Wie wir den Nachbarn im Osten besuch(t)en 13

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„Darf man dieses Bier auch trinken oder ist das jetzt Kunst, Mahler?“

„Das ist eine Frage der Verabredung!“

„Und die sähe folgendermaßen aus?“

„Na ja, das Bier einfach austrinken, ist es nicht!“

„Ja, dann denken Sie mal nach, was ES dann wäre, Mahler! Und wenn es geht, bevor ich verdurste!“

„Vielleicht muß der eine immer durch das Bier schauen, während der andere trinkt!“

„Und muß der Schauer dem Trinker währenddessen erzählen, was er sieht?“

„Nicht was er sieht, was er, also, was es mit ihm macht, Empfindung, Anregung, Zustand!“

„Durst!“

„Ich verstehe, Budnikowski, trinken Sie als erster!“

„Ich weiß, ich bin ein kulturloser Banause! Na zdrowie! Holen Sie so lange ein zweites Säftlein. Und, falls die Sonne hineinpaßt, zwei Wässerchen!“

„Das ist gut. Die Sonne paßt zwar nicht ins Wässerchen, aber so lang die Sonne im Bier verharrt, können wir ja! Sie verstehen, Budnikowski?“

„Und warum sind Sie noch nicht am Tresen?“

(Irgendwann endet der schönste Sonnenuntergang, wobei diejenigen hier oben, ganz besonders lang und intensiv sein können. Wenn sie wollen und sie das Gefühl haben, man schaut ihnen zu. Mit Hingabe und durchs Bier. Die Nacht klopft an!)

„Und was machen wir morgen?“

„Was machten wir morgen!“

„Richtig, Mahler, wir sind ja nicht live!“

„Morgen schauten wir, ob es was zu retten geben würde!“

„Aber nur, wenn derdiedas auch gerettet werden wollte!“

„Da kann man ja mal drüber disputieren. Aber erst morgen!“

„Tak! Tak! Eine Frage noch. Darf man auch ein sonnenloses Bier trinken!“

„Fangen wir halt den Mond ein!“

„Das ist aber eine ganz besondere Kunst!“

„Machen wir ein Konzept! Und richten uns darinnen ein!“

(Angeregte Gespräche. Muß man jetzt nicht alles dokumentieren.)

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Sonntag, 26. August 2012 21:03
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