Archibald verzweifelt gesucht
Montag, 15. März 2010 11:33
Der Platz am Fenster leer, wo ist er, unser Bär? Die Unruhe nimmt zu. Spielt die Welt mit Archibald oder spielt Archibald mit der Welt? Gebiert das Warten Pompöses oder nur schnell zu vergessende Winde? Stellvertreterbären drängeln sich in den Vordergrund, wo der Meister selbst sprechen müsste. Es stinkt gewaltig. Draußen vor der Tür. Leugnen. Wegsehen. Bagatellisieren. Ignorieren. Verdrängen. Relativieren. Bemänteln. Vertuschen. Beschwichtigen. Selbst der Vatikan schweigt. Aber den Schneid wolle er sich nicht abkaufen lassen, spricht der Stellvertreterbär. Auf Inglisch. Ein Viertel der Menschen in diesem Land will wieder zweigeteilt sein. Pfeifen wecken den Nachwuchs mit dem Griff ans junge Gemächt und sammeln zum Strip-Poker. Gestern. Ein niederrheinischer Adrenalinjunkie fährt im Kreis und das Land kriegt feuchte Höschen. Heute. Eine Diplomatenenkelin will singend null Punkte für ihr Vaterland sammeln. Morgen. Robben netzen ein. Lebt der Hecker noch? Hauptstadtfrösche zerlegen ihren Spielplatz. Lukas Podolski mutiert zu Boris Becker. Und Mimen faseln nicht nachgefragt vom Vorrecht der Künstler auf den Irrtum und keiner hört zu. Draußen vor der Tür. Das kann Archibald doch nicht kalt lassen. Es tanzen die Gespenster den Vergangenheitstango. Und unser Bär in Mittelhessen? Mittendrin statt nur dabei? Wir werden sehen.
Thema: Draußen vor der Tür | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth