Beiträge vom Juni, 2012

A. Mahler im Philosophenwald / Wunsch

Dienstag, 19. Juni 2012 19:39

philwald15

Heute möchte Herr Archibald Mahler ein „Gutermensch“ sein. Weia, darf er gar nicht, wo er doch fest versprochen, sich und der Kundschaft in die Hand, dieses Jahr kein Sterbenswörtchen zum Aufrechtgeher hier und auch sonst nicht. Andererseits ist der Aufrechtgeher weder Guter noch Mensch, sondern bestenfalls unterwegs zum Mensch in sich, mal dort stolpernd, dann da fallend und meistens hin und weg von seiner Einzigartigkeit. Es gibt Milliarden Nasenhaare! Nein! Archibald Mahler ist durch den Philosophenwald gestreift, hat sich an die Ränder desselben begeben – von innen her an seinen Rand – und neben einer Wiese vor dem inneren Rand: der Tennisplatz. Nein! Kein Tennisplatz, eher ein Denktrainierfeld. Netz. Rechts. Links. Linien. Einzelfeld. Doppelfeld. Aspekte. Kein Schiedsrichterstuhl. Herr Archibald Mahler sitzt auf dem Pfosten des Netzes, der das sandige Terrain in zwei Hälften teilt, auf dem ostwärts gewandten Pfosten des Netzes des Platzes, der nun außerhalb des Randes des Philosophenwalds, jedoch noch in Blickverbindung zu ihm, also auf noch zu definierende Art dazugehörig zum Denkwald, vor den Tatzen des Bären ruht. Rötlich und sandig, festgewalzt und festgetreten, einst sandig also und nun hin zum Beton. Wichtig? Nein. Das wäre der Wunsch des Bären am heutigen Tage: Geradeaus zu blicken, nicht rechts, nicht links und keine Sympathie. Nein! Noch anders: Geradeaus zu blicken, nicht rechts, nicht links und keine Abneigung. Oder etwa: Geradeaus zu blicken, nicht rechts, nicht links und keine mentalen Netzroller? Nein! Ist doch alles dasselbe. Oder etwa nicht? Bestimmt! Ist das so? Gewiß! Was macht eigentlich Herr von Lippstadt – Budnikowski?

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Dzien Dobdry aus altes Heimat von Pilkerei (3)

Montag, 18. Juni 2012 18:14

em_niederlage

Sekt oder Selters? Ich sach mal eindeutich Selters. aber so viel Selters, dat ich geschlagene zwei Tage benöticht habe, umme Angelegenheit in halbwegs verarbeitete Fassung innen Schrank zu legen. Da hat noch nich mal dat Anlegen vom in diesem Jahre hundertprozentich glücksbringenden Schal wat genützt. Also nä! Et iss zwar jammersschade, aber et reicht ebenst nich, wennse nur die ersten dreissich Minuten inne geordnete Formation und mit Herz inne Brust über die Wiese flitzen tust. Wenn der Rest kopploses und gewindeltes Stolpern ist, dann ist et eben Do widzenia und kannse Dich nur noch, bisse Ganzpole, erfreuen tun, dat der Große Ostbruder sich anne Gazpromleitungen entlang ebenso Richtung frühe Heimat hangeln muß. Müssen et getz die Hellenen richten. Ich hab schon mal meine alten Drachmen, die ich in eine entlegene Pappkartonage gefunden habe, auffet Fensterbrett gelecht. Soll Glück bringen tun. Doch bestens gefallen hat et mir innen polnischen Gefilden, so gut, dat ich die sommerlichen Vakanzen dort verbringen werden tu, als eine Art von Danksagung anne göttlichen Drei und dat souveräne Handhaben vonnem frühzeitigen Ende. Iss hiermit heilichst versprochen. Getz schau ich mal, wat der alte Herr Mahler so am denken iss. Dem geneichten Publikümmern wünsch ich allen erdenklichen Spaß beie Pilkerei, ich bin auffem Weg inne ballfreie Zeiten, woll. Zurück anne Gehirne.

Do widzenia und nich vergessen: Pilka iss auch nur Pöhlerei

Herzlichst Euren Lütten Stan

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A. Mahler im Philosophenwald / Ballaballa

Freitag, 15. Juni 2012 17:57

philwald14

Nichts ist. Gar nichts ist. Man muß nicht hinsehen. Man muß nicht hinhören. Man kann schweigen. Gewiß, es ist schwer. Die Luft vibriert, die Fahnen schlackern wieder hysterisch im feuchten Juniwind. Aber man ist doch Bär seiner selbst. Der Tag ist per se ein leichter, wenn man ihn nicht unnötig beschwert. Ein Tag ist ein unschuldiges Wesen. Besteige ihn, stell Dir vor, es ist eine Schaukel und so weiter und so fort. Leicht nach rechts, gern nach vorn und von hinten Richtung links. Festgelegt wird sich nicht. Ach, wie gut, daß niemand weiß. Stimmt ja nicht, in diesen Tagen wissen alle Bescheid. Keine Spur von Bescheiternheit. „Hoffnung ade, Scheitern tut weh, aber Dein Scheitern macht, daß mir der Pöter juckt.“ Man wird doch verruckt vor lauter Dings und dem Lauten. Das Juniwetter des heurigen Jahres ist nicht gut fürs Rheuma. Wenigstens kommt der Wind nun aus Richtung Südwest in den Philosophenwald gefahren und wärmt das Fell. Archibald Mahler macht sich so breit, wie er sich breit machen kann und der Wind schaukelt ihn hin und her und dann denkt er dies und dann das und hat schon wieder vergessen, warum ein Bär denken will und soll und muß, aber kann. Potzrembel und Weia die Waldfee, das Denken! Was aber ist – in drei Teufels Namen – ein Ball? Archibald Mahler kann sich tatsächlich nicht mehr erinnern. Ist das so? Gewiß! Gleich spielt die Ukraine! Liberte, Egalite, Fraternite? Das Menschenrecht auf Verdrängung! Was macht eigentlich Herr von Lippstadt – Budnikowski?

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A. Mahler im Philosophenwald / Dekubitus

Donnerstag, 14. Juni 2012 15:33

philwald13

Man darf nicht zu lange auf einem Gedanken rum liegen, sonst wird er wund. Der Gedanke oder der Denker? Beide. Die Doitschen haben gerne sogenannte Debatten. Die Sowieso – Debatte und die Sowieso Zwo – Debatte. Und so weiter. Dekubitus halt. Also ist Archibald Mahler aufgestanden, ließ den Pfosten Pfosten sein und blickte herab aufs Spielfeld. Kampfbahn hieß das Ding auf mal. Arena jetzt gerne auch. Keiner war da unten zu sehen. Wie auch, wer kickt schon im Philosophenwald? Walter Jens nicht mehr, George Best nicht mehr, Horst – Eberhard Richter nicht mehr und jetzt ist auch noch Teofilo Stevenson gestorben. Man möge sich vorstellen, es hätte zu Zeiten des werten Geheimrats Johann Wolfgang G. schon Fußball gegeben. Die Passagen im Faust Zwo zu diesem Thema hätte Archibald Mahler gerne gelesen. Vielleicht muß er sie selbst verfassen. Nach vorn geblickt nun! Das Spielfeld ist also leer. Komplett. Tabula rasen. Sehr schön! Der Bär malt sich sein eigenes Match auf das Grün. Alle Wünsche erfüllen sich. Unmögliches. Sensationen. Ergebnisse werden vom den Füßen auf den Kopf gestellt, Tabellen beginnen zu tanzen, alte Rechnungen werden beglichen, die Guten dürfen böse sein und man applaudiert ihnen, alle Versuche der Bösen, gut sein zu wollen, verenden in einem gellenden Pfeifkonzert oder zerschellen am höhnischen Grinsen des bestochenen Schiedsrichters. Sicherer Tod, Gladiolen, Wiederauferstehung, noch mehr Gladiolen und dann der Tod, der Liebling der Nation scheitert grandios, der Kapitän erklärt nach einem verschossenen Elfmeter seinen sofortigen Rücktritt, ein Trainer würgt den anderen und als das Tor umfällt, schweigen sogar die Moderatoren, grimmig. Die Fernsehanstalten senden in einer Endlosschleife lediglich den Anstoß des Großen Finales. Immer wieder, immer wieder und sonst nichts. Das Spielfeld bleibt leer. Die Betrachter sitzen glücklich auf den Rängen, sie applaudieren nicht, sie versuchen etwas zu sehen, es wirklich zu sehen und weil da nichts ist, nur das leere Spielfeld, das Nichts, beginnen sie zu sehen, was sie sehen und die Gedanken fliegen so schnell wie ein Ball, der dem Fuß des Göttlichen Kuba entronnen und es ist gut so und es bleibt still und keiner muß schreien, weil er sich wieder wundgelegen hat im Bett seiner tolldreisten Erwartungen. Und jetzt müßte Mahler schließen, und Mahler schließt. Er schließt! Mahler schließt! Aus! Aus! Aus! Der Bär hat gedacht! Archibald Mahler hat gedacht! I werd`narrisch! Ein Gedanke für den Bären! Archibald Mahler habe fertig! Für heute. Ist das so? Gewiß! Was macht eigentlich Herr von Lippstadt – Budnikowski?

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Dzien Dobdry aus altes Heimat von Pilkerei (2)

Mittwoch, 13. Juni 2012 19:32

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Ich sach mal so, schon wat heller wieder hier im polnischen Treppenhausflur, nennen wir et die zarten Strahlen vonne Hoffnungssonne. Draußen sind sie sich mit die östlichen Nachbars und Erzfeinden anläßlich von irgendeinen nationalen Feiertaggedöns am kloppen, die Staatsdieners sind auch gut mit dabei und so isset halt, wenn die Stahlhelme noch innen Köppen und auffem Köppen rumscheppern. Und deshalb is dat schon von eine gewissen Bedeutlichkeit, datte im Zusammenhang mit gewissen Ereignissen die oft gescholtene Goldwaage aussem Gedankenschrank rausklamüssern tust, bevor du dich im öffentlichlichen Gelände veräußern tust. Iss vielleicht mühsam, schadt aber nix. Weil als dat Fräulein Leandros vom Theo, der wo nach Lodz fahren tat, einstens sang, da hat die ja nich den Sarrazin gemeint, nä? Zurück unteret Warschauer Dach. Kannse mir mal einsehbar verklickern tun, warum die dat Dach zufahren inne Hauptstadtarena, wennet regnen tut? Wegen die Haltbarkeit vonne Frisuren? Wendemario stolpert doch erst heute abend überet grüne Parkett. Egal, dat Ausgleichsgeschoß von unserem Göttlichen Kuba, jedet weitere Wort zuviel. Et iss also wat möglich. Et iss sogar noch mehr möglich, aber dat lassen wir schön sein mit Spekulatius, wennet kommt, dann isset da, und dann werden wir dat sehen. Wo wir gerade beie Seherei sind, sehn die Herren Begleitredner vonne Fernsehanstalten eigentlich, wat da auffe Wiese stattfindet? Auffällig iss, dat dat ja allet Brillenträger sind, wobei ich vermute, dat dat eher was mit die Nutellaintellektualität vonne gegenwärtige Kommentierergeneration zu tun hat. Aber sehn, so seh ich dat, sehen wollen die nix als ihre eigenen Witzichkeiten und Ironiegänseblümkes. Und suhlen sich inne tiefste Überzeugung, dat auffe ganze Erdkugel nur eine Mannschaft wirklich pöhlen kann – nee, ebend nich der BVB, sondern…? Genau! Ne, paß auf, die andere auch noch! Aber die sinn ja eh bald pleite! Dat iss anstrengend! Dat Auge fest am Spiegelbild und die Pfötchen am, lassen wir et einfach. Jedenfalls, wenn wieder irgendeiner von diese Heiopeis vom „modernen Systemfußball“ am labbern iss, der gerade eben nicht auffe Wiese stattfinden tut, weil da ganz einfach gepöhlt wird und gerannt und wat versucht oder auch nich, wat dann wiederum den Labberkopp zu krokodilstränigen, bescheidhuberischen Monologen veranlassen tut, komm ich persönlich inne Labberkabine und schmier dem ein Familienglas Nutella dahin, wo er et gewiß nicht haben will. Ernst Huberty, der du biss im Himmel, greife ein! „Netzer auf Wimmer. Wimmer auf Müller. Müller. Müller. Müller schießt. Abgeblockt. Ecke. Eckball in der 63. Minuten.“ Mehr brauch ich nich. Wat mach ich getz bis Samstach, wennet um die Krakauer geht? Vielleicht schau ich mal, wat der alte Herr Schewchenko macht.

Do widzenia und nich vergessen: Pilka iss auch nur Pöhlerei

Herzlichst Euren Lütten Stan

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A. Mahler im Philosophenwald / Doitsch!

Dienstag, 12. Juni 2012 19:08

philwald12

Wer nicht schläft, denkt nach. Zu viele schlafen. Archibald Mahler schlief unlängst nicht, weil er nachdachte. Quatsch, weil er nicht schlief, dachte er nach. Noch mehr Quatsch. Als wäre dies ein Problem. Schlaf oder Denk? Blödsinn! Andererseits dann doch ein Problem. Weia! Da merkte der Herr Bär, daß er – ein Biß in den eigenen Pöter ändert da nichts – merkt er also, bärmerkt er also, daß er ein doitscher Bär ist. Leider dann doch. Zurück zum nächtlichen Hupen. Warum? Da fängt es an. Der Doitsche ist nicht gern, was er ist. Hat er guten Grund zu. Ihm ist selten leicht, er ist meist häßlich, er verträgt weniger Bier als der Tommy, kann nicht so gut kochen wie der Franz, weiß nicht, wie man Schuhe auf Rahmen näht wie der Spaghetti, singt nicht so schön wie der Iwan, tanzt nicht so hingegeben wie der Alexis, Gitarre kann er auch nicht spielen wie der Jimi oder der Rory und zwischen Peter Maffay (doitscher Rumäne!) oder Friedrich Mey (französischer Doitscher!) und Bob Dylan liegen Canyons germanischer Depressionen. Vergessen wir nicht die Scorpions! Oder die Toten (sic!) Hosen! Was macht ihn denn nun aus, den Doitschen? Er rumpelfußt gerne, denkt zu viel, hat immer Recht, anstatt Bescheid zu wissen, verwechselt Ironie mit Stahlhelm, verkostet mit spitzer doitscher Bierzunge Mittelmeerweine und hat einfach verdient mehr Geld verdient zu haben, als die ganzen anderen faulen Socken in Resteuropa, muß aber trotzdem ständig zahlen und dies darf Angela Sarrazin auch mal sagen dürfen. Oder? Halt! Halt! Das war doch früher. Jetzt ist alles anders! Weshalb auch Herr Archibald Mahler aus dem Schlaf gehupt wurde. Jetzt heißt der Doitsche Mesut, darf bauchnabelfrei nach „Schweini“ schrillen, verwechselt Ritual und Freude und wird dafür von doitsch erzogenen und so traumatisierten Altdoitschen – “Achtung! Alle machen mit! Jawoll! Schland und hoch die Rechte Hand!” – in den Himmel gehofft. Der in diesen Tagen „Erste aller Doitschen“ knüpft neudoitsch den Schal um den badischen (Achtung! Schon fast Elsaß!) Hals, trinkt Espresso (Heilandzack Italia!), legt sich nicht fest oder doch (Oh högsches Hoil Dir, Sokrates!), wütet am Rande des Kreidestriches (Sehet die Emocion! Eviva Espania!) und wie heißt er gleich? Yogi? Da war auch mal ein Bär im Yellowstone Park! Ja, genau! Amerika! Mer glaubet dran! Yes, wir müsset! Klappt oder auch nicht. Fußball ist schon lustig. Archibald Mahler lehnt sich an den Pfosten des Bolzplatz im Philosophenwald wie einstens der oberdoitsche Titan, damals als die Doitschen eine Stunde lang Brazil versucht hatten, was nicht klappte, weil der oberdoitsche Titan vor lauter Siegergen daneben griff. Egal! War aber schön. Man kommt eben nicht aus seiner Haut. Vor allem nicht, wenn man von Daimler Benz zur Hoffnung auf den doitschen Sieg getrieben wird. Peching halt! Der Doitsche sehnt sich nach dem Spiel. Es gelingt ihm selten zu spielen. Weil er nicht verlieren kann. Also hupt er und ist nicht er selbst. Ist das so? Gewiß! Da liegt doch ein Bleistift am Fuße des Bären. Sonst? Was macht eigentlich Herr von Lippstadt – Budnikowski?

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A. Mahler im Philosophenwald / Freude?

Montag, 11. Juni 2012 21:31

philwald11

Gestern war nix. Der Tag des Herrn war. Den hätte Herr Archibald Mahler auch gerne genossen. Aber vor den Tag des Herrn hat – wer auch immer, aber gewiß nicht der Herr himself – den Samstagabend verortet. Der Bär hing müde im Schacht vom Denken, der Samstagabend war vergleichsweise milde, die Fledermäuse tirilierten, weil sie sich zur Feier des Tages als Lerchen verkleidet hatten und eine entspannte, mit tiefem Schlaf hoffnungsfroh gesegnete Nacht ante portas. Das Lid des Bären fiel glücklich übers Aug und da begann es zu hupen. „Geht gleich vorbei! Dreh Dich um, Mahlerius! Morpheus’ Arme werden Dich sogleich umschlingen! Schlaf!“ So spricht man dann mit sich selbst. Eine Stunde später stellt man sich Fragen. Zum Beispiel: „Warum fahren jetzt seit sechzig Minuten hupende Blecheimer um den Philosophenwald, chauffiert von schwankenden Leichtmatrosen, flankiert von den einstelligen Temperaturen in keiner Weise angepaßt bekleideten Junggermanenhühnern im Dauerschreikrampf?“ Der Bär denkt nach. Vielleicht ist dies Ausdruck von Freude? Aber warum nun – zwei Stunden sind vergangen – immer noch fliegendes Glas, Gehupe und der germanischen Grammatik in jeglicher Weise entfremdetes Gestammel? Muß die Freude neu definiert werden? Jene Freude, die Dich trifft, unerwartet, von innen packt, wärmt und die Welt und Dich – für Minuten oder einen Tag – wieder zu Freunden macht? Sprechen wir von dieser Freude? Die sich ereignete im – wie es einstens hieß – stillen Kämmerlein? Oder findet Freude erst dann statt, wenn sie auf großer Leinwand und möge es auch jeder sehen und bitte werdet nun alle wach, denn vernehmet: es wird sich gefreut. Aber erst nach Verabredung! Möglichst in den Gesichtsbüchern des sogenannten sozialen Netzgewürges. Wo käme man denn hin, wenn man einfach so käme, weil es kommt oder geschieht, nein, so kommt keiner mehr, denn ab zweiundzwanzig Uhr sechzehn freut sich Germanien zurück und zwar auf Kommando. Ja, Archibald Mahler hatte auf die Uhr geschaut. Zweiundzwanzig Uhr sechzehn. Das war der Moment, bis zu dem er sich ständig hin und her gewälzt hatte. Aber so konnte er sich wenigstens nicht wundliegen, wie andere Männer mit ihren Staksbeinen und unvorteilhaften Frisuren dies gerne tun. Der Sonntag war natürlich hin. Herr Archibald Mahler hat dann nach schlaffreier Nacht Flaschen aufgesammelt, umgeworfene Blumenkübel aufgestellt und später ist er spazieren gegangen im Philosophenwald. Da entdeckte er den Bolzplatz. „Man entkommt ihm wahrscheinlich nicht.“ So dachte Archibald Mahler am frühen Sonntagmorgen. Ist das so? Gewiß! Was macht eigentlich Herr von Lippstadt – Budnikowski?

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Dzien Dobry aus altes Heimat von Pilkerei (1)

Samstag, 9. Juni 2012 12:13

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Ich sach ma so: die erste Halbzeit, dat waren schon berechtichte Hoffnungen, welche da am entstehen waren, während der Blick auffe zweiten fünfunvierzich Minuten selbst den wohlwollenden Betrachter inne tiefste Pilkadepression treiben tut. Wie ich dat getz schon weiß, wo doch erst am heutigen Abend, woll? Hömma, glaubst Du, ich bin mittem Klammerbeutel gepudert un halte Däumkes fürren 1. FC National Nordösterreich? Nee! Dat Herz bleibt weiterhin schwatt – gelb und bangt und zittert mit die Herren von Polonia Dortmund. Und dat hat diverse Gründe. Ers mal vonne Herkunft her, als daß meine Uroppa Pjotr „Kuba“ Budnikowski im Jahre vonne Große Polnische Wirtschaftskrise 1925 und auffe Flucht vorrem Herrn Oligarch Pilsudski ausse Grube Kattovice nachem Schacht Wanne – Eickel transferierte, um dort dat verarmte Landfräulein Sophie Lotte von Lippstadt zu ehelichen und ein Dachzimmer inne trockengelegte Wasserburg bei Datteln zu beziehen. Altes Chaimat, sach ich mal. Dat zweite iss die letzte Saisong inklusive Championsleaguefinale, brauch ich getz ja nicht mehr vertiefen tun, woll! Und drittens bin ich seit zwei Jahren an eine ärztlich bestätigte Lahmallergie am leiden. Dazu iss die Tage noch eine Flickwarze sowie ein in Entstehung begriffenes Analboateng dazugewachsen. Kannse Dir vorstellen tun, dat mir der Herr Doktor strengstens eine allzu enge Verbindlichkeit mitten 1. FC National Nordösterreich verbieten tut. Dat Gesundheitliche darf auch innem Zusammenhang mit der Pilkerei nicht ausse Betrachtung gelassen werden und wennet watt gibt, wat mich anne Pilkerei leiden lassen tut, isset dat fortwährende Gequassel und die Dämlichkeiten. Also sitz ich getz hier in eine polnische Treppenhausflur – Hotelzimmer kannse Dir ja nich leisten tun inne alte Chaimat – dopiero co otworzyłem piwko und tröste mich überre zweite Halbzeit mit was lecker Tatra hinwech. Getz wird dat eine schwere Mission. Bevor ich dat vergessen tu: meine letzten und einzigen Bemerkungen über die Popgruppe 1. FC National Nordösterreich: Hömma Hansi, wie Dein Oppa vorre Türre von Gdansk dat letzte Mal einen Stahlhelm auffen jugendlichen Kopp gezogen hat, damit ab fünf Uhr inne Frühe ordentlich zurückgeschossen werden kann, falls da eine Portugiese, watt sach ich denn, Pole hintere Mittellinie am stehen iss, da iss den Jungs kurz darauf vor den Toren vonne sowjetische Hauptstadt dat Siegergen inne am Pöter festgefrorenen Windeln gefallen. Geschichte hat getz ab un an eine gewisse Neigung zu die Wiederholung hin! Viel Spaß dann auch und wenn ich getz sach, so einen Heiopei wie Dich, und da kannse noch so treuherzig gucken tun, hätte ich auffe Stelle zurück nach Nordösterreich beordert, um in Braunau mal die Strassen zu fegen mit Stahlhelm auffem denkfreien Kopp, dann sacht die ganze Lahmsche Repupsflick, dat, wer den Lütten Stan kennt, dat der dann weiß, dat der dat so nich gemeint haben tut. Ja, lüch ich denn? Herr Niebel, zwei Teppiche bitte, damit wir da schön wat drunten runter kehren können tun können. Weia, oh Schland!

Do widzenia und nich vergessen: Pilka iss auch nur Pöhlerei!

Herzlichst Euren Lütten Stan

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A. Mahler im Philosophenwald / Noch tiefer?

Freitag, 8. Juni 2012 20:53

philwald10

Wer auch immer obiges Bild betrachtet, wird sich fragen, will der Bär einsteigen oder aussteigen? Will er tiefer rein oder läßt er es lieber sein? Archibald Mahler, als Stellvertreter und / oder Inpersonator des Bären, wird dem Fragesteller antworten, daß ihm das komplettst egal ist oder er es selbst nicht weiß. Rein oder raus? Antworten? Axiom? Ergebnistipp? Quatsch, nichts sagt er. Der Bär schweigt. Was war die Frage? Man verliert den Boden unter den Füßen, wenn man nach dem „Noch tiefer?“ strebt. Ist das schlimm? Eigentlich nicht. Nichts zu wissen, ist lediglich Verlust der Gewißheiten. Da es Gewißheiten nicht gibt, sondern selbige nur behauptet werden, ist es kein Verlust, bestenfalls entsteht ein schwarzes Loch und dies ist nicht zu verachten. Die Energie, sagt man, saufe dort ab im Schwarzen Loch. Da Neunzig Prozent der angeblich benötigten Energien hektisch verbrannt und sinnfrei verpulvert werden oder sowieso geklaut oder durch Besetzung erworben wurden oder Vergewaltigung und schlimmer noch, bietet sich das generelle Abschalten an. Zurück zum Hängenbleiben im Gedankenschacht. Wie sieht es aus? Unter den Füßen Luft. Über dem Kopf Himmel. Zwischen den Zähnen eine Oblate. Herr Archibald Mahler erinnert sich an einen Satz, den William S. Burroughs einmal sagte – natürlich in gänzlich anderem Zusammenhang – aber: wer nicht zur rechten Zeit zitiert, zitiert auch mal zur falschen Zeit. Wie war das Wort noch? „Die Revolution entsteht, indem man die anderen bis zur Auslöschung ignoriert.“ Das war im Jahr 1973. Heute fehlt zu solchen Gedanken der Mut. Mehr davon? Gewiß! Was macht eigentlich Herr von Lippstadt – Budnikowski?

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A. Mahler im Philosophenwald / Tiefer

Donnerstag, 7. Juni 2012 12:47

philwald09

Am Boden der Denkerhütte ein Ding. Ein Kasten? Ein Schatzkästlein? Ein Einstieg? Eine Luke? Die Pforte eines Kellers? Eines unterirdischen Gedankenschrankes? Jedenfalls ein Ding. Schützt erst mal vor Wind und permanenter Feuchtigkeit. Vom Denken kriegt man zwar kein Rheuma, aber vielleicht hat man es ja schon. Also: Philosophie. Die Zuneigung zur Weisheit wäre eine hübsche Übersetzung. Meint Herr Archibald Mahler. Als der Hellene – weit vor Einführung der Neuen Währung und ohne Merkels lippenlose Knute im Kreuz – der Eurozone noch denkend voranschritt, sprach einer ihrer vielen Weisen, daß es wohl das Staunen über die Welt oder über sich selbst sei, was den Ausgangspunkt philosophischen Suchens und Abwägens darstelle. Das sich wundern, was Hand in Hand geht mit höchster Freude und tiefstem Unbehagen an der Welt und an sich selbst und da fängt es schon an. Ist die Welt tatsächlich mehr als kleine, nimmersatte, um Liebe und Schnitzel bettelnde Mägen? Man wagt zu zweifeln! Ha! Unbehagen! Unbehaustes Unbehagen! Also her mit dem Haus, wenigstens einer Hütte, sei es Kirche, Konzept, Richtschnur, Ansatz, jenseits von Liebe und Schnitzel. Eine Oblate muß reichen und dazu reichen wir heute klares Denkquellwasser! Mahlerzeit! Entschuldigung! Ernsthaft weiter! Wie? Der Bär hat das unbestimmte Gefühl, gerade in diesem Kastendingeingangdings fest zu hängen. Tiefer vielleicht? Noch tiefer? Ah, da, die Sonne rüttelt und zerrt am Grau der letzten Tage. Erst mal verschnaufen! Mehr Licht? Gewiß! Was macht eigentlich Herr von Lippstadt – Budnikowski?

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