„LISTEN GI, YOUR BÄR IS BACK IN TOWN!“
Samstag, 2. Oktober 2010 21:47
Nicht daß es notwendig wäre, eine Hotline einzurichten. Jedoch: es gab Anrufe, sorgenvolle Anrufe. „Der arme Kerl! Die Kälte! Der Herbst! Regen! Nebel! Die Lage vor Ort und generell! Wer macht die Musik, wenn dieses Jahr zu Ende geht? Vielleicht wird der Schrottplatz rechter Hand der Lahn untertunnelt und man denkt an leitender Stelle beim Bären auf der Stoßstange des alten roten SIMCA handele es sich um einen Besetzer. Und mit dem Tränengas ist das Kapital heute auch schon wieder so schnell bei der Hand wie anno dutschkemal. Heiligsblechle aber au!“ Dem Bär war das alles nicht bewußt. Aber gefroren hat er dann schon. Nichts gegen Kälte! Aber die Nässe! Wenn einem im Schlaf alles unter dem Pöter wegglitscht. Kein Halt! Potzrembel und Auweia aber auch!
In der Höhle in der Archibald Mahler, dem Bären auf gelegentlichen Abwegen, normalerweise Kost und Logis gewährt werden, gibt es eher selten verbale Auseinandersetzungen. Aber als unlängst der Regen von Osten kommend quer gegen die Fenster schlug, sah sich Eva Pelagia, die Sorgenvolle, veranlaßt Herrn Ernst Albert auf seine Verantwortung in der Causa „Kleiner Bär nachts alleine auf einem Schrottplatz rechter Hand der Lahn und der Herbst ist längst schon da und alles kann einem nicht Wurscht sein, auch wenn die Mimen ständig rummoppern und Pflege brauchen, Herr Regisseur! Auch wenn ich mich da wiederhole!“ hinzuweisen. Ernst Albert mußte selbstredend der Dame seines Herzens und Verstands recht geben. Aber leider hatte er Probe. Und wer bestieg dann das regennasse Fahrrad, fuhr hinunter an die Lahn und verhinderte in letzter Sekunde, daß ein kleiner frierender, aber trotzdem noch produktiv denkender Bär in einem Anfall von Müdigkeit von der Stoßstange eines vor sich hinrostenden SIMCA geglitten und beinahe in eine septemberliche Pfütze gefallen wäre? Oder gar eine Kastanie oder ein armer Bullizist im Auftrag eines der bundesweiten BauRÄUSCHE einen Schlag? Lassen wir das!
In Your Town. Bei Ernst Albert (und natürlich Eva Pelagia, der wahren Hüterin der Ordnung und Wärme) läuft immer lustige Musik. Und die gute alte Fensterbank ist auch schon wieder beheizt. Und wenn man rausguckt aus dem Fenster ist die Kleine Häßliche Stadt immer noch da. Und gegenüber der Höhle, auf der anderen Seite der Straße: die kleine Dependance des Musentempels lebt. Da arbeitet zur Zeit Ernst Albert und winkt manchmal hoch in Richtung beheizter (sic!) Fensterbank. Sonst? Was der Aufkleber an seiner Seite soll, weiß der Bär nicht. Aber der Aufkleber stört ihn auch nicht. Aufrechtgeher bespiegeln sich gerne! Sonst? Viel hat sich nicht verändert auf der Fensterbank seit der Bär zurückgekehrt ist vom Schrottplatz rechter Hand der Lahn. Doch! Hinschauen und Hinhören! Eines noch! Der Lütte Stan hat sich einen neuen Namen zugelegt. Er möchte jetzt mit THOMAS ADAM HOLTBY angesprochen werden. Was dies nun wieder zu bedeuten hat? Das wird der Bär auch noch rauskriegen. Aber jetzt serviert Eva Pelagia erstmal Chips mit Marillenmarmelade und Thunfisch mit Äpfeln. Geht alles rein in so einen Bärenbauch. Bald ißt Winter. Hä? Wie meinen? Bald ist Winter. Oder? Und im Bilderapparat läuft Pöhlerei. Obwohl Ernst Albert tote Hühner kocht! Und alle reden von einem Lewis Holtby. „Das ist ja interessant!“ Aber eigentlich ist Archibald heute nur eines: müde! „Tor! Tor! Tor! Tor! Spitzenreiter! Immer noch!“
Thema: Archibalds Geschichte | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth