Beiträge vom 5. März 2013

MDdW / Pandämonium Germanikum ‘21 / Nr. 1

Dienstag, 5. März 2013 20:55

DW13

„Welche Wonne ein Kuhfladen zu sein und in der Sonne zu liegen!“

„Wer hat’s gesprochen?“

„Der Lenz!“

„So ein Quark! Gekackt wird auf die Wiesen erst im Herbst!“

„Sie zweifeln, Ihro Wanstigkeit, nun am Ertrag, den auch die Jugend bringen mag?“

„Mag, bester Freund, bedenk’ er: mag!“

„Es stürmt und drängt und der steil’ Berg, er mag erklommen werden.“

„Nun, nicht vom Zwerg! Verzeih, der Pfad hinauf, er ruft nach Schritt!“

„Noch denk ich nach, doch prinzipiell, da komm ich mit!“

„Dann aber schnelle, denn lenkt der Fuß hinab ins Tal und Bett, dann bitte helle sei es noch am Firmament und auch im Hirne, gelle!“

„Ich biete, bester Mahler, der Vernunft sofort die Stirn und steig’ hinauf, hinab auch gern auf allen vieren.“

„Herr Lenz, den Wettstreit werden Sie verlieren!“

„Wart doch, wo willst Du hin, ich hab Dir noch so manches zu erzählen.“

„Ein andermal.“

(Mahler geht um den Berg herum und verschwindet.)

„Wenn er hinaufkommt, werd ich ihn schon zu sehen kriegen. Hätt ich ihn gern kennen lernen, er war mir wie eine Erscheinung. Ich denk, er wird mir winken, wenn er auf jenen Felsen kommt. Unterdessen will ich den Regen von meinem Reiserock schütteln.“

(Budnikowski erscheint an der anderen Seite des Berges, naß und schlammig. Er kriecht auf allen vieren. Noch oder noch immer.)

Thema: Dichtung der Wahrheit | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth