichen Du strecke Dich

Sonst Ruhe auf dem Küchentisch

Und Frieden

Hienieden

Oh Aufrechtgeher

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Und dann beschlossen die zwei Gefährten, da morgen schon wieder ein September, ihren vom Ehrenwerten Herrn Ernst Albert überreichten Auftrag nun zu beenden. Soll der doch wieder. Wenn die Blätter bunt sich färben, würden sie wieder zurückkehren in den Ring. So ward es beschlossen. Und wenn Mahler und Budnikowski etwas beschließen, dann tun sie das auch und verbleiben bis denne!

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Hinterm Hof ist Reimen vor Ort / 14

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Bären sind gelegentlich zwar mit die Hellsten, aber nicht die Schnellsten. Und wer den Bären drängelt, krieg schnell eine gedengelt. Wenn’s auch nur verbal geschieht. Dem Hasen vor Ort aber läßt der Bär so einiges durchgehen. Tiefe Zuneigung eben. Kann man sich seinen Reim drauf machen. Versify like Mahler.

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Wem der Verstand was schlichter

In Nürnberg nahm man einst den Trichter

Und pimpte auf das Denkorgan

Am besten wirke sagte man

Ein Sud aus Ingwer Knoblauch Bohnenkern

Auch Chilischoten nahm man gern

Was unbedingt hinein noch müsse

Thymianzweig und Nüsse

Das dann drei Monde ziehen lassen

Und so der Dummheit eins verpassen

Wenn’s wirkt tut es nicht schaden

Man kann darin auch baden

Doch bleib vor allem lebensfroh

Man kann es machen so und so

Ich schon immer bin gewesen

Dürfen Sie nun lesen

Für ein entschieden lautes

Mach es so

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Der Hase muß lachen. Morgen werden die Reime zusammengerührt.

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Hinterm Hof ist Reimen vor Ort / 13

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Hasen sind schnell. Gelegentlich auch mal allzu flott. Bären machen Andeutungen. Wollen aber diese Andeutungen nichts allzu ernst und so gemeint haben müssen. Hä? Man hat es nicht im Griff. Also sitzt der Budnikowski in den wärmeren Innenräumen und macht sich so seine Gedanken. Ungereimt? Auf keinen Fall.

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Rose her und etwas Minze

Wenn es kalt wird

Liebe auch und

Grinse

Schmeiß Tomaten in den Sugo

Eine Birne in den Hugo

Sei ein Wasser tief und still

Stopf die Pfeife rauche Dill

Dann kann der Winter

Lieder singen

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Der Bär denkt nach bis morgen. Und so.

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Hinterm Hof ist Reimen vor Ort / 12

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„Demnach naht der Herbst, Herr Mahler?“

„Wie kommen Sie darauf, Budnikowski?“

„Nun, Sie suchen eine Baumhölle auf. Etliche Ihrer Mitpetze überwintern in solchen Höllen!“

„Ach Freund, war wohl nur ein Reflex von Kopp und Rest, da Temp’raturen in die Knie geknickt.“

„Nochmal zurück zu unserer Faulheit?“

„Weia!“

„Tja!“

„Ich weiß! Morgen hat der Geheimrat Geburtstag!“

„Also fangen Sie an!“

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Niedergangen ist die Sonne,

Doch im Westen glänzt es immer;

Wissen möcht ich wohl, wie lange

Dauert noch der goldne Schimmer?

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„Das, werter Bär, ist doch entlehnt!“

„Nein, es ist sogar Buchstab‘ für Buchstab‘ geklaut!“

„Wenigstens ehrlich!“

„Stets!“

„Das kann ich auch! Den Geheimrat beklauen!“

„Obwohl Sie keine solchen haben?“

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Du kleiner Schelm du!

Daß ich mir bewußt sei,

Darauf kommt es überall an.

Und so erfreu ich mich

Auch deiner Gegenwart,

Du Allerliebster,

Obgleich betrunken.

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„Der Geheimrat kann es schon mal auch im Kleinen! Oder?“

„Man darf weiter von ihm lernen! Sagen Sie doch immer, werter Mahler!“

„Wissen Sie noch?“

„Gewiß!“

„Freundschaft!“

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Hinterm Hof ist Reimen vor Ort / 11

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hof10

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„Mensch Mahler! Faul sind wird schon dieser Tage!“

„Budnikowski! Der Sommer kann müde machen!“

„Freuen Sie sich auf den Herbst?“

„Der Herbst als durchgängige Jahreszeit wäre mir eine Freude!“

„Temperaturobergrenze?“

„Sagen wir 24 Grad mit leichter Abweichung nach oben. Im Bereich der Zehntel!“

„Korinthenkacker!“

„So wuchs ich auf, mein Freund!“

„Ähem! Mahler? Bevor ich nervös werde: Hat man auf uns geschossen?“

„Und wenn?“

„Da wiederum haben Sie recht. Die Ohren in den Wind!“

„Und auch den Pöter ausrichten in Sachen Antwort!!“

„Naturalamente heute Ihr Lied!“

„Gerne!“

„Blödes Lied! Man jammert rum!“

„Muß man durch!“

„Schönes Lied also?“

„Schon!“

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