DR. MAHLERS GESAMMELTE BÄNKE XVII (KOPFLOSER ENGEL / KAPITEL SIEBEN)
Und so geht die Geschichte weiter, die Archibald Mahler einfiel, als das Viech sein Bein hob:
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Hellinger blickte sich gehetzt um und fluchte. Müssen denn ausgerechnet heute, kurz vor Mitternacht, an einem verregneten Herbstabend, mitten unter der Woche, ganze Autokolonnen den Nahrungsberg hoch und runterrollen, wenn der Chef der örtlichen Kripo gerade dazu ansetzt das Eisentor am südöstlichen Eingang des Alten Friedhofs mit einem eleganten Sprung zu überwinden? Und muß ihm dann auch noch ein Gassi gehender Nachbar entgegenkommen, ein joviales „Na Herr Kommissar, immer im Dienst, was?“ zurufen, um darauf den mitgeführten Hund sein Geschäft an der Friedhofsmauer verrichten zu lassen? Viele, viele Fragen und Hellinger wußte sie nicht zu beantworten.
Henriette von Stützerbach war etwas irritiert. Der Alte Friedhof, gewiß, das war, nach mehr als 10 Tagen, endlich wieder bekanntes Terrain. Aber sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, hier jemals mitten in der Nacht und dann auch noch angeleint herumgelaufen zu sein. Und warum sie der andere Mann, der wohl eine Art von Freund ihres dicken, behaarten Entführers sein mußte, jetzt auch noch am Eisengitter, welches das Grabmal mit dem Schwarzen Engel einzäunte, festband, und Anstalten machte, sie hier im Dunkeln und Kalten alleine zu lassen, erschloß sich ihr nicht und das erste Mal seit langer Zeit fing sie an zu bellen, laut und ausdauernd. Und dann ging alles sehr schnell.
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So! Pause erstmal. Archibald Mahler erhebt sich und macht sich auf zu einer neuen Bank. Und dem nächsten Kapitel. Bis morgen dann!