Beiträge vom November, 2013

Ein Monat belangloses Geschwätz / Scene Three

Freitag, 29. November 2013 16:36

kaktus gemeinsam

„Ich ist ein Anderer, aber man kommt so selten dazu!“

„Ja. Klar.“

„Sicher?“

„Ich habe heute Nacht auch nicht geschlafen. Ich stand an dieser Kreuzung!

„Hast Du den Deal gemacht?“

„Ich weiß es nicht mehr, aber irgend etwas muß passiert sein heute Nacht! Da war dieses Lied, als ich erwachte und es lief los, bevor ich dazu kam, einen Kaffee zu trinken. Und jetzt ist es da draußen und ich habe schon wieder vergessen, wie ich es sang!“

„Hat das Lied Stacheln?“

„Oh Mann, es muß Stacheln haben. Ein Lied darf man nicht streicheln können!“

„Hast Du Freude daran, anderen Schmerzen zuzufügen?“

„Wenn Du in einer Wüste hängengeblieben bist, und dein Mund voller Sand und Dein Herz rauh und trocken ist wie der große Salzsee, findest Du im Inneren des Kaktus letzte Feuchtigkeit.“

„Hugh!“

„Davon singt Neil!“

„Wovon möchtest Du nicht singen?“

„Davon daß das, was ich am 17. Juni 1997 oder am 3. April 1983 gesagt haben könnte, heute immer noch seine Gültigkeit hat!“

„Leben als Karteikarte!“

„Frag mich was!“

„Wärst Du gerne ein Schwarzer?“

„Ich bin es nicht!“

„Wann träumst Du am liebsten? Nachts oder tagsüber!“

„Tags! Immer tagsüber! Mit offenen Augen! Nachts gehe ich in mir selbst spazieren!“

„Begegnest Du nachts jemandem, der Dir ähnlich ist?“

„Nein, Bildern, Schemen, Schamanen vielleicht. Nein, nachts bleibe ich allein!“

„Stachelig?“

„Cactus! Ja, Mann.“

„Gute Band!“

„Ja, Bedroom Mazurka!“

„Ja, Mann. Schamanenlied.“

„Frauen tanzen länger!“

„Genau!“

„Man muß das Leben in sich aufbewahren!“

„Ja! Die Stacheln!“

„Frauen tanzen länger! Genau! Das Leben!“

Thema: Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Einen Monat belangloses Geschwätz / Scene Two

Donnerstag, 21. November 2013 18:13

radio

„Songs? Ja! Lieder? Ja!“

„Woher kommen sie?“

„Sie sind einfach da. Sie waren schon immer da!“

„Wo? Im Kopf?“

„Ja! Im Kopf! In der Haut! Leber! Überall!“

„Wem gehören die Lieder?“

„Allen! Niemandem! Gott!“

„Deine Lieder?“

„Kennst Du ‚Alien’?“

„Den Film?“

„Ja, so schießen sie aus der Brust, manche Songs! Und plötzlich sind die Lieder da, man kann sie hören!“

„Und manche erschrecken sich vor ihnen!“

„Au ja, viele erschrecken sich!“

„Warum?“

„Sie erwarten etwas anderes, etwas Neues und sie vergessen, daß sie nicht so schnell vergessen können, wie sie es sich erträumen! Das Alte ist zäh, auch wenn man es nicht mehr sehen kann!“

„Man kann es noch begreifen, anfassen vielleicht?“

„Jeden Morgen, wenn Du Dir das Gesicht wäschst! Wir sammeln alle!“

„Ja. Tage. Niederlagen. Illusionen. Unter den Fingernägeln.“

„Man hat seinen Körper! Nicht mehr!“

„Es gibt Prothesen!“

„Klar! Prothesen! Schallplatten! Phantomschmerzen!“

„Das Radio spricht nicht mehr zu uns, Bob, es schreit uns an!“

„Es wird immer schwerer den Schlaf zu finden!“

„Manchmal braucht man Freunde, Tom.“

„Laß uns über fliegende Wesen reden!“

„Engel?“

„Später!“

„Jüdische Flüche?“

„Mögen alle Deine Zähne ausfallen, bis auf den einen mit dem Zahnschmerz!“

„Mögest Du wachsen wie eine Zwiebel, den Kopf in der Erde, die Füße in der Luft!“

„Möge Gott nach Deinem Lied verlangen und Deine Feinde es singen!“

„Uuuh! Gibt mir nur einen Freund!“

„Schalt ein!“

Thema: Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Einen Monat belangloses Geschwätz / Scene One

Dienstag, 19. November 2013 21:24

brownsville

„Fertig?“

„Warte!“

„Bob?“

„Du heißt Sam?“

„Heute! Ja, heute heiß’ ich so. Denk ich mal!“

„Sam, ich hab’ ein Lied mitgebracht!“

„Willst Du es singen?“

„Nein, es befindet sich noch in meiner Schreibmaschine!“

„Gibt es eine Frau in diesem Lied?“

„Es gibt keine Lieder, in denen keine Frau wohnt!“

„Und was ist mit Henry Porter?“

„Das einzige, was wir wissen, ist das Henry Porter nicht Henry Porter heißt!“

„Du bist heute Bob?“

„Sie gaben einem von mir diesen Namen!“

„Trägst Du gelegentlich einen Ausweis bei Dir?“

„Ich kenne Menschen, die mich zu kennen meinen, das reicht! Hast Du Bier mitgebracht?“

„Ja, aber es befindet sich noch in meinem Notizbuch! Weißt Du, wo ich am Sonntag war?“

„Hmm?“

„Esch sur Alzette!“

„Eine harte Stadt!“

„Harte Stadt, uuh! Leere Schächte! Portugiesisches Bier! Slips über diesem Tresen an die Wand genagelt! Fußballpokale! Kinderspielzeug!“

„Frauen, die Bier verkaufen?“

„Billiges Bier, aber man muß es trinken! Und die Frauen lachen dich an!“

„Seltsam, Menschen, die zusammen etwas erleiden, haben mehr gemeinsam als die Zufriedenen!“

„Genau! Honey, bleib bei mir und laß uns hoffen, daß das Dach nicht wegfliegt!“

„Ich muß kurz mal telefonieren!“

„Ich erinnere mich noch heute an den Tag, an dem Du mich in der bunten Wüste besuchen kamst! Lange bevor man die Sterne vom Himmel riss!“

Thema: Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

“Siga, siga!” oder wir machen Hellas & Meer 22

Sonntag, 3. November 2013 21:15

hellas43

„Nach Brownsville also, Mahlakioskios?“

Nai! Wir verlassen Arkadien! Hoppa, Budnitrinkhallos!“

„Möge die Zeit stehenbleiben! Arkadien forever!“

„Die Sehnsucht ist eine Hydra, der für jeden abgeschlagenen Kopf drei nachwachsen!“

„Wenn die Welt Dich anlächelt, weißt Du um die Unerfüllbarkeit des Glücks!“

„Aus den Paradiesen der Erinnerung vertreibt Dich nichts, außer der eigene Zweifel!“

„Was nehmen wir demnach mit?“

„Nücht!“

„Das glaube ich nicht!“

„Gut. Es bleibt was kleben!“

„Aber wir wußten es schon?“

„Ahnten!“

„Was?“

„Zitat von Frank Schulz aus Orakel von Ouzo!“

„Gib her, Bär!“

„Daß manchmal muß fahren gegen Baum, um zu sehen, daß gibt keine Millimeter nach.“

„Deshalb waren wir in Hellas?“

„Warum fliegen die Vögel?“

„Ich verstehe! Auf gen Brownsville! Doch, wie kommen wir hin?“

„Das Moped ist vollgetankt!“

„Sie können übers Wasser fahren?“

„Halten Sie sich fest. Vrooummm!!“

„Siga, siga!“

„Oriste?“

„Was sehen Sie im Rückspiegel?“

„Es war wunderbar und wir kommen zurück oder nicht! Ochi, ochi! Es war herrlich!“

„Darf ich ein letztes Lied aussuchen?“

„Von Liebe aber!“

„Doppelgewiß!“

hellas44

Thema: Hellas | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth