Beiträge vom August, 2017

Tales and tellings between lechts und rinks / two

Montag, 28. August 2017 20:30

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chapter two: before the thinking listen to natural noise

Der Transportaufrechtgeher stand nun schon eine gewisse lange Weile still. Dies ließ die zwei Rucksackfahrer vermuten, daß mit baldigem Ausstieg zu rechnen ist. Die, oft nur empfundene, Stille, welche dennoch jegliches Warten begleiten sollte, war eingehüllt in wildes Ge–Tose. Da donnerte eine aufgewühlte See ans Gestade. Dort gurgelte ein nachts unwetternd angeschwollener Wasserlauf eine Schlucht hinab und ergoß sich ins Meer. Über die schweigend anwesenden Klippen pfiff ein kühler und selbstbewußter Nordwest. Zu den wartenden Füßen des Transporters intonierten Kiesel, Steine, Spalten die Begleitmusik zum Kommen und Gehen der See und gelegentlich klatschte eine der höheren Wogen gegen hinderliche Felsbrocken und Vorsprünge und setzte Akzente. Den Herren Mahler und Budnikowski schoß eine vergangene Wanderung ins Ge-Sichte.

„Wenn in tiefer Winternacht ein wilder Schneesturm mit seinen Stößen um die HÜTTE rast, dann ist die hohe Zeit der Philosophie. Ihr Fragen muß dann einfach und wesentlich werden. Die Durcharbeitung jedes Gedankens kann nicht anders denn hart und scharf sein. Die Mühe der sprachlichen Prägung ist wie der Widerstand der ragenden Tannen gegen den Sturm.“

„Mahler, sprechen Sie von diesem kuriosen Giganten-Gnom, dessen HÜTTE wir Sein/ER/Zeit sinnend umwanderten? Ich verstehe und verstand kein Wort, jedoch will ich nicht eine gewisse Erregung leugnen wollen!“

„Teurer Budnikowski! Das Sichverständlichmachen ist der Selbstmord der Philosophie. Die Götzendiener der `Tatsachen` merken nie, daß ihre Götzen nur in einem erborgten Glanze leuchten. Sie sollen dies auch nicht merken; denn sie müßten dann alsbald ratlos und damit unbrauchbar werden. Götzendiener und Götzen aber werden gebraucht, wo Götter auf der Flucht sind und so ihre Nähe künden!“

„Uff aber auch!“

„Das unum necessarium ist der Rückzug aus der Öffentlichkeit!“

„Mahler, da mach ich mit!“

„Gut, obwohl es das originäre Ziel des Bedenkens etwas verwässert. Der gemeinsame Blick in den Spiegel schadet aber manchmal kaum!“

„Ich wüßte auch schon wo man blickt!“

„Weia! Man entlädt uns! Wo, Hase meiner Gunst, werden unsere Pöter ruhen und die Augen sehen?“

„Hier, Bär des Zweifels, wo die See sich ans Gestade wirft das Land zu verschlingen und eben im selben Atemzug ein Fluß sich in die Wogen des Atlantiks schmeißt, in Furchtlosigkeit, verschmelzend, verwässernd auch.“

„Sie sehen, große Güte, mich erfreut zu sitzen hier und zu denken nach über den rechten Pfad des Lebens!“

„Jedoch lassen Sie mich bitte erwähnen die Tatsache, daß die Nebel fallen sehr schnell in dieser Gegend!“

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Thema: Tales and Tellings | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Tales and tellings between lechts und rinks / one

Donnerstag, 24. August 2017 15:54

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chapter one: first approach and landing and a little help

Sir! Wir befinden uns im Sommer des Jahres 116 nach dem Tode of Her Royal Highness Princess Alexandrina Victoria of Kent, later bekannt als Queen Victoria. Ein Sommer hängt über den Landen, der es nicht wagt in den Spiegel zu schauen. Hektische Luftmassen leiden unter fundamentaler Verwirrung, unstete Winde peitschen ein Unwetter nach dem anderen von den schwitzenden Meeren auf die ratlosen Kontinente, gleichzeitig schwillt ein gepeinigter Äther an, befeuert von ungezählten Dummheiten jeglicher Coleur und der gemeine Aufrechtgeher frönt derweil seinem Hobby sich der Unschuld hinzugeben. Die Ruhe bleibt ein fernes Gut. Die Seereisen in diesen Tagen bergen so manche Gefahr in sich und nicht wenige Abenteuerreisende stranden kopf- und gliederlos an fernen Gestaden.

Herr Archibald Mahler, welcher in Erwartung einen Krabbenkutter vor der norddeutschen Küste bestiegen hatte und sein treuer Gefährte Kuno „Lütten Stan“ von und zu Budnikowski, der sich die Tage einem kalten Pöhlereientzug gestellt hatte, haben es unter bis heute noch nicht genau geklärten Umständen vollbracht inklusive Kopf und Gliedern am Gestade des guten alten Albion zu landen. Oder zu stranden? Wirr noch und am ganzen Leib zerschmettert fanden sie sich wieder im Rucksack eines geheimnisvollen Wanderers. Dies als ein Beginn.

Zum Prolog: Mahler hatte, damals noch auf Pellworm, geträumt von Schwertern, magischen Felsen, blutigen Sagen, kitschigen Rosen, steilen Klippen und immer wieder vom Rauschen des geliebten Meeres. Doch öfter und öfter wachte er auf und fragte sich, wo denn nun am Daumen, der rechts sein soll, der Hase auf der linken und so an der allen rechten Straßenseite entlang zu laufen habe. Die Synapsen kreiselten, noch nicht ahnend, daß der Kreisel an sich Herausforderung. Ach, so schweigen wir und lassen die beiden Geretteten ein paar Worte wechseln.

„Mister Mahler, dear fellow and true companion of mine, may I ask you a simple question?”

“Good old hare and mate in many lost and – by great luck – won bloody battles! Without any intention to annoy you in any way, please be aware that there are no simple questions in this worried world!”

„Sie sprechen die Sprache der Insulaner in intensiver Art und Weise?”

„Gelegentlich und wenn gefordert. Your Question, if you don`t mind, my dear!“

„Wenn ich die Straße hier zu überqueren habe, wohin hat mich zu führen als erstes mein Blick?“

„My goodness! Dies in der Tat ist eine schwierige Frage, ist es nicht?“

„Nun denn, so nehmen Sie bitte die Gelegenheit zu bedenken Ihre Antwort. Ich nehme derweilen meine Zeit zu pflegen meinen Rasen!

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Thema: Tales and Tellings | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth