Wie wir den Nachbarn im Osten besuch(t)en 7
Montag, 20. August 2012 22:42
„Wässerchen ist gut, Budnikowski! Weia!“
„Es ist lediglich die korrekte Übersetzung. Woda ist das Wasser und ein K dazu, bitte schön!“
„Wir haben kurz vor vier! Nachmittags!“
„Deshalb, Mahler, die Gurken und die Krakauer!“
„Da rumpelt das Gedärm und freut sich, daß es am Leben!“
„Gleich ist Kugelstoßen!“
„Warum?“
„Weil es draußen regnet!“
„Und wo?“
„Im Fernsehapparat!“
„Nicht in London?“
„Mensch Mahler, Sie sind ja heute, man wagt es kaum auszusprechen!“
„Das Wässerchen trägt die Verantwortung!“
„Schön, wie Sie das Wort Schuld umschifften. Essen Sie die Gurken!“
„Mir ist noch schlecht von den Blaubeeren.“
(Schmatzen. Schlürfen. Draußen Regen.
Deutscher Sender siegessicher.
Gurken weg und auch die Würste.
Schadenfroh? Quatsch! Nur Gekicher!)
„Ha! Der Pole hat es gemacht!“
„Budnikowski, Ihre Freude, herkunftsbedingt zwar, aber ich teile Sie im vollen Umfang. Auch wenn es nur ein Zentimeter war.“
„Das tut uns gut.“
„Warum?“
„Doitschland entdeckt gerade den Löw in sich und gefällt sich als der Eigentliche.“
„Wie bitte?“
„Als der eigentliche Sieger. Immer. Hömma, iss ja immer nur ein Zentimeter oder der Pfosten oder ein Maulwurfhügel oder der böse Kampfrichter und wir können uns auch kein EPO mehr kaufen, weil die Griechen unser Geld haben und die Kasachen unsere alten Telekom – Aktien.“
„Irgendwie wie früher! Den Doitschen besiegt nur die eigene Zielvorgabe! Auf nach Moskau!“
„Aber jetzt so ganz anders, mit Beachvolleyballermännern, Freunden an der Fahne, die wimpelsimpeln – huch mein Freund ist Glatzenträger – ein einig Volk angeblich sowieso und voll und ganz schon integriert.“
„Wer?“
„Das frag ich mich auch!“
„Aber wir singen jetzt nicht, Budnikowski?“
„Wir haben ja schon eine Fahne, Mahler.“
„Wohin morgen?“
„Erstmal aufwachen ohne Schmerzen!“
„Und wenn in London alles vorbei ist?“
„Spielen THE WHO.”
„In Berlin wäre es dann Nena? Oder der doitsche Österreicher Udo J.?”
„Man mag nicht drüber nachdenken! Mehr Wodka!“
„Ich mach mit, Budnikowski!“
„Die Gurken nicht vergessen, Mahler!“
(Über den ungewollten Witz lachen und trinken sich die Herren Mahler und von Lippstadt – Budnikowski in einen vollmondigen Schlaf.)
Thema: In Polen | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth