Beiträge vom 6. Juli 2012

A. Mahler im Philosophenwald / Rutschen

Freitag, 6. Juli 2012 20:21

philwald27

Archibald Mahler blickt nach unten. Poliertes Blech, pöterfreundlich, harrt seiner Entscheidung. Es wäre bereit den Bären zu beschleunigen. Am Waldrand tropft Regennachlaß vom Blatt. Kein Starter schießt eine Pistole in die Luft. Der Countdown läuft nicht. Jetzt oder später? Das macht der Bär mit sich selbst aus. Jetzt übernimmt die Schwerkraft und Mahler ist unterwegs. Es geht schnell, die Beschreibung schindet lediglich Zeit. Kein Gedanke daran, die Tatzen auszufahren und bremsend einzugreifen. Eher schon Wehmut, wie schnell alles vorbei. Die Augen geschlossen und vielleicht gelingt es unten, da wo die Rutsche endet, alle Kraft zusammen zu nehmen und die Gravitation läßt es zu, daß Herr Archibald Mahler fliegt, abhebt und landet dort wo er? Wo? Ein Wunsch. Archibald Mahler sieht sich kopflos an einer langen Reihe seiner Kameraden vorbeiwanken, man jubelt ihm zu, er stolpert, stolpert über seinen eigenen Kopp, der im Sande liegt und ruht und so sich ganz so vergißt, dann ein entschlossener Tritt des linken Bärenfußes und ein Kopp fliegt durch laue Luft und knallt gegen einen Baumstamm. „Daneben!“ fiepen sie, die Fledermäuse, doch dem Bären ist es gleich. Da vorne liegt das Schiff am Kai, acht Segel leider hat es nicht, doch aus Holz gebaut ist es und das soll schwimmen können wird behauptet. Vielleicht sogar bis Polen. Von Lippstadt – Budnikowski geht schon mal voran. Was denkt der Bär? Mehr Rutschen und Hände weg vom Geländer? Weia und Potzrembel die Philosophenwaldfee! Irgendwer schreit „Tor!”. Es muß wohl ein Spanier sein. Der Bär landet unsanft, aber weich. Ein Schiff? Ein Schiff! Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel? Eher nicht. Was tun? Neptun erbarmt sich und sendet ein ordentliches Gewitter. Der Bär wird das Wasser finden. Bis morgen.

Thema: Im Philosophenwald | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth