Wer nicht schläft, denkt nach. Zu viele schlafen. Archibald Mahler schlief unlängst nicht, weil er nachdachte. Quatsch, weil er nicht schlief, dachte er nach. Noch mehr Quatsch. Als wäre dies ein Problem. Schlaf oder Denk? Blödsinn! Andererseits dann doch ein Problem. Weia! Da merkte der Herr Bär, daß er – ein Biß in den eigenen Pöter ändert da nichts – merkt er also, bärmerkt er also, daß er ein doitscher Bär ist. Leider dann doch. Zurück zum nächtlichen Hupen. Warum? Da fängt es an. Der Doitsche ist nicht gern, was er ist. Hat er guten Grund zu. Ihm ist selten leicht, er ist meist häßlich, er verträgt weniger Bier als der Tommy, kann nicht so gut kochen wie der Franz, weiß nicht, wie man Schuhe auf Rahmen näht wie der Spaghetti, singt nicht so schön wie der Iwan, tanzt nicht so hingegeben wie der Alexis, Gitarre kann er auch nicht spielen wie der Jimi oder der Rory und zwischen Peter Maffay (doitscher Rumäne!) oder Friedrich Mey (französischer Doitscher!) und Bob Dylan liegen Canyons germanischer Depressionen. Vergessen wir nicht die Scorpions! Oder die Toten (sic!) Hosen! Was macht ihn denn nun aus, den Doitschen? Er rumpelfußt gerne, denkt zu viel, hat immer Recht, anstatt Bescheid zu wissen, verwechselt Ironie mit Stahlhelm, verkostet mit spitzer doitscher Bierzunge Mittelmeerweine und hat einfach verdient mehr Geld verdient zu haben, als die ganzen anderen faulen Socken in Resteuropa, muß aber trotzdem ständig zahlen und dies darf Angela Sarrazin auch mal sagen dürfen. Oder? Halt! Halt! Das war doch früher. Jetzt ist alles anders! Weshalb auch Herr Archibald Mahler aus dem Schlaf gehupt wurde. Jetzt heißt der Doitsche Mesut, darf bauchnabelfrei nach „Schweini“ schrillen, verwechselt Ritual und Freude und wird dafür von doitsch erzogenen und so traumatisierten Altdoitschen – „Achtung! Alle machen mit! Jawoll! Schland und hoch die Rechte Hand!“ – in den Himmel gehofft. Der in diesen Tagen „Erste aller Doitschen“ knüpft neudoitsch den Schal um den badischen (Achtung! Schon fast Elsaß!) Hals, trinkt Espresso (Heilandzack Italia!), legt sich nicht fest oder doch (Oh högsches Hoil Dir, Sokrates!), wütet am Rande des Kreidestriches (Sehet die Emocion! Eviva Espania!) und wie heißt er gleich? Yogi? Da war auch mal ein Bär im Yellowstone Park! Ja, genau! Amerika! Mer glaubet dran! Yes, wir müsset! Klappt oder auch nicht. Fußball ist schon lustig. Archibald Mahler lehnt sich an den Pfosten des Bolzplatz im Philosophenwald wie einstens der oberdoitsche Titan, damals als die Doitschen eine Stunde lang Brazil versucht hatten, was nicht klappte, weil der oberdoitsche Titan vor lauter Siegergen daneben griff. Egal! War aber schön. Man kommt eben nicht aus seiner Haut. Vor allem nicht, wenn man von Daimler Benz zur Hoffnung auf den doitschen Sieg getrieben wird. Peching halt! Der Doitsche sehnt sich nach dem Spiel. Es gelingt ihm selten zu spielen. Weil er nicht verlieren kann. Also hupt er und ist nicht er selbst. Ist das so? Gewiß! Da liegt doch ein Bleistift am Fuße des Bären. Sonst? Was macht eigentlich Herr von Lippstadt – Budnikowski?
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