Mahlers erste Postkarte und er bleibt im Takt
Donnerstag, 25. Mai 2017 20:49
Moin, lieber Ernst Albert!
Also hatte ich rechtes Glück. Der Leuchtturm ist nur besteigbar, wenn man heiratet. Also wenn ein Paar anklopft, kann es hoch. Die Braut hatte mich gesehen und – zack – war ich oben. Und es gab einiges zu sehen. Unten und oben. Zuerst wollte ich mal die ganzen unzähligen Schafe zählen. Bei etwa achthunderteinundvierzig war ich eingeschlafen und die Braut war weg. Auch die Tür war ins Schloß gefallen. Was tun? Das Wetter blieb im wesentlichen trocken, aber der Wind war ein ständiger Ansprechpartner. So schaute ich der Tide zu. Sechs Stunden lang kommen, sechs Stunden lang gehen. Das ganze Paket gewiß viermal. Man wird ruhig, aber auch sehr hungrig. Dann kam der Leuchtturmbevollmächtigte nach oben und ich war – zack – unten. Das Fahrrad stand noch da, schloßlos und trotzdem. Aber Sie nicht. Sie wissen, teurer Herr Albert, ohne eine Vorwurf in den Wind zu werfen, um die Kürze meiner Beine im Vergleich zu den ihrigen.
Stand heute ein herzliches Tschüüüß!
Archibald Baldursen
PS: Ich vergaß die Anmahnungen in Sachen „innere Warft“:
Führt der Weg ins Ungewisse
Gegen starke Winde pisse
Nicht
Und wenn Abkürzung im Angebot
Verneine
Dann lieber trocken Brot
Und eig`nes Licht
Thema: Pellwormereien | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth