Archiv des Autors: Christian Lugerth

Wen einer eine Reise tut, muß er auch irgendwann wieder nach Hause fahren (Walden Eighteen)

Die kleine Morgenmeditation roch schon etwas nach Abschied. Er schloß die Augen und seine Nase sog ein die Essenz der letzten achtzehn Tage: Moos, Harz, trockenes Holz, Laub, feuchter Waldboden, Bilder, Erinnerung. Und noch mal einmal die beredte Stille. Das … Weiterlesen

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Alte und ungelöste Fragen begraben wir vorläufig an der Biegung des Baches! (Walden Seventeen)

Aufwachen und Hunger haben waren eins. In einer Ecke der Höhle – immer noch warm, immer noch trocken – lagen sie: die ungeöffneten Thunfischbüchsen. Bleiben wir präzise: die Büchsen, an deren Öffnung Archibald Mahler, hungriger Bär, in den letzten Tagen … Weiterlesen

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Wenn die Geschichte zu Ende ist, mach das Licht aus! (Walden Sixteen)

Sechs Tage hatte er nun die Pforten der Wahrnehmung weit geöffnet und auf sich einprasseln lassen, was sich in und um ihn herum erinnerte. Sein abbes Bein hatte eine Geschichte bekommen und Archibald Mahler, Bär auf Kurs Selbsterfindung, hatte seit … Weiterlesen

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Selbst Odonkor rennt zu langsam, um die Vergangenheit einzuholen! (Walden Fifteen)

Was jetzt genau in diesem Brief stand? Das geht niemanden etwas an, außer die direkt Beteiligten. Noch nicht einmal die neugierige Erinnerung des Herrn Archibald Mahler hat ein Anrecht auf den kompletten Text der recht intimen und ausschweifenden Äußerungen von … Weiterlesen

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Gewisse Türen sollte man besser nicht öffnen, aber das ist leicht dahergesagt! (Walden Fourteen)

Das Telefon klingelte. Tankred Florschütz hob ab. Es meldete sich ein Gregor Giesser. Er rufe an im Auftrag eines Herrn Oskar Derbrunnen. Der habe vor eine neue Partei zu gründen. Eigentlich eine uralte Partei, aber darum ginge es jetzt nicht. … Weiterlesen

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Hab ich das jetzt unlängst weggeschmissen oder ist es nur verloren gegangen? (Walden Thirteen)

„Am Ende eines jeden Lebens kommt die Müllabfuhr! Wohlsein!“ Ein ganzes Jahr saß der Bär namens Erich Schlackerbein nun schon auf dem Plattenschränkchen des Herrn Tankred Florschütz im sechsten Stock eines Plattenbaus in Sonneberg-Wolkenrasen mit Blick auf die wenige hundert … Weiterlesen

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Und dann wollte auch die Liebe keine Paraden und Parteitage mehr (Walden Twelve)

Da saß er also vor dem laufenden Fernseher in einem Pausenraum des ‚VEB Kombinat Spielwaren Sonneberg’, kurz: SONNI. Das Testbild fiepte von der Mattscheibe. Tankred Florschütz war eingenickt. Auf dem grünbräunlichen Linoleum-Fußboden lag ein kleiner Bär. Er war dem Schläfer … Weiterlesen

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Wer zu spät kommt! Wenn es so einfach gewesen wäre einst im November! (Walden Eleven)

Tankred Florschütz war jemand, der meist zu spät kam. Nicht daß wir uns falsch verstehen, er war kein unpünktlicher Mensch, ganz im Gegenteil. Auf Tankred Florschütz war Verlaß, aber eilig hatte er es nie. Wenn Gleichaltrige schon zum zweiten Mal … Weiterlesen

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Geben wir dem Zufall Sinn und Form und nennen es Geschichte! (Walden Ten)

Selbstredend ist der Erinnerung nicht zu trauen. Sehr gelehrte Aufrechtgeher sprechen von der sogenannten „Quellenamnesie“. Der sich Erinnernde vermengt tatsächlich Erlebtes mit später Rezipiertem: Berichte, Bücher, Filme, Fremderzählungen. Das Hirn rührt sich seine eigene Melange zusammen und ernennt diese Wahrnehmung … Weiterlesen

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Keinen Plan zu machen, heißt noch lange nicht keinen Plan zu haben (Walden Nine)

Gegen Abend hatte leichter Regen eingesetzt. Archibald wollte nicht noch einmal feucht werden und kletterte in seiner luxuriösen Waldwohnanlage zwei Stockwerke höher. Zwischen den dicken Wurzeln der mächtigen Eiche fühlte er sich sicher. Die Felsen, welche von den Wurzeln eingeschlossen … Weiterlesen

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