Beiträge vom 5. Mai 2010

Offener Brief an Herrn Joachim Löw

Mittwoch, 5. Mai 2010 18:05

archi_kahnArchibald schreibt einen Brief: “Lieber Herr Joachim Löw! Ernst Albert, der mein Chef ist und sonst im Musentempel arbeitet – jetzt gerade war er in der Hauptstadt des Heckerlandes tätig, wo Sie ja auch wohnen und gerne Kaffee trinken gehen – hat mir erzählt, daß Sie große Sorgen haben, weil der fliegende Mann, der die Bälle fangen soll, an der Rippe vizekusenmäßig kaputt ist. Wie Sie aus dem vorherigen Beitrag meinerseits ersehen können, bin ich in den nächsten zwei bis drei Tagen zwar auch in Sachen Gesundheit etwas eingeschränkt, weil ich ein paar korrigierende Maßnahmen an meinem abben Bein über mich ergehen lassen muß, aber die Chefärztin Frau Professor Eva Pelagia hat mir versichert: ab Sonntag steh ich wieder aufm Platz. Und das ist doch was zählt. Falls Sie sich an diese Weisheit des alten Balltretererziehers Otto R. erinnern sollten. Also, wenn die Sorgen Sie weiter drücken, können Sie mich ja antelefonieren oder anmehlen. Aber, das muß ich schon noch sagen dürfen, seit Sie meinen alten Vorbildskumpel Olli „Das Tier“ Kahn abgesetzt haben, oder halt nicht Sie, sondern der Bäcker aus Kalifornien, ist auch ein Fluch an der Ballfängerposition dran. Der komische Freak aus Stuttgart pinkelt an die Bande und kommt mit dem Hubschrauber zum Trainieren, die andere arme Sau legt sich auf die Schienen und jetzt das. Aber ich denke auch, weil Sie nie „ICH“ sondern immer „WIR“ sagen, sind eh alle verwirrt und keiner weiß, wer eigentlich wem was zu sagen hat. Sag ich nur mal so. Und Kevin ist schon wieder alleine zu Hause. Klar, ich find den auch total doof, aber man kann das doch ein bißchen eleganter lösen, oder? So elegant wie ihre Schals könnten Sie sich schon verhalten, denke ich. Und der Torsten aus Bremen fringst so nebenbei Symphatiepunkte. Und ihr Shampoofreund OB soll sich mal das Goldene Tor aus der Haarpracht klauben. Steht ihm nicht gut. Obwohl, der ist ja seit Monaten vom Erdboden verschluckt. Gut so. Und die zwei Bankstürmer MG und MK? Was ist eigentlich mit denen? Oder der einst so lustige Werbefachmann und Teilzeitadlige LP? Und ihr Gesicht, bester Herr Löw, erfriert seit Wochen in subkutaner Aggression. Freeze! Aber Ernst Albert sagt mir gerade, ich solle mich nicht so aufregen. Wegen der bevorstehenden Operation. Also, dann schick ich Ihnen mal ein Photo, wie ich im Laufe des Tages meinen dreizehnten Elfer gehalten habe, wiesemäßig. Ich gebe zu, die Klebe vom Fieberthermometerhalter, der mich täglich warm schießt, ist generell nicht so durchschlagkräftig wie die Flosse des Robben, aber immerhin, halten muß man das Ding erstmal. Aufdrängen will ich mich nicht, da ich das Leischtungsprinzip hochhalte wie Sie. Oder? Aber vielleicht können sie ja dem ehemaligen Vizebutt eine Nummer Eins an den Rücken kleben und dann kann der sich mal ordentlich enttraumatisieren. Vizekusen und 2002. Und mit Traumata kenn ich mich aus. Herzlichst, Ihr Archibald Mahler, Torbär vom Brandplatz.”

Thema: Öffentliche Leibesübungen | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Heimkehr, Bericht, Eingriff und Pause machen

Mittwoch, 5. Mai 2010 8:49

rueckkehrDer geheime Fieberthermometerhalter hat auch einen Namen. Er wird noch nicht verraten. Er hat auch ein Schicksal. Das zu lüften, behalten wir uns vor. Zu berichten ist jedoch, er flog Herrn Archibald Mahler, an den Brandplatz heimgekehrten Bär, entgegen, freudig erregt. Es wird gerne souverän getan beim Abschied, die Rückkehr entlarvt den Schwindel. Viel gab es zu berichten von der Reise ins Heckerland, denn fleißig wurde dort sym-, aber auch unsymbadische Welt geschaut. Doch der Bär – und dies wollen wir hier nicht verleugnen – war erschöpft. Das abbe Bein schmerzte. All die Besichtigungen und Wanderungen und nächtlichen Unvorsichtigkeiten hatten die Fäden seiner Anoperation etwas gelockert. Es war höchste Zeit, Eva Pelagia zu bitten mal nach dem Rechten zu schauen und gegebenenfalls Nadel und Faden ins empfindliche Fleisch zwischen Bauch und Oberschenkel zu rammen, reparierend und festigend. Und so ungern man dies auch vernimmt, das heißt: Pause machen! „Nein!“ „Doch, mein Gutster! Ab Sonntag wird wieder geschaut. Bis dahin verordnen wir hier Ruhe!“ “Absolute Ruhe?” “Absolute Ruhe!” Archibald grummelte Einsicht, leicht widerstrebend. Aber eigentlich spürte er große Erleichterung, denn seine Seele wanderte noch durch die schwarzen Wälder und hörte das Rauschen des Flüßchens Dreisam. Aber kann man das bitte einfach so zugeben? „Ohne Seele geht gar nix!“ Der geheime Fieberthermometerhalter hatte recht. Wie immer.

Thema: Küchenschypsologie | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth