Wie wir den Nachbarn im Osten besuch(t)en 15

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„Eine seltsame Windmühle. Hält ihr Gesicht in die Winde und Stürme, aber ihre Flügel stehen still!“

„Aber schaut immer hinaus auf die See!“

„Kriegt also auch mal Wind von der Seite!“

„Oder Sturm von hinten!“

„Mahler, mehr als eine Haltungsfrage?“

„Nicht durchdrehen?“

„Polnische Haltung?“

„Maße ich mir nicht an zu beurteilen. Aber bei aller Freundschaft, Abgrenzung schadet nicht! Nicht bei jedem Hauch, den die Welt ausfurzt, mitrotieren!“

„Aber lehrt die Moderne nicht die Anpassung?“

„Die Auflösung, Budnikowski!“

„Wie?“

„Auflösung des Individuums durch gnadenlose Überzüchtung des Individuellen.“

„Aber es reagiert doch zunehmend die Masse als Masse!“

„Na ja Jeder denkt halt, er sei persönlich gemeint. Depperter Reflex!“

„Aber eine Windmühle, die ihre Flügel nicht dreht?“

„Camouflage! Sehen Sie das Auge auf der Stirn?“

„Ein Zyklop! Ein Zyklop, der warnt und die Hafeneinfahrt bewacht.“

„Wenn der die ganze Zeit rotieren würde, möchte ich nicht der Kapitän auf einem der einlaufenden Kähne sein.“

„Trotzdem gut, Mahler, daß wir uns hier in ein sturmfreies Eckchen zurückgezogen haben. Ich fürchte, sonst schwämmen wir schon da draußen in der Hafenausfahrt.“

„Da müßten wir uns ja selber retten!“

„Nicht retten lassen?“

„Aber wir waren doch die Retter!“

„Gestern!“

„Das stürmt aber auch, Budnikowski! Und morgen?“

„Mir ist nach Budenzauber!“

„Sehr gut! Das volle Programm!“

„Bitte gern, Herr Mahler. Und jetzt halten Sie mich fest. Sie sind schwerer!“

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Dienstag, 28. August 2012 21:26
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