Wenn zuviel zusammenkommt, kann es sein, daß man die Flucht ergreifen muß und dann?

2012_017

(Warum – in Dreiteufels Namen auch – muß genau in dem Moment, als die Herren Mahler und Lippstadt – Budnikowski die Kontrolle über die Dampframme unter ihren euphorisierten Hintern verloren hatten, das Dienstfahrzeug des hessischen Ministerpräsidenten, welcher in der Kleinen Häßlichen Stadt wohnt, wogegen es keinerlei Einwände gibt, auf dem Gelände der Baustelle am Rande der Brücke halt machen, da der Herr Ministerpräsident, auf der späten Heimreise von einer getränkeintensiven Geburtstagsfeier eines Parteifreundes, dem internen Drucke sich nicht weiter aussetzen will, er also im Schutze der Finsternis seine Heimatstadt mit kräftigem Strahle begrüßt, warum muß justament dann die herrenlose Dampframme sich in den Dienstwagen des Ministerpräsidenten bohren und nicht in eine der dummen Europaletten, in einen der etlichen Haufen Bauschutt oder ins Gebüsch? Nein, dies besser nicht, weil so ist es schon schlimm genug. Mahler und Lippstadt – Budnikowski hatten es gerade noch geschafft, sich in einer Art Metallrohr zu verstecken. Man fand sie nicht, doch der Schreck und die frostigen Temperaturen dieser Aprilnacht am Ende des Dreizehnten und Freitags im April Zwozwölf ließen sie auch noch am nächsten Morgen in diesem Rohre verharren. Das war der Moment, als das Blaulicht seine Aufwartung machte.)

„Wer hatte die schwachsinnige Idee mit Bagger und Dampframme und Liefern und dem ganzen Krempel, verflixt und Bein dran genäht?“

„Pscht, bitte, Mahler, nicht so laut.“

„Ja und jetzt Zähneklappern und Klemmhintern, Hase!“

„Sie sitzen mit im Rohr!“!

„Das müssen Sie mir nicht erklären! Da kommt einiges zusammen! Sachbeschädigung! Landesfriedensbruch! Majestätsbeleidigung! Die Kosten der Therapie wegen der zu behandelnden Verhaltung des Ministerpräsidenten! Fünfstellig! Und nun?“

„Ab sofort sind wir auf der Flucht!“

„Nä!“

„Doch!“

(Die Polizisten hatten das Gelände abgesucht. Doch das Versteck der Herren, es blieb unentdeckt. Das Gefährt der Staatsdiener rollt von der Baustelle. Der Ministerpräsident telefoniert mit dem Chef des Fuhrparks der Landesregierung und versucht sich an einer Erklärung. Der Hase und der Bär machen sich auf in Richtung Autobahnauffahrt.)

„Hase! Den Daumen in den Wind!“

„Wie!“

„Trampen! Hitchhiken! Roadhouse Blues!“

„Geil!“

(Im Westen geht die Sonne unter. Zwei Freunde und so weiter.)

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Samstag, 14. April 2012 16:00
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