Beiträge vom 19. Mai 2012

Zwei Herren im Bad gehen die Worte aus

Samstag, 19. Mai 2012 11:03

hecker18

(Ein Arbeitstag beginnt meistens um 10 Uhr. Heute mal zu dritt.)

„Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber ich wäre jetzt ganz gerne allein.“

„Wer sind Sie überhaupt?“

„Mein Name ist von Lippstadt – Budnikowski.“

„Mahler, Archibald Mahler.“.

„Angenehm.“

„Angenehm.“

„Können Sir mir sagen, warum Sie in meiner Badewanne sitzen?“

„Ich kam vom Ping-Pong-Keller und hatte mich in der Zimmernummer geirrt. Das Hotel ist etwas unübersichtlich.“

„Aber jetzt wissen Sie, daß Sie in einer Fremdwanne sitzen und baden trotzdem weiter.“

„Von Baden kann nicht die Rede sein, ist ja kein Wasser in der Wanne.“

„Als ich das Bad betrat saßen Sie im warmen Wasser.“

„Aber Sie haben es ja wieder abgelassen.“

„Weil Sie es eingelassen haben, Herr Archibald Mahler. In meine Wanne pflege ich das Badewasser selbst einzulassen.“

„Na, dann lassen Sie’s doch jetzt ein.“

„Mein Badewasser lasse ich mir ein, wenn ich es für richtig halte.“

„Gewiß, natürlich. Jetzt müssen Sie pfeifen, Herr von Lippstadt – Budnikowski.“

„Weshalb?“

„Weil das so in dem kleinen gelben Buch steht und man die Worte so sagen soll, wie sie da stehen, auch wenn der alte Mann schon im Himmel sitzt!“

„Und wann kommt das mit der Ente!“

„Wenn es dran ist.“

„Wann?“

„Hinten!“

„Können wir das vorholen!“

„Das kann man, aber dann ist es nicht mehr das Original!“

„Mir ist kalt, Herr Mahler!

„Also gut, Herr von Lippstadt – Budnikowski: Herr von Lippstadt – Budnikowski!“

„Wie?“

„Herr von Lippstadt – Budnikowski! Das ist Ihr Stichwort!“

„Ach was?“

„Jawoll!“

„Gut, dann: Die Ente bleibt draußen!“

„Herr von Lippstadt – Budnikowski, ich bade immer mit einer Ente.“

„Nicht mit mir.“

„Ich kenne Sie ja erst seit heute.“

„Wenn Sie die Ente hereinlassen, lasse ich das Wasser heraus.“

„Das sind wohl die Erpressermethoden Ihrer Gangsterfirma.“

„Herr Mahler, wir müssen enden.“

„Weshalb denn nun!“

„Es gehen mir die Worte aus!“

„Lassen sie dies nicht den Regisseur hören!“

(Black und mahnende Worte der Regie.)

Thema: Zweitausendzwölf | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth