Wo war Archibald Mahler denn hier hingelangt? Hatte der ehrenwerte Herr Ernst Albert nicht davon gesprochen, man würde ins Frankenland nach Nemmberch – so klingt der Namen der Stadt in der Sprache der in ihr Geborenen! – reisen, um daselbst in Begleitung des honorigen Herrn Karl Ehrenfeld, seines Zeichens Tierstimmenimitator, Vorhangkünstler und alter Freund des Herrn Albert, dem ewigen Herrn Robert Zimmermann die Ehre zu erweisen? Nemmberch, eine weitere Stadt auf der Adressen- und Lebensliste des Herrn Albert, war dies nicht das Ziel gewesen? Und jetzt dies hier? Eine Art urbane Sandsteinwüste, ein fränkisches Canyonland, ein lokaler Ayers Rock für Flugängstler? Äußerst seltsam! Doch es sitzt sich gut! Das findet zumindest Herr Archibald Mahler, streckt seine Nase in die Frankenluft, mißt weiterhin zweistellige Celsiuseinheiten und lobt Herrn Freiherr Gottfried von Herbst ob seiner Lenzereien. Doch halt: von sitzen zu reden wäre untertrieben. Dem Bären ist es, als throne er in dieser Mulde des Sandsteingehügels, ja ihm ist, als sei sein Pöter geradewegs für diese kaiserliche Mulde wie geschaffen, nein nicht wie, sondern für den Pöter des Herrn Archibald Mahler, bisher lediglich Bär vom Brandplatz, wurde diese Thronmulde schon vor langer, langer Zeit in die Sandsteinhügel zu Füßen der Kaiserpfalz zu Nemmberch geschabt. Von Aufrechtgeherhand oder von Wind und Wetter. Dem Bären sei es gleich. Er blickt hinab auf die Stadt zu seinen Tatzen, grüßt huldvoll Dächer und eilendes Volk und, da er schon mal hier ist, faßt er folgenden Beschluß: Rauf auf die Burg! Hinein in die Kaiserpfalz! Vielleicht wird heute ja gekrönt! Und so sitzt der Bär vor der Burg, die auf und aus Sand gebaut, aber immer noch steht, ihm ist gar kaiserlich zu Mute und da ihm auffällt, daß er ja immer noch keine Visitenkarten sein eigen nennen kann, druckt er schon mal welche. Im Bärenkopp natürlich. Fanfaren! Tusch! Es grüßt aus historischer Höh’: Kaiser Archibald der Pelzige, Großfürst vom Brandplatz und Feldmarschall der Vereinigten Mittelhessischen Weltschauer. Dies die ersten überlieferten Worte Seiner Bärhaftigkeit: „Und so blicken Wir über unserer emsiges Reich und, siehe dort unten, da hoppelt ein Hase. Herr von Lippstadt – Budnikowski kann es nicht sein. Der weilt noch in Litauen. Schauen Wir doch mal nach dem Rechten. Du aber, mein Volk, bau den Christkindlsmarkt auf!“ Archibald Mahler, Verzeihung, Ihro Exzellenz und Erster Bedenker des Abendlandes, Seine Majestät Kaiser Archibald der Pelzige, Großfürst vom Brandplatz und Feldmarschall der Vereinigten Mittelhessischen Weltschauer erhebt sich. Und wenn der Kaiser sich erhebt, kann das dauern. Schauen wir morgen wieder vorbei!
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