Der Frühlingsflüsterer kommt am Schalttag
Mittwoch, 29. Februar 2012 9:47
Sie lassen Dich nicht schlafen. Andererseits kann das Jahr nicht warten bis es vorüber ist. Es gibt immer Gründe. Vor Wochenfrist noch trieben Eisschollen die Lahn hinab. Heute wölbt sich ein grauer, eintöniger Himmel über zweistellige Plusgrade. Der Frühlingsflüsterer tritt auf. Hören wir zu!
„Hömma!“
(Noch rührt sich nichts.)
„Hömma! Mahler!“
(Immer noch nichts. Keine Bewegung im Bären.)
„Mahler! Hömma! Die Tulpe!“
(Stille. Im Bären. Um den Bären herum: sachte Bewegung.)
„Bär! Lasset mich folgendermaßen formulieren tun: Aschermittwoch ist schon durchen Kalender gerauscht und Sie befinden sich inne Phase von Überfälligkeit. Also wat Ihren Aufwachprozeß betreffen tut.“
(Der Bär denkt nicht daran dem neuen Jahr seine Referenz zu erweisen.)
„Ich sach mal so, als Sie innen wohlverdienten Schlaf fielen, waren wir noch sieben Punkte hintendran, getz sind dat vier Punkte voran. Wenn dat nich Grund genuch iss sich inne Weltenlauf zurück zu begeben. Und die Tulpe! Ne, wat iss die schön.“
(Die Körpersprache des Bären signalisiert dem Frühlingsflüsterer, daß ihn weder der BVB noch eine Tulpenblüte interessieren. Zumindest heute noch nicht. )
Wir blenden uns aus. Wir lassen Herrn Mahler noch etwas schlafen. Heute ist sowieso der Tag, den es eigentlich gar nicht gibt. Der alle vier Jahre dazwischen geschaltete Tag. Weil sonst die Uhren nicht mehr rundlaufen und die Kalender eiern. Als ob dies einen Bären jemals interessiert hätte. Über die Tulpe jedoch könnte man nachdenken. Archibald Mahler träumt schon mal vor.
Thema: Zweitausendzwölf | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth