DR. MAHLERS GESAMMELTE BÄNKE XXV
Mittwoch, 29. Juni 2011 3:50
Da ist die neue Bank. Da ist der Pfeil. Man sieht ihn kaum. Aber er ist da. Er weist irgendwo hin. Wohin? Keine Ahnung. Einatmen. Ausatmen. Gut, Einatmen und Ausatmen ist nicht alles, manchmal muß man auch nachdenken und hadern. Aber engagiertes Einatmen und Ausatmen kann auch gut klingen. Archibald Mahler verabschiedet sich. Vom Alten Friedhof in der Kleinen Häßlichen Stadt in Mittelhessen verabschiedet er sich. Er steht auf und er weiß nicht wohin die nächste Reise führt. Gut, Bank muß. Aber welche? Und wo? Und wann? Wenn nicht jetzt, dann eben später, liebe Aufrechtgeher. Und während gesucht und geschwiegen wird, die nächsten Tage oder wie lange auch immer, kann man mal nachdenken. Über das Gewicht des Mondes. Die Farbe des Amazonas kurz hinter Manaus. Den Eisengehalt von Spinatsuppe. Die Magenverträglichkeit von Gedichten. Die Haarfarbe von Pippa Middleton. Den Wahrheitsgehalt der letzten Nebenkostenabrechnung. Das gestrige Mittagsmahl der nordkoreanischen Kickerinnen. Das Urlaubsziel von Carla Kachelmann. Die Farbe der Socken von Jogi Lagerfeld. Den Intelligenzquotient einer Parkuhr. Den Kontostand von Franz Beckenbauer. Die sexuelle Orientierung von orakelnden Kraken. Das nächste Kunstobjekt der weichen Laterne im Ried. Die Schuhgröße von Happy Feet. Den Spielplan der Laienspieltruppe „Die Vorhänge“ für die Spielzeit 2014/15. Den Alkoholgehalt von Babynahrung. Den Zustand der eigenen Festplatte. Die noch vorhandene Speicherkapazität im Dachstübchen der Erwartungen. Den Giftgehalt im Nachgedenken. Das Dressing des kosmischen Wortsalats. Den Tag vor der nächsten Nacht. Die Nacht, die gestern ausfiel. Die Nacht, die heute etwas länger bleibt. Den einen Gedanken vor dem letzten Schlaf. Die Dichte des vorletzten Bieres. Und was man überhaupt vom Leben will. “Dicke Eier brauchen länger bis sie gar!” Hätte Mahatma Schmidt gerne gesagt. Oder Joschka Berlusconi? Oder Erich Özdemir? Oder Guido Kretschmann? Oder George Bin Laden? Oder Philipp Ballack? Oder ich? Oder wer auch immer. „Baßt scho!“ Sagt der Franke. Bis bald!
Thema: Dr. Mahlers Gesammelte Bänke | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth